Erinnern und filmen: Ceaușescu und der rumänische Film der 2000er

Ein Gastbeitrag von Gabriella-Maria Lambrecht (DHWB Heilbronn / Universität Würzburg) zum Tag der rumänischen Kultur am 15. Januar.

Wir wurden von Typen wie Ceaușescu nun mal eingesperrt, wie Tiere gehalten. Das muss man immer wieder erwähnen, immer wieder davon erzählen. (Cristian Mungui, Regisseur)

Das Ende der Ceaușescu-Diktatur 1989 bedeutete natürlich das politische Ende des sozialistischen Systems in Rumänien und zugleich auch einen Wechsel des sozialen, ökonomischen und historischen Diskurses. Dabei gibt das Ende des sozialistischen Rumäniens vielfach Anlass zu erinnern und sich damit dem Vergessen an die bio-politische Übermacht des ehemaligen Regimes zu entziehen. Genau dies leisten rumänische Filme seit den 2000er-Jahren in einer Schleife, die die stetige „Wiederkehr des Verdrängten“ geradezu ermahnend heraufbeschwören! „Erinnern und filmen: Ceaușescu und der rumänische Film der 2000er“ weiterlesen

Neu: FID-Lizenz für die Datenbank „Textes littéraires français“

Der FID Romanistik hat seit neuestem die von der Librairie Droz herausgegebene Kollektion „Textes littéraires français“ lizenziert. Registrierte Nutzerinnen und Nutzer haben damit Zugriff auf eine im Volltext durchsuchbare Datenbank, die mehr als 640 einschlägige Primärwerke der französischen Literatur vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert umfasst. „Neu: FID-Lizenz für die Datenbank „Textes littéraires français““ weiterlesen

Veranstaltungen des Instituto Cervantes Hamburg im Februar 2021

Ángela Molina: Ehren-Goya 2021

Ángela Molina. Goya de Honor 2021 from Instituto Cervantes on Vimeo.

,,La Sabina´´ 12.02.2021 20 Uhr bis 14.02.2021, 20 Uhr
Anlässlich der Verleihung des spanischen Filmehrenpreises 2021 (Goya de Honor) an die international bekannte spanische Schauspielerin Angela Molina zeigt das Instituto Cervantes weltweit vom 12.-28. Februar eine kostenlose Online-Filmreihe. Alle Filme werden auf dem Vimeo-Kanal des Instituto Cervantes an den jeweils angegebenen Terminen 48 Stunden lang ab 20.00 Uhr [GMT+1] verfügbar sein:
Ausgehend von der Erzählung der Engländer, die seit dem 19. Jahrhundert auf der Suche nach dem magischen Spanien in das Land reisen, taucht der Film in eine fremde Welt ein, in der noch eine besondere Frauenlegende zu finden ist. Eine Vorstellung, die die Fremden und die Einheimischen des kleinen andalusischen Dorfes, in dem der Film spielt, teilen. Darüber hinaus greift der Regisseur José Luis Borau bei seiner Darstellung des Dorfes auf das Genre eines „Costumbrismo“ zurück, den er im Vergleich zum bisherigen spanischen Kino neu interpretiert. Der Film ist eine Koproduktion mit Schweden und präsentiert in der Rolle der Pepa eine junge Ángela Molina in einer internationalen Besetzung (mit Ovidi Montllor). Sie festigt hiermit ihren Platz im europäischen und internationalen Kino, den sie sich zwei Jahre zuvor durch Buñuel erobert hatte.

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Lessingtage 2021 Digital: Stories from Europe – Mit Theateraufführungen aus Frankreich, Spanien und Italien

Was für eine wunderbare Gelegenheit europäisches Theater live zu erleben – trotz derzeit unmöglicher Reisen oder Theaterbesuche: Das Thalia Theater Hamburg und das Königliche Schauspielhaus Dramaten in Stockholm haben als Mitglieder von mitos21, einem Netzwerk einiger der wichtigsten europäischen Bühnen, ihre Partner eingeladen, ausgesuchte Aufführungen ihrer Theater online zu präsentieren. Damit ergibt sich vom 20.-31. Januar 2021 die einmalige Gelegenheit „ein digitales Panorama des europäischen Theaters zu erleben: heterogen und verschieden in Inhalten und Ästhetiken, angetrieben von der Neugier auf die Vielfalt Europas“.

Alle Stücke werden an ihren Terminen von 19 Uhr bis Mitternacht abrufbar sein. Livestreams sind nur während der Dauer der Liveveranstaltung abrufbar. Über den CC-Button im Player können die englischsprachigen Übertitel ein- oder ausgeschaltet werden. Zu sehen sind unter anderem auch Aufführungen aus Frankreich, Spanien und Italien:
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Hans Ulrich Gumbrecht über seine neue Gracián-Übersetzung im Gespräch mit Juan Manuel Vilaplana López

Hans Ulrich Gumbrecht im Gespräch mit Juan Manuel Vilaplana López

Im YouTube-Kanal des Deutschen Hispanistenverbands, den wir Ihnen hier schon einmal vorgestellt hatten, gibt es eine neue Reihe: «Digitale Buchpräsentationen der Hispanistik». In der Auftaktfolge spricht Hans Ulrich Gumbrecht mit Juan Manuel Vilaplana López über seine neue Gracián-Übersetzung. Und damit über die schwierigste Ausgabe, die er bisher zu bewältigen hatte, so Gumbrecht.
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Ihre Anregungen für neue Angebote des FID Romanistik

Der FID Romanistik wird seit 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt. Zur Zeit bereiten die ULB Bonn und die SUB Hamburg als verantwortliche Bibliotheken den Förderantrag für die nächste Projektphase 2022–2024 vor. Um dabei wie bisher die Dienstleistungen des FID an den Bedürfnissen der Fachgemeinschaft auszurichten, wenden wir uns hiermit an alle Romanistinnen und Romanisten mit der Bitte um Beteiligung.

Ihre AnregungenIhre Anregungen und Wünsche sind für uns maßgeblich. Sie können sie uns ganz unkompliziert über ein eigens eingerichtetes und bewusst knapp gehaltenes Formular auf unserer Website übermitteln:

www.fid-romanistik.de/ihre-anregungen/

Gerne nehmen wir Ihre Vorschläge zur Bereitstellung weiterer Literatur, insbesondere zur Lizenzierung von E-Medien, aber auch Anregungen zu bestehenden und neuen Services entgegen. Hinweise dieser Art haben die Arbeit des FID von Anfang an wesentlich geprägt. Diese fruchtbare Kooperation mit Ihnen wollen wir gerne fortsetzen.

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Quantitative Untersuchung zu Calderón de la Barca

Zu welchen Ergebnissen man kommen kann, wenn Methoden der Digital Humanities auf die Untersuchung von Dramen angewandt werden, zeigt eine aktuelle Veröffentlichung in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Revista de Humanidades Digitales. Prof. Dr. Hanno Ehrlicher und sein Mitarbeiter Dr. Jörg Lehmann (Romanische Philologie, Univ. Tübingen), sowie Dr. Nils Reiter (Univ. Köln) und Dr. Marcus Willand (Univ. Heidelberg) präsentieren hier eindrucksvoll und nachvollziehbar die Ergebnisse ihrer quantitativen Untersuchung zu Calderón de la Barca.

La poética dramática desde una perspectiva cuantitativa: la obra de Calderón de la Barca
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Judenspanisch – ein historischer und linguistischer Überblick zum Día internacional del Ladino

1492 als kontroverses Jahr

1492 ist ein bedeutsames Jahr für Spanien: Neben der Entdeckung Amerikas, dem Erscheinen der ersten spanischen Grammatik sowie dem Ende der Reconquista und der damit verbundenen Vertreibung der Araber*innen aus Spanien ist auch die Vertreibung der nicht konversionswilligen Jüd*innen zu nennen. Obwohl das letztgenannte Ereignis oft kaum Beachtung findet, ist es historisch bedeutsam – ich verweise nur kurz auf die aktuelle heftige Debatte zur spanischen Erinnerungskultur rund um den Día de la hispanidad. Das Jahr hat daneben eine linguistische Signifikanz – ist 1492 doch das entscheidende Jahr für die Entstehung des Judenspanischen, der Sprache der aus Spanien vertriebenen Jüd*innen. Isoliert von den sprachlichen Neuerungen, die auf der Iberischen Halbinsel vor sich gingen, entwickelte sich das Spanisch des 15. Jahrhunderts in den Diaspora-Gebieten in so mancher Hinsicht anders weiter als auf der Iberischen Halbinsel.


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