FAIRe Daten aus Gallica

Thomas Scharinger (Jena)

Gallica Gallica, die seit 1997 im Open Access zugängliche digitale Bibliothek der Bibliothèque nationale de France (BnF), umfasst inzwischen (Stand: Dezember 2021) mehr als 8.400.000 digitalisierte Dokumente: Katalogisiert sind neben rund 1.200.000 Büchern, 200.000 Handschriften und 5.300.000 Zeitschriften- und Zeitungsausgaben u.a. auch ca. 180.000 Karten, 1.600.000 Bilder sowie über 51.000 Tonaufnahmen.

Insbesondere aufgrund der Vielzahl an digitalisierten Texten ist die ursprünglich in viel kleineren Dimensionen als „bibliothèque virtuelle de l’honnête homme“ konzipierte Datenbank heute auch für die romanistische Sprach- und Literaturwissenschaft von nicht unerheblichem Interesse. Sie kann gewissermaßen als Repositorium (vgl. den Beitrag von Rißler-Pipka in diesem Blog) für Rohdaten angesehen werden, die als Grundlage für verschiedenste Studien dienen können, so dass sich die Frage stellt, wie FAIR die von Gallica zur Verfügung gestellten Daten eigentlich sind.

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Handschrift aus 16. Jahrhundert kehrt zur Spanischen Nationalbibliothek zurück

Abusos de Comedias y Tragedias

In diesem lesenswerten Thread (Abfolge von Tweets zu einem Thema) weist die Spanische Nationalbibliothek auf die Rückkehr einer für die spanische Theaterforschung bedeutenden Handschrift aus dem 16. Jahrhundert hin:
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BiblioTeConecta: Bibliotecarios por el mundo – Alemania

BiblioTeConecta: Bibliotecarios por el mundo - Alemania

In der heute veröffentlichten Folge „Bibliotecarios por el mundo – Alemania“ des spanischen bibliothekarischen YouTube-Kanals BiblioTeConecta war ich eingeladen, mit den spanischen Kolleg*innen über das deutsche Bibliothekssystem zu sprechen. Ich haben ihnen von der Arbeit der Fachinformationsdienste und der Kommunikation in den Sozialen Medien berichtet:
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Qualitative Metadaten – Hilfe und Herausforderung zugleich

Ursula Winter

Grafik Metadaten
Erstellt auf wordart.com

Vor dem Hintergrund der FAIR-Prinzipien stellt sich die Frage nach der Bedeutung von Meta­daten eigentlich gar nicht, leisten sie doch zu zwei der vier in dem Akronym einprägsam zu­sammen­gefassten Kategorien einen wesentlichen Beitrag, indem sie eine Forschungsdaten­publi­kation besser auffindbar (findable) und die Zusammenführung von Datensatz­nachweisen (interoperable) in institutionen-, länder- oder disziplinübergreifenden Katalogen möglich machen. Soweit die Theorie. Doch wie verhält es sich in der Praxis? Erhalten Metadaten immer die Aufmerk­samkeit, die sie verdient haben, oder wirken sie im Schatten der Forschungs­leistung und der dafür erforderlichen zeitintensiven Datenerhebung, -aufbereitung und -auswertung eher wie ein notwendiges Übel, eine lästige Pflicht, die es auf dem Weg zur Daten­publikation eben schnell zu erfüllen gilt, um Forschungsförderer und Infrastruktureinrich­tun­gen zufriedenzustellen? Bieten die Systeme und Standards überhaupt die Möglichkeit, Forschungsdaten adäquat – beispielsweise unter Rückgriff auf Normdaten oder mehrsprachig – zu beschreiben? Eine ehrliche Beantwortung dieser Fragen zeigt auf, wo Verbesserungspoten­zial besteht. Ziel dieses Beitrags ist es, ebenso ein Bewusstsein für die Herausforderungen bei der Erschließung von Forschungsdaten zu wecken wie für den hilfreichen Nutzen, der sich aus dem Bemühen um qualitativ hochwertige Metadaten ergibt. Mit dem Begriff „Metadaten“ sind in diesem Beitrag die bei der Publikation von Forschungsdaten hinzugefügten, das Forschungsprojekt sowie die hinterlegten Datensätze beschreibenden Informationen gemeint. Im Rahmen der Aufbereitung der Rohdaten zur Beantwortung der Forschungsfrage ergänzte strukturierende und beschreibende Elemente wie Annotationen oder Markup-Elemente (bspw. der TEI-Header, XML-Tags usw.) werden hingegen als Bestandteil der von den Metadaten unterschiedenen Forschungsdaten betrachtet.
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Creating the European Literary Text Collection (ELTeC): Challenges and Perspectives

In der Open-Access-Zeitschrift MLO (Modern Languages Open) haben Christof Schöch, Roxana Patras, Tomaž Erjavec und Diana Santos einen interessanten Artikel veröffentlicht, auf den wir die romanistische Fachcommunity gerne hinweisen möchten: „Creating the European Literary Text Collection (ELTeC): Challenges and Perspectives

Im Abstract heißt es einführend:

The aim of this contribution is to reflect on the process of building the multilingual European Literary Text Collection (ELTeC) that is being created in the framework of the networking project Distant Reading for European Literary History funded by COST (European Cooperation in Science and Technology). To provide some background, we briefly introduce the basic idea of ELTeC with a focus on the overall goals and intended usage scenarios. We then describe the collection composition principles that we have derived from the usage scenarios. In our discussion of the corpus-building process, we focus on collections of novels from four different literary traditions as components of ELTeC: French, Portuguese, Romanian, and Slovenian, selected from the more than twenty collections that are currently in preparation.

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Virtuelle #CoffeeLecture über Open Access in der Romanistik (21.1.2022)

Warum überhaupt Open Access? Wer – außer der neuen Bundesregierung –  will das denn tatsächlich? Und was hat das mit der Romanistik, ihren Verlagen und den Bibliotheken zu tun? Einen öffentlichen Kurzvortrag dazu organisiert der Bremer Romanistik-Fachreferent Dr. Martin Mehlberg in Kooperation mit dem FID als mittägliche Coffee Lecture. Sie findet statt im Rahmen der Themenwoche Romanistik der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.

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400. Geburtstag von Molière

Molière in der Rolle des Cäsar, Porträt von Nicolas Mignard, 1658. Quelle: Wikipedia
Am kommenden Samstag, den 15. Januar, ist der 400. Geburtstag von Molière (1622-1673). Der 15.01.1622 war sein Tauftag, das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. Frankreich wird den Ehrentag des großen Klassikers mit mehreren Festakten begehen. Die Comédie-Française hat im Rahmen von «MOLIÈRE 2022 – 400e ANNIVERSAIRE 1622-2022» über das ganze Jahr mehrere Molière-Aufführungen geplant, beginnend mit dem Tartuffe, deren kommende Termine – wie so oft in diesen Tagen – pandemiebedingt bereits abgesagt werden mussten.
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Wissensveränderung durch Infrastruktur (Logbuch Wissensgeschichte)

Beschleunigung und Nachhaltigkeit sind zwei komplementäre Themen im aktuellen Diskurs über die Digitalisierung und speziell auch über digitale wissenschaftliche Publikationen. Ein Beitrag von Philipp Hegel, Michael Krewet, Andrea Rapp auf Logbuch Wissensgeschichte nähert sich der Frage, wie sich neu entwickelnde Infrastrukturen zum Wissen und dessen Veränderungen verhalten:

Wenn digitale Infrastrukturen epistemische Prozesse schneller werden lassen und zugleich deren Ergebnisse verstetigen, dann muss dieses Wissen, wenn es nicht nur gespeicherte Information bleiben soll, immer noch intellektuell durchdrungen werden. Können digitale Infrastrukturen dieses Problem, das sie zum Teil selbst befördern, auch ein Stück weit zu lösen helfen? (logbuch-wissensgeschichte.de)

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