Als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Bibliothek (ohne bibliothekarische Ausbildung) sind mir im Verlauf der letzten Jahre eine Menge Abkürzungen begegnet, die es erst einmal zu entschlüsseln galt. Das Bibliothekswesen scheint Abkürzungen geradezu zu lieben. Zugegeben die Welt der IT (siehe www, ftp oder E-Mail, um nur drei offensichtliche zu nennen) liebt die Abkürzungen auch. Nun, wie dem auch sei, heute bin ich wieder auf so eine Abkürzung gestoßen, hinter der sich im konkreten Fall eine interessante Organisation verbirgt. Kennen Sie die NISO? Das ist die National Information Standards Organization, eine US-amerikanische Organisation, deren Aufgabe es ist, technische Standards für bibliografische und bibliothekarische Anwendungen zu entwickeln.
Gestoßen bin ich auf die NISO im stets lesenswerten spanischen Dokumentations-Blog von Álvaro Cabezas. Dort stellt er ein Arbeitsgruppenergebnis bzw. eine Empfehlung der NISO vor, in der zwischen sieben Phasen eines wissenschaftlichen Artikels unterschieden wird: »Las fases en la vida de un artículo científico«:
Uno de los intentos más llamativos de la industria editorial por atajar el éxito del fenómeno open access se encuentra en la cada vez más extendida práctica de publicar los artículos online antes de su fecha oficial de publicación. Esta aparente paradoja, que busca acelerar el proceso de difusión de la ciencia (y posiblemente, también el de citación para que los artículos entren en la ventana de citación de los factores de impacto) se traslada a las bases de datos bibliográficas, que muchas veces recogen la referencia a artículos aún no publicados bajo distintas denominaciones.
Die Ergebnisse der NISO-Arbeitsgruppe sind unter dem Titel »Journal Article Versions (JAV): Recommendations of the NISO/ALPSP JAV Technical Working Group« (siehe Abstract) veröffentlicht worden und können als PDF (37 Seiten) heruntergeladen werden.
Grafik: NISO RP-8-2008, Journal Article Versions (JAV)
Der Artikel von Álvaro Cabezas ist über den Verweis auf die seit drei Jahren (!) andauernde NISO-Untersuchung hinaus lesenswert, da er auf zahlreiche Quellen zum Thema Open Access und auf mögliche Geschäftsmodelle der elektronischen Publikation hinweist.