José Luis Sampedro (1917-2013)

José Luis Sampedro Wie erst heute bekannt wurde, ist der spanische Autor, Humanist und Wirtschaftswissenschaftler José Luis Sampedro gestern Früh im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Madrid gestorben. Gerade am Wochenende war erst in der FAZ dieses Interview mit ihm über Spaniens desolate Lage und Europa zu lesen:

Sie haben die aktuelle Situation Europas auch mit dem Ende des Römischen Reichs verglichen. Wie meinten Sie das?

Damals waren es die Barbaren, die in das Römische Reich einfielen und letztlich zu Fall brachten. Es war ein fließender Übergang. Und heute erleben wir auch wieder eine Zeit des Übergangs, von einer kapitalistischen Gesellschaft hin zu einer technologischen. Es gibt in der Wissenschaft ein Wort dafür: Entropie. Etwas wächst so lange, bis es unter dem eigenen Gewicht kollabiert.

Weiter auf faz.net: «Wie Europa zum Casino wurde».

Auch in El País hat er bereits 2011 deutliche Worte zur politischen und wirtschaftlichen Krise in Europa gefunden:

El mercado no da la libertad. La libertad es como una cometa. Vuela porque está atada a la responsabilidad del que maneja. Lo sabían los revolucionarios franceses: libertad, igualdad, fraternidad. Hay que tener el pensamiento libre y crítico. Para ser yo, la poca cosa, la neurona que sea, necesito pensar con libertad. Con la libertad de la cometa. Mire las elecciones. Hay unas campañas fabulosas para inculcar a la gente lo que tiene que votar. Y como el poder tiene unos medios extraordinarios de difusión, que son de persuasión, logra que se vote a quien se vota y pase lo que pasa.

Weiter bei El País: „Somos naturaleza. Poner al dinero como bien supremo nos conduce a la catástrofe„.

Auf RTVE online zu sehen eine Dokumentation über Sampedro mit dem Titel: «Esta es mi tierra – El río que nos lleva».

Foto: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Emilia Pardo Bazán: Der Blutstropfen

Emilia Pardo Bazán Hörspielfreunde mit Faible für spanische Kultur sollten heute Nacht DLF einschalten – oder mit dem praktischen dradio-Recorder die Sendung zur Aufnahme programmieren. Gesendet wird heute Nacht (Fr. auf Sa.) von 0:05-01.00 Uhr «Der Blutstropfen» von Emilia Pardo Bazán (1851-1921). Das Hörspiel basiert auf «La gota de sangre», erschienen 1911 in «Los Contemporáneos». Hörspiel-Bearbeitung und Regie: Edmund Steinberger. Mit Herbert Bötticher, Norbert Naegele, Georg Kostya, Christian Marschall, Fritz Wilm Wallenborn, Marlies Schoenau, Alexander Malchovsky, Percy Adlon u.a.; BR 1966:

Die Merkwürdigkeiten dieses Abends beginnen für Emilio Gonzales mit einer grundlosen Rangelei im Kino und einem frischen Blutstropfen auf dem weißen Hemd seines Nebenmannes. Auf dem Heimweg entdeckt Emilio in einer Baustellengrube nahe der eigenen Haustür einen unbekannten Toten.

Weitere Informationen von und über Emilia Pardo Bazán finden Sie auch in der Metasuche von ciberacibera.

Dazu passend eine Dokumentation con Cervantes Virtual: Vida y obra literaria de Emilia Pardo Bazán:

Foto oben rechts: Emilia Pardo Bazán: Wikipedia

Neue Website der Kulturabteilung der Botschaft von Spanien

Ab sofort finden Sie uns unter unserer neuen Website spanien-kultur.de:

Neue Website der Kulturabteilung der Botschaft von Spanien

 

Die Kulturabteilung der Botschaft von Spanien hat ihr Informationsangebot über eine Homepage und über Facebook aktualisiert und informiert Sie ab sofort über diese Medien. Dort finden Sie das aktuelle Kulturveranstaltungsangebot sowie Hinweise zu Veranstaltungen anderer Institutionen, die in Deutschland spanische Kultur präsentieren.

Selbstverständlich verbinden wir Sie hierüber auch mit den Kulturinstitutionen der Autonomen Regionen und der Zentralregierung Spaniens und werden Sie künftig weiterhin gerne bei Ihrem Anliegen persönlich betreuen.

Zusätzlich zu den Veranstaltungshinweisen finden Sie über diese Seite Zugang zu Förderprogrammen und Ausschreibungen spanischer Institutionen, einem Archiv mit Information zu vergangenen Veranstaltungen sowie unsere Kontaktdaten. Eine Datenbank, die spanische Künstler und Kulturschaffende in Deutschland vernetzen soll, wird stetig aufgebaut und öffentlich zur Verfügung gestellt. Die Aufnahme in diese Datenbank erfolgt über ein Formular. Damit geben Sie ausdrücklich Ihre Daten zur Veröffentlichung frei.

Wir hoffen hiermit Ihrem Informationsbedarf gerecht zu werden und sind offen für Ihre Anregungen.

Ihre Kulturabteilung

Brasilianisches Literaturmagazin: Machado de Assis Magazine

Machado de Assis Magazine Brasilien wird 2013 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein. Die Literaturszene und Verlagsbranche des Landes bereitet sich auf dieses Ereignis natürlich schon jetzt mit Hochdruck vor. Im Rahmen der guten Nachricht für die Literatur Brasiliens ist auch die Vorstellung eines neuen Literaturmagazins auf der diesjährigen, gerade erst am vergangenen Wochenende zu Ende gegangenen, Buchmesse zu betrachten.

Das «Machado de Assis Magazine» erscheint in einem hybriden Format. «Zweimal im Jahr wird die Printausgabe veröffentlicht, einmal im Quartal wird es als Online-Magazin publiziert» erläutert Claudiney Ferreira vom Itaú Cultural Institute in Frankfurt, zitiert nach Brasil Literature. Im gleichen Online-Artikel zur Präsentation der neuen Zeitschrift auf der Frankfurter Buchmesse heißt es:

Keinen besseren Weg gäbe es, um ein Land zu verstehen, als sich mit dessen Büchern auseinanderzusetzen, so Galeno Amorim, Präsident der Brasilianischen Nationalbibliothek, bei der Präsentation des “Machado de Assis Magazine”. Das Literaturmagazin wird zukünftig die lebendige brasilianische Literaturszene den interessierten Lesern aus aller Welt nahe bringen.

Autorenwebsite: Blog von André de Leones Bedingung für den Abdruck der Texte im Magazin – egal ob Kurzgeschichten oder Romanauszüge: sie müssen schon vorher veröffentlicht worden sein. Sowohl im Heft in gedruckter Form als auch in der Online-Version gibt es ausführliche Informationen über die Autoren und deren Werke, sowie über die Übersetzer, jeweils auch mit Angabe bzw. Verlinkung deren Websites.

Beispiel für einen vorgestellten Auszug aus einem Roman: die Übersetzung von Julia Maciel, die DENTES NEGROS (Rocco, 2011) von André De Leones ins Spanische übertragen hat: Dientes Negros Capítulo I (Download als PDF):

Nadie aquí tuvo infancia, dice ella. Y ahora estamos envenenados hasta los huesos.
No es más la típica conversación de mesa de bar entre dos personas que acaban de conocerse. La muchacha, sentada a la izquierda de Hugo, está realmente queriendo decir algo, diciéndolo. Él trata de recordar su nombre, fueron presentados apenas llegó y se sentó en la mesa por un conocido en común cuyo nombre tampoco puede recordar.

Lesenswert ist auch die Website der Übersetzerin Julia Maciel: Papeles Sueltos (Literatura brasileña contemporánea en español).

«Machado de Assis Magazine»Der Vorteil der Online-Version des «Machado de Assis Magazine»: es wird nicht nur die Gelegenheit gegeben, die Texte im Netz zu lesen, sondern die Werke können auch als PDF heruntergeladen werden.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Entdeckungstour mit einem Literaturmagazin, das die Aufgabe der Verbreitung brasilianischer Literatur zu dienen, aufs Beste erfüllt. Bitte hier entlang zum «Machado de Assis Magazine».

An dieser Stelle möchte ich mich ganz persönlich bei Christian Spließ bedanken, der so nett war, mir ein Exemplar des “Machado de Assis Magazine” auf der Buchmesse zu besorgen und es mir nach Hamburg zu schicken. Er war als Corporate Blogger im «Brasilian Literature Project» in Frankfurt aktiv und hat spontan bei dieser Zeitschriftenvorstellung an mich gedacht. Herzlichen Dank dafür.

E-Books: Bücher auf Spanisch zur Ausleihe und zum Herunterladen

Bibliotheken des Instituto Cervantes in Deutschland: Libros electrónicos Die Bibliotheken des Instituto Cervantes in Deutschland erweitern ihr digitales Angebot

Die Bibliotheken des Instituto Cervantes in Deutschland haben ein Portal eingerichtet, auf dem man E-Books ausleihen und herunterladen kann.

Das Netzwerk der Instituto Cervantes Bibliotheken (RBIC) bietet mehr als 3.000 E-Books an (über 1300 Titel) über Kunst, Geschichte, Linguistik, Kinderbücher, sowie klassische und zeitgenössische Literatur von spanischen und hispanoamerikanischen Autoren.

Ziel dieses E-Book-Portals ist die Verbreitung der Sprache und Kultur Spaniens und Lateinamerikas, was auch die Aufgabe der Bestände ist, die in den Bibliotheken des Bibliotheksnetzwerks des Instituto Cervantes stehen.
Jeder Nutzer mit einem Bibliotheksausweis einer Bibliothek des Instituto Cervantes in Deutschland, der ein Lesegerät besitzt (PC, Tablet, Handy, E-Book-Reader, Smartphone) und Internetzugang hat, kann auf die digitalen Bestände von jedem Ort in Deutschland ohne zeitliche Beschränkung zugreifen.

Den Nutzern werden folgende Optionen angeboten: freier Download (nicht urheberrechtlich geschützte Veröffentlichungen, Veröffentlichungen des Instituto Cervantes), Streaming (Videoerzählungen) und Ausleihe (urheberrechtlich geschützte Werke, 15-tägige Ausleihe).

Mit dem neuen E-Book-Portal erweitern die Bibliotheken des Instituto Cervantes ihr Angebot an digitalen Inhalten. Bislang ermöglichte der Zugang zu den elektronischen Ressourcen Interessenten die Recherche nach auf Spanisch verfügbaren Informationen sowie das Herunterladen aus einer exzellenten Auswahl von Online-Hörbüchern.

Als Beispiel bieten wir hier eine kleine Auswahl von E-Books an, die man ausleihen kann, wenn man über einen Bibliotheksausweis einer der Bibliotheken des Instituto Cervantes in Deutschland verfügt (Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg und München).

Kriminalromane

Kriminalromane

Lateinamerikanische Literatur des XX.
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Kulturprogramm des Instituto Cervantes Hamburg im September, Oktober, November & Dezember 2012

06.09.2012

Ausstellung: OST-Blick auf die spanischsprachige Welt

Das Instituto Cervantes Hamburg eröffnet eine Ausstellung des deutschen Künstlers Otto Sander Tischbein.

1949 in Sachsen-Anhalt geboren, studierte der Maler und Grafiker Otto Sander Tischbein von 1971 bis 1976 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und kam, nach dem Diplom und kurzem Aufenthalt in Berlin, 1980 nach Mecklenburg-Vorpommern. Seit den neunziger Jahren unternimmt er längere Reisen nach Spanien, Peru oder Mexiko, aus denen er neue Werke mitbringt. Seine unkonventionellen Bilder, die er mit dem Namenskürzel OST signiert, brechen humorvoll gesellschaftliche Tabus auf und stiften mit viel Ironie visuelle Verwirrung.

 

Vernissage: 06.09.2012, 18.30 Uhr
Ausstellung: 06.09.-12.10.2012, Mo-Do 9.00-19.00 Uhr, Fr 9.00-15.00 Uhr
Einführung: Simon Michaelis
Eintritt frei

Anmeldung bis 05.09.: 040 530 205 290 oder cultx1ham@cervantes.es

Instituto Cervantes
Chilehaus, Eingang B
Fischertwiete 1
20095 Hamburg

11.09.2012

 Spanischer Filmclub: Pan Negro (Spanien, 2010)

In Kooperation mit dem 3001 Kino zeigt das Instituto Cervantes Hamburg jeden Monat einen Film in spanischer Sprache.
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Der «Séptimo Círculo» in der Zeit von Borges und Bioy

Patrick Quentin: Mi hijo, el asesino

Es ist fast schon eine kleine Tradition im ciberaBlog am 14. Juni auf den Todestag von Borges hinzuweisen. Heute vor 26 Jahren ist Borges in Genf gestorben, 2011 und 2009 («Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche») war dies bereits Thema hier im Blog.

Heute soll Borges‘ gedacht werden durch Hinweis auf einen Artikel von Luis Chitarroni, der seine Erfahrung als Leser einer Krimi-Reihe schildert, für die der argentinische Schriftsteller und Bibliothekar Mitverantwortung trug:
«El Séptimo Círculo en la época de Borges y Bioy».

Durante muchos años la colección de novelas policiales y de misterio que publicaba Emecé fue casi la única alternativa de los lectores del género. Habla uno de ellos.

[via Libro de Notas]

Vicente Luis Mora: El libro como campo de batalla

El libro como campo de batallaDer spanische Literaturkritiker Vicente Luis Mora, Autor des Essays «El lectoespectador», schreibt in El País über die Literatur im fließenden Übergang von Bild und Text:

Siempre […] ha existido la escritura dotada de conciencia espacial o con voluntad plástica, pero estamos ante una explosión global de prácticas […], que hace del libro convencional un campo de batalla, o de juegos, entre imagen y texto, convirtiendo la página en una página-pantalla o pantpágina diseñable a voluntad por el escritor. Un campo de búsqueda formal (aunque las formas traslucen siempre ideas) que encuentra en la actual difusión del libro electrónico un ancho horizonte de posibilidades.

Lesen Sie den kompletten Artikel in El País: «El libro como campo de batalla».

Grafik: © CORBIS, El País