Jorge Semprún (1923 -2011): Leben oder Schreiben

Kurzporträt zum Tode von Jorge Semprún auf Euronews.

Gestern ist Jorge Semprún im Alter von 87 Jahren in Paris gestorben. Vargas Llosa hat heute Morgen auf El Páis einige Gedanken zum Tode seines Freundes veröffentlicht:

Yo creo que Jorge Semprún vivió no como testigo sino como protagonista los grandes tumultos históricos del siglo XX… Acometió la lucha contra el fascismo, fue un militante de la Resistencia y vivió la experiencia atroz de los campos de concentración de los que salvó de milagro. […] Siguió siendo un militante luchando por una democracia de izquierdas con la que se comprometió. Fue también un gran escritor comprometido cuyos libros son un testimonio vivo con el que ingresó en las polémicas contemporáneas.

Mario Vargas Llosa: Un gran hombre en el tumulto.

Informationen zu Jorge Semprún finden Sie auch über die Metasuche in cibera cibera.

Update 17:30 Uhr: hr 2 Kultur wiederholt aus Anlass des Todes von Semprún heute Abend um 23:05 Uhr die Radio-Sendung vom Dezember 2008:
Am Tisch mit Jorge Semprún, „Freiheitskämpfer“.

CinEScultura: Festival über Asturien und Argentinien in Regensburg

CinEScultura - Festival Asturien/Argentinien Was haben Asturien und Argentinien mit Regensburg zu tun? Die Regensburger und deren Besucher werden es spätestens ab dem 27. Mai erfahren. Bis zum 30.6.2011 wird es im Rahmen des Kino- und Kulturfestivals cinEScultura – welch gelunge Wortschöpfung für das geplante Programm – Einiges zu entdecken geben. Die Veranstalter werben mit den Worten:

Juni ist in Regensburg Festivalzeit. Höhepunkt ist das Film- und Kulturfestival cinEScultura, das 2011 die Kultur der kleinen nordspanischen Region Asturien ins Zentrum rückt. Cidre statt Sangría. Schriftsteller, Regisseure, DJs, Sänger, Künstler und Kulturwissenschaftler veranstalten Workshops, zeigen ihre Filme und diskutieren mit den Gästen über ihr Werk.

Das gesamte Programm können Sie sich auf cinescultura.de anschauen. Eine 50-seitige Übersicht gibt es auch im Format PDF (6 MB).

Was passiert in Spanien? #spanishrevolution: Die Demokratie protestiert

Demonstration DemocraciaRealYA am 15.05.2011 an der Puerta del Sol in Madrid
Foto: Pepa González, Demonstration DemocraciaRealYA am 15.05.2011 an der Puerta del Sol in Madrid

Sollten Sie sich für das Thema der Proteste in Spanien interessieren, darf ich Sie zur Verfolgung einer Online-Debatte einladen, welche die Deutsche Welle Español heute von 18 – 19 Uhr organisiert. So wie wir neulich schon über die entsprechende Online-Debatte Social Media in der spanischsprachigen Welt berichteten, geht es heute Abend um das Thema:
¿Qué pasa en España? #spanishrevolution: la democracia protesta.
Teilnehmer (ich zitiere aus der Einladung zur Debatte):

1 @antonigr – Antoni Gutiérrez Asesor Comunicación Política
2 @Luis Rull Blogger y sociólogo. Organizador del Eventoblog España
3 @textundblog – Markus Trapp (Alemania)
4 @carmenbeat – Carmen Beatriz Fernández (Venezuela) – Consultoría Marketing Político /Dataestrategia
Update:
5 jlori – Jose Luis Orihuela – Profesor de la Universidad de Navarra, blogger y autor de „La revolución de los blogs“ y „Mundo Twitter“.

Alle Teilnehmer wurden auch zu einer Twitterliste zusammen gefasst. Moderiert wird die Veranstaltung von der Deutschen Welle @dw_spanish. Die Debattenbeiträge werden von den Teilnehmern und dem interessierten Publikum auf Twitter mit dem Hashtag #debatuits verschlagwortet. Sollten Sie Twitter nicht nutzen, können Sie die Debatte passiv über die Twittersuche mit Suchwort #debatuits verfolgen. Danach wird es eine Zusammenfassung der Deutschen Welle geben, die ich gerne nachträglich hier verlinke.
[Update 21:00 Uhr:] Jose Luis Orihuela hat eine erste Übersicht der Debatte veröffentlicht:

Debate en Twitter sobre el movimiento #15M organizado por Deutsche Welle
Un intento de reconstrucción de parte del debate organizado el 20/5/11 por en @dw_spanish con @carmenbeat @antonigr @textundblog @luisrull y @jlori Hashtag: #debatuits

[Ende Update]

Deutsche Welle Español schrieb gestern über die aktuellen Proteste in Spanien:
La revolución española exige cambios políticos, y que sean profundos:

Algo grande está sucediendo en España, se comenta en el ciberespacio. Reformas de fondo pide en las calles la “spanish revolution”. Acabar con el bipartidismo y cambiar la cultura política podrían ser dos de los pasos.

Nachdem seit vier Tagen in sämtlichen Kanälen im Netz, in Blogs, auf Twitter und auf Facebook über die enorm an Zuspruch gewinnenden Proteste in 60 Städten Spaniens, mit Fokus auf #acampadasol, den Versammlungen auf der Madrider Puerta del Sol, berichtet wird, sind deutsche Medienvertreter erst seit gestern, und damit viel zu spät aktiv geworden.

Meines Erachtens liefert der spanische Journalist Ignacio Escolar (den wir im ciberaBlog schon einmal als Mitbegründer des spanischen Nachrichtenportals publico.es vorgestellt hatten) mit seinen Siete ideas sobre Democracia Real Ya eine gute Einordnung der Geschehnisse. Wer des Spanischen nicht mächtig ist, ich habe seinen Text ins Deutsche übersetzt: Ignacio Escolar: «7 Gedanken zu den Spanischen Protesten».

Weitere Proteste an der Puerta del Sol sind für Samstag und Sonntag verboten worden (siehe Meldung FTD.de). Die Vereinigung Jueces para la Democracia (Info) hält dieses Verbot für nicht rechtmäßig: Jueces para la Democracia rechaza la ilegalización de las protestas.

Dass es sich bei den Demonstrationen gegen Korruption und für eine wahre Demokratie keinesfalls nur um eine Jugendbewegung handelt, macht dieses Video mehr als deutlich:

Social Media in der spanischsprachigen Welt

Social-Web-Debatte organisiert von der Spanischen Seite der Deutschen Welle José A. Gayarre, Redakteur bei der Deutschen Welle, hatte mich letzte Woche zu einer ganz besonderen Online-Veranstaltung der Deutschen Welle Español eingeladen. Am Donnerstag, den 5. Mai, um 18 Uhr deutscher Zeit (je nach amerikanischer Zeitzone zw. 10-12 Uhr vormittags), waren Informationsexperten vor allem aus Lateinamerika und Spanien, aber auch aus Deutschland, aufgerufen, auf Twitter über die Bedeutung und die Zukunft der Sozialen Medien – sprich Blogs, Facebook & Twitter – in der spanischsprachigen Welt zu debattieren. Als Schlagwort (auf Twitter nennt man das Hashtag) für die online durchgeführte Diskussion wurde #debatuits festgelegt und es hatte sich tatsächlich ein sehr fruchtbarer Austausch mit fachlich interessanten Einschätzungen der Teilnehmer auf beiden Seiten die Atlantiks ergeben. Die Deutsche Welle hat die Diskussion – wie gleich im Anschluss an die Veranstaltung angekündigt – in einem Artikel zusammengefasst:
«Lo mejor de la web social es que nos queda por ver todo«:

Con un intenso intercambio de ideas entre contertulios y usuarios, expertos analizaron presente y futuro de redes sociales a través de Twitter. ¿Qué nos queda por ver todavía en materia de medios sociales?

Besonders die getwitterten Beiträge von José Luis Orihuela (dem hier im ciberaBlog schon mehrfach zitierten Informationswissenschaftler der Universidad de Pamplona) fanden unter allen Teilnehmern große Anerkennung. Wie etwa seine Einschätzung zum Verhältnis Neue vs. Alte Medien, die er in diesem Tweet abgab (die Abkürzung RS steht für Redes Sociales):

Los nuevos medios no acaban con los anteriores, pero les obligan a cambiar para adaptarse. Hay sinergia entre blogs, Twitter y RS #debatuitsThu May 05 16:54:11 via TweetDeck

Aber auch die weiteren Teilnehmer haben gute Denkanstöße und Einschätzungen zur Rolle der Sozialen Medien (ab-)gegeben. Über obigen bereits verlinkten Deutsche-Welle-Artikel hinaus gibt es auch eine Zusammenstellung der interessantesten Beiträge: «#debatuits: los mejores tuits». Hier finden alle am Thema Social Media in der spanischsprachigen Welt Interessierten gleichsam eine gute Auswahl von folgenswerten Twitteraccounts.

Facebook-Seite von cibera Falls Sie selbst oder Ihre Institution Facebook nutzen, können Sie zum Beispiel auch den Account der Virtuellen Fachbibliothek cibera in Ihr persönliches Netzwerk aufnehmen. Wir weisen dort regelmäßig auf die Artikel des ciberaBlogs und auf weitere interessante Meldungen aus den cibera-relevanten Fachgebieten hin. Sie finden uns unter der leicht zu merkenden Adresse facebook.com/ciberade. Wir freuen uns – genau wie hier im Blog oder im cibera ForscherWiki – auf die fachliche Vernetzung und auf Ihr Feedback.

Festival de Cine Online zeigt Kino im Netz

Festival de Cine Online

Kino gehört in die Kinosäle. Doch wenn sich die Gelegenheit bietet, Filme zu betrachten, die man sonst nicht zu sehen bekäme, kann auch das Internet ein möglicher Zugang zu diesem Medium und eine alternative Verbreitungsmöglichkeit für sehenswerte Filme sein. Diesem Ansatz folgt auch das Festival de Cine Online, das in der Zeit vom 11. April bis zum 11. Mai 2011 mehrere Filme zum kostenlosen Onlinebetrachten präsentiert:

Ich zitiere aus der Presseerklärung (PDF, 1,5 MB):

El Festival de Cine Online dará a conocer, gratuitamente y a través de Internet, películas españolas y europeas, de ficción y documentales, que aún no han sido estrenadas en nuestro país. La web del Festival –www.FestivalCineOnline.com– te permitirá
disfrutar, en exclusiva y por primera vez, de una serie de títulos que aún no han sido distribuidos en salas comerciales, ni en DVD en España.

Las películas participantes en las tres categorías a competición -Cine Inédito Español, Cine Inédito Europeo y Cine Inédito Documental- optarán a los premios otorgados por el jurado y el
público.

Einer der sehenswerten Filme ist die uruguayisch-spanische Koproduktion La vida útil des jungen Regisseurs Federico Veiroj (Montevideo, 1976). Ich habe diesen Film im vergangen Jahr auf dem Filmfestival von San Sebastián gesehen, und kann ihn nur empfehlen:

Doch auch die anderen Filme lohnt es sich zu sehen:

  • „Ander“ von Roberto Castón
  • „Dispongo de barcos“ von Juan Cavestany
  • „Los materiales“ von Los Hijos
  • „Morir de día“ von Laia Manresa und Sergi Dies
  • „Todos vós sodes capitáns“ von Olivier Laxe

Beachten Sie auch die Sektion „Joyas del Cine Español“:

  • “Calle Mayor” von Juan Antonio Bardem
  • “El espíritu de la colmena” von Víctor Erice
  • “El pisito” von Marco Ferreri
  • “La caza” von Carlos Saura
  • “Plácido” von José Luís Berlanga
  • “Viridiana” von Luis Buñuel

Alle Filme im Überblick finden Sie auf dieser Seite verlinkt. Das Festival bietet allen Interessenten auch eine Vernetzungsmöglichkeit in den Social Media Kanälen Twitter und Facebook.

Erster Creative Commons-Film von TVE: ‚¡Copiad, malditos!‘

Am Sonntag-Abend (17.4., 22h) wurde auf TVE 2 eine sehr interessante Doku mit dem Titel ‚¡Copiad, malditos!‘ ausgestrahlt, die nicht nur eine kompakte Zusammenfassung der Urheberrechtsdebatte in Spanien zeigt, sondern den Prozess als solchen thematisiert, den Inhalteanbieter beachten müssen, wenn sie etwas unter einer Creative Commons-Lizenz zum freien Download im Netz anbieten möchten. Der Trailer zeigt, worum es geht:

¡Copiad, malditos! – TRAILER [ES] from elegant mob films on Vimeo.

¿Qué es la propiedad intelectual? ¿Y el copyright? ¿Hasta qué punto se puede poseer una idea? ¿Qué derechos emanan de esta propiedad reconocida ampliamente por la ley desde los tiempos de la revolución industrial?

Der gesamte Film ‚¡Copiad, malditos!‘ (Dauer: 58 Min.) kann hier online betrachtet werden und steht ab 3.5.2011 zum freien Download unter CC-Lizenz allen frei zur Verfügung. Ausführliche Infos zum Projekt und alle Interviews finden sich auch unter copiadmalditos.net.

Am Montag (18.4., ab 12h) beantwortet der Regisseur Stéphane M. Grueso auf Encuentros digitales en RTVE.es die Fragen der an diesem Thema interessierten Personen.

Real vs. Barça – Zwei Lektüre-Empfehlungen zu vier Duellen

Wer sich mit Spanischem Fußball – und sei es auch nur oberflächlich – befasst, weiß, dass es in Spanien nur zwei Mannschaften gibt, zwischen denen sich fast die gesamte fußballbegeisterte Anhängerschaft (auch weit über die Iberische Halbinsel hinaus) entscheidet. Entweder man ist für Real (Madrid) oder für Barça. Beide treffen in 18 Tagen vier mal aufeinander. In Spanien nennt man dieses Duell der Giganten »El Clásico«. Gestern war die erste der vier Begegnungen. Sie endete – verdient – 1:1. Die NZZ hat in einem lesenswerten Artikel in Vorbereitung auf diesen Marathon der spanischen Fußballgrößen die Bedeutung des Clásico deutlich gemacht:

«Traductor», Übersetzer, haben sie ihm in Barcelona nachgerufen, als Real Madrid im Camp Nou im November 0:5 unterging. Gemeint hatten sie ihn, José Mourinho, den silberhaarigen Aufhetzer mit dem Aussehen eines Fotomodells, der bei Barça als kleiner Dolmetscher die Karriere begonnen hatte und jetzt Real trainiert.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der NZZ: Glaubensfragen im «Clásico».

Passend zum derzeit in Spanien alles beherrschenden Sportduell wurde heute auf der (übrigens sehr empfehlenswerten!) Kulturseite Culturamas der Artikel des jungen Autors und Journalisten Miguel Barrero veröffentlicht, der sich mit dem Sportjournalismus als solchem befasst, und der schon im ersten Satz aufhorchen lässt und auch im Anschluss deutliche und wahre Worte zur Rolle des Sportjournalisten findet:

No aprendí gran cosa en la Facultad de Periodismo…

Lesen Sie den ganzen Artikel auf Culturamas: El periodista deportivo.

Twitter: Von der Wiederentdeckung der Aphorismen

El País: La filosofía del Im Artikel »La filosofía del „pienso, luego ‚tuiteo“« widmet sich El País der Wiederentdeckung der Aphorismen und der zunehmenden literarischen Bedeutung von Twitter:

„He construido castillos en el aire tan hermosos que me conformo con sus ruinas“, escribió Jules Renard en 1890. Una frase de apenas 80 caracteres que cabría de maravilla en un mensaje de la red social Twitter. El límite de 140 matrices que fija este popular servicio de mensajería pública e instantánea en Internet, en el que cada día se vuelcan 65 millones de textos (tuits, en la jerga), ha insuflado nueva vida a un género filosófico y literario de larga tradición, el aforismo, y también a otras formas de pensamiento breve.