Nach 400 Jahren in Deutschland zu sehen: Barockmaler Francisco de Zurbarán

Francisco de Zurbarán: Agnus Dei, 1635–1640, Museo del Prado

Eigentlich unfassbar, dass es 400 Jahre gedauert hat, bis man die Bilder des spanischen Barockmalers Francisco de Zurbarán (1598 – 1664) in Deutschland sehen kann. Doch besser spät, als nie. Noch bis zum 31. Januar 2016 besteht im Museum Kunstpalast in Düsseldorf die Chance dazu: ZURBARÁN. Meister der Details.
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LateinamerikaTage 2015 in Hamburg

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Bereits seit vergangenen Donnerstag (29.10.) und noch bis zum 24.11.2015 finden in Hamburg wieder die LateinamerikaTage statt. Sie stehen dieses Mal unter dem Motto: «Realidades Duras – Caminos Alternativos» / «Harte Wirklichkeiten – Alternative Wege». In der Ankündigung der Veranstalter heißt es:

Seit vielen Jahren finden in Hamburg die Lateinamerika-Tage im Herbst statt. Sie werden organisiert von einem Bündnis von Basisgruppen und lateinamerikanischen Strukturen, die vielfältige Veranstaltungen zu aktuellen Themen zu Lateinamerika organisieren.

Thematisch steht 2015 die Entwicklung lateinamerikanischer Gesellschaften im Vordergrund, die nach verheißungsvollen Aufbrüchen vor wenigen Jahren wieder vor großen Problemen stehen. Vielschichtige politische, soziale und ökonomische Herausforderungen sind zu bewältigen. Auch die Beziehungen zwischen der Stadt Hamburg mit ihrem kolonialen Erbe und Lateinamerika werden beleuchtet.

Die näheren Infos zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie aufgelistet auf lateinamerika-tage.de oder im Flyer zum Ausdrucken oder Herunterladen im Format PDF.

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Triumph der Farbe – Fundacíon Mapfre in Barcelona

Ein Gastbeitrag von Nicole Büsing und Heiko Klaas

Fundación Mapfre Barcelona: Casa Carriga-Nogués, © José Hevia
Fundación Mapfre Barcelona: Casa Carriga-Nogués, © José Hevia

Mit Meisterwerken aus dem Pariser Musée d’Orsay und der l’Orangerie wurde jetzt ein vielversprechendes, neues Ausstellungshaus in Barcelona eröffnet: Die Fundacíon Mapfre in der modernistischen Casa Garriga-Nogués. Die in Madrid beheimatete Stiftung weitet ihre Aktivitäten damit auch auf die katalanische Kapitale aus.

Barcelona. Über 600 Straßenkilometer liegen zwischen Madrid und Barcelona. Die seit Jahrhunderten von der Monarchie geprägte Hauptstadt Spaniens mit hochkarätigen Museen wie dem Prado und dem auf zeitgenössische Kunst spezialisierten Museo Reina Sofia, wirkt gemeinhin gesetzter und schwerer als das dynamische, auch internationale Trends setzende Barcelona. Auch zur Zeit erlebt die am Mittelmeer gelegene Stadt wieder eine Phase des Aufbruchs. Die Hauptstadt Kataloniens wird seit Neuestem von Ada Colau, einer jungen Bürgermeisterin und ehemaligen Aktivistin, regiert, die der in der Finanzkrise entstandenen sozialen Bewegung „Barcelona en Comú“ angehört. Das Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA) hat mit dem 1968 in Buenos Aires, Argentinien geborenen Ferran Barenblit gerade einen neuen, vielversprechenden Direktor erhalten. Ebenso die Fundació Antoni Tàpies, zu deren neuem Direktor Ende Juni der Kritiker Carles Guerra ernannt wurde. Zudem zeichnet sich die Stadt durch ihre vitale Galerienlandschaft, ihre avantgardistische Design- und Modeszene sowie die allgegenwärtige Präsenz architektonischer Highlights von Antoni Gaudí über Mies van der Rohe bis zu Santiago Calatrava aus.
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Ästhetik trifft Emotion – Retrospektive Josef Koudelka

Ein Gastbeitrag von Nicole Büsing und Heiko Klaas

Stets dem eigenen Werk verpflichtet: Der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene und heute in Paris lebende Fotograf Josef Koudelka wird in der Fundación Mapfre in Madrid mit einer umfassenden Retrospektive geehrt. In Deutschland wird er mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 7. November 2015 im Museum Folkwang in Essen statt.

Koudelka: Bohemia (Kladno), 1966, © Josef Koudelka / Magnum Photos
Koudelka: Bohemia (Kladno), 1966, copia de 1967 The Art Institute of Chicago, donación del artista, 2013.1256 Cortesía Josef Koudelka/Magnum Photos

Eine seiner berühmtesten Aufnahmen entstand im August 1968. Der tschechische Fotograf Josef Koudelka war gerade von einer Studienreise nach Rumänien zurückgekehrt, als er in seiner Heimatstadt Prag auf geradezu gespenstische Verhältnisse traf. Auf dem Foto zu sehen ist eine männliche Hand mit einer Armbanduhr, die exakt 12:22 Uhr mittags zeigt. Dahinter der Wenzelsplatz, der um diese Zeit eigentlich mit Passanten, Zweiradfahrern, Autos und Straßenbahnen belebt sein müsste. Doch es herrscht eine beklemmende Leere. Die ikonische Aufnahme zeigt die Ruhe vor dem Sturm, der in Form einer Invasion der Armeen der Warschauer Pakt Staaten unter Führung der Roten Armee kurze Zeit später vonstatten gehen sollte. Koudelka ist oft gefragt worden, ob es seine eigene Hand war, die er da vor die Kamera gehalten hat. Doch es war die Hand eines ihm zuvor unbekannten jungen Mannes, der gemeinsam mit ihm auf ein Baugerüst geklettert war, um die surreale Situation von oben zu betrachten. Während der Tage der Invasion, vom 21. bis 27. August 1968, hat Koudelka, ausgerüstet mit seiner Exacta Varex Kamera aus ostdeutscher Produktion und 100 Metern Filmmaterial, Hunderte von Aufnahmen gemacht. Bilder von jungen Tschechen, die sich mutig den sowjetischen Panzern entgegenstellten, die versuchten, mit den gleichaltrigen russischen Soldaten ins Gespräch zu kommen oder – auch das eine seiner berühmten Aufnahmen – sich todesmutig und gleichzeitig voller Sarkasmus als Zielscheibe anboten, indem sie sich konzentrische Ringe auf den Rücken malten. Veröffentlicht wurden die Aufnahmen aus der Serie „Invasion“ allerdings erst zum ersten Jahrestag der Ereignisse in einer umfangreichen Reportage des Londoner „The Sunday Times Magazine“ und kurze Zeit später im amerikanischen Magazin „Look“. Der Name des Fotografen blieb jedoch geheim. Der anonyme Fotograf erhielt jedoch direkt nach der Veröffentlichung die „Robert Capa Gold Medal“. Erst nach dem Tod seines Vaters 1984 – er lebte damals bereits in Frankreich – hat Koudelka es gewagt, diese Bilder unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Zu groß war seine Angst, dass Angehörige seiner in der Tschechoslowakei lebenden Familie Repressalien ausgesetzt werden könnten.
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Spanische Comic-Empfehlungen zum Welttag des Buches

Alfonso Zapico: La balada del Norte

Sehr schöne Idee zum Welttag des Buches: Das hier schon des öfteren empfohlene Literatur-Blog «Papel en Blanco» empfiehlt Comics:

Como sabemos que sois unos lectores voraces, pero aunque en Papel en Blanco os hablemos frecuentemente de cómic y novela gráfica, puede que no hayáis dado aún el salto y os hayáis atrevido con este delicioso medio artístico. Para que le perdáis el miedo, o bien por si queréis algunas sugerencias de lecturas más „librescas“ en cómic, aquí van cinco propuestas que creemos que os podrían interesar. Lecturas, sobre todo, pensadas para lectores adultos, con interés como la historia, la lucha social, la literatura, la sensibilización ante la enfermedad o el terror. Un poco de todo para que cada cual encuentre su obra: …

Weiter lesen auf Papel en Blanco: «En el Día del Libro, regala(te) un cómic».

Besonders interessant finde ich «La balada del Norte» des 2012 für «Dublinés» mit dem Premio Nacional de Cómic ausgezeichneten Autoren Alfonso Zapico über den Asturischen Bergarbeiterstreik von 1934.

Auf den Spuren Mirós in der Stabi Hamburg

Aus: Yvan Goll, Bouquet de Rèves pour Neila, mit 18 Ill. von Jean Miró. Paris 1967
Aus: Yvan Goll, Bouquet de Rèves pour Neila, mit 18 Ill. von Jean Miró. Paris 1967
(SUB Hamburg, Signatur Sem 19/1437)

Ein Gastbeitrag von Antje Theise, Expertin für Buchkunst an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

Das Bucerius Kunst Forum zeigt vom 31. Januar bis 25. Mai 2015 die Ausstellung „Miró. Malerei als Poesie„. Etwa 70 Gemälde und Zeichnungen dokumentieren Mirós Auseinandersetzung mit Texten bedeutender Schriftsteller des 20. Jahrhunderts wie Paul Éluard, André Breton, Tristan Tzara oder Henry Miller, die er meist persönlich kannte.

Die Stabi möchte dies zum Anlass nehmen, auf Spuren Mirós und der Pariser Gruppe surrealistischer Künstler, in der sich der Maler bewegte, in ihrer Sammlung „Schönes Buch“ aufmerksam zu machen.
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El Eternauta: der wichtigste Comic Argentiniens

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Im heute erschienenen ZEIT-Magazin (Nr. 2/2015) wird der wichtigste Comic Argentiniens vorgestellt, El Eternauta, von Héctor Germán Oesterheld, gezeichnet von Francisco Solano López. Seine große Bedeutung liegt darin, dass er mit der Militärjunta ein Trauma vorwegnahm, das Argentinien bis heute zu bewältigen versucht:

Héctor Oesterhelds Eternauta wird ein Erfolg. Weil es eine Science-Fiction-Geschichte ist, die nicht in einer fernen Galaxie spielt, sondern in den Straßen von Buenos Aires, wo die Menschen leben, die sie lesen. Weil Juan und seine Freunde keine Superhelden sind, sondern nur stark, wenn sie gemeinsam kämpfen. Der Eternauta ist Oesterhelds Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität. Und in den kommenden Jahren, in denen die politische Situation im Land undemokratischer und gewalttätiger wird, wird er zu einem Plädoyer für den Widerstand.

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Flamenco en Berlín – Programm 30.11.-7.12.2014

Plakat Flamenco en Berlín Flamenco en Berlín ist der neue Termin für Flamencokunst in Berlin: Ein Schaufenster für herausragende und innovative Produktionen, eine Plattform für aufstrebende Talente und ein Treffpunkt für lokale und internationale Flamencoliebhaber.

Eine Woche mit Konzerten und Bühnenshows, Workshops, Gesprächen, Ausstellungen und Film, in deren Mittelpunkt der cante und toque in den verschiedensten Kombinationen und Fusionen stehen. Flamenco en Berlín wird ein Fest einer urspanischen Kunst, die mittlerweile Europa und die Welt erobert hat und derzeit eine enorme kreative Vitalität entfaltet.


Sonntag, 30. November, 17 Uhr, Instituto Cervantes Berlin
Eröffnung des Festivals
Rosario la Tremendita: Fatum (Gesang, Gitarre, Piano). Ausstellung Trazos de Flamenco (FlamencoKunstSkizzen) von Patricio Hidalgo

Im Anschluss: Gespräche mit den Künstlern
Eintritt: AK 24 € / VVK 17 € + Gebühren. Vorverkauf über www.reservix.de.

Video: http://vimeo.com/87362999
Video: vimeo.com/87362999

La Tremendita (Triana, Sevilla) repräsentiert den Flamenco des XXI. Jahrhunderts. Sie ist Sängerin, Komponistin und spielt mehrere Instrumente. Ihre Debüt-CD wurde von den Kritikern 2010 zur Flamenco-Neuentdeckung des Jahres gewählt. Als musikalische Leiterin der Show „Afectos” von Rocío Molina war sie Finalistin bei den XVII. Premios Max, dem bedeutendsten Preis für darstellende Künste in Spanien. La Tremendita wird in Berlin ihr zweites Album „Fatum“ vorstellen, das von der Zeitschrift Aireflamenco.com als beste Gesangs-CD des Jahres 2013 gekürt wurde. Dieses Jahr ist Fatum in der Kategorie „Bestes Album“ der Flamenco-Musik für einen Latin Grammy nominiert.
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