Die Geburt ‚Amerikas‘ auf Waldseemüller Karte von 1517

Amerika auf der Waldseemüller Karte von 1517

Einen ganz besonderen Fund hat man an der UB München gemacht. Auf der aus 12 Lamellen bestehenden Globussegmentkarte Martin Waldseemüllers aus dem Jahr 1517 ist die „Neue Welt“ erstmals mit „Amerika“ benannt.

Interessant ist auch die Provenienz der Karte, die die UB München auf ihrer Website wie folgt beschreibt:

Über die Herkunft der Globussegmentkarte der Universitätsbibliothek München gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Sie wurde mit zwei Frühdrucken zur Geometrie im 19. Jahrhundert in einem Band vereint. Die Bedeutung der Waldseemüller’schen Karte erkannten die Münchner Bibliothekare damals nicht, und der Band überstand unbeschadet die Auslagerung während des Zweiten Weltkriegs.

Weitere Informationen auf der Seite der UB München: Berühmtes Kartenwerk entdeckt. Karte im Format PDF (2293 Kb).

Waldseemüller-Karte auf den Titelseiten von FAZ & SZGlückwunsch an die Kolleginnen und Kollegen der UB München, die es mit diesem Sensationsfund heute auf die Titelblätter der SZ und der FAZ geschafft haben. Der FAZ-Artikel ist leider (noch) nicht online. Aber der aus der Süddeutschen schon:

Erst der Blick ins Internet machte aus dem Zufallsfund einen Sensationsfund: In der Unibibliothek München stößt Elke Humml auf eine der berühmtesten Globuskarten der Welt – doch zunächst weiß sie nicht, welchen Schatz sie gefunden hat. Wie Wikipedia bei der Recherche half, warum sie keinen Finderlohn bekommt – und welches berühmte Dokument sie als Nächstes aufstöbern soll.

Lesen Sie weiter in der SZ: Bastelbogen für den Adel.

Jorge Volpi zum ‚Mexikanischen Frühling‘

Auf El País gibt der mexikanische Schriftsteller Jorge Volpi in seinem Kommentar «La ‚primavera mexicana‘» einen ausführlichen Einblick in die mexikanische Protestbewegung #YoSoy132, die sich im Vorfeld der mexikanischen Wahlen (1. Juli 2012) gebildet hat:

Gracias a los jóvenes de #YoSoy132 las elecciones presidenciales dieron un giro. Aunque se les acusa de no poseer una agenda, consiguieron exhibir los fallos de una democracia donde la opinión pública es manipulada

Neben den Hintergründen der studentischen Bewegung (zu deutsch etwa: „Ich bin der 132ste“, siehe deutschen Erklärungsartikel), die im Vorfeld der Wahlen auch weitere Teile der Bevölkerung erreichte, geht Volpi auch auf den Einfluss des mexikanischen Fernsehens auf die politische Willensbildung ein:

Si la mayor parte del país sólo se entera de la conducta de sus gobernantes a través de la televisión, y ésta apoya a un solo candidato, la justa se degrada a niveles insospechados. El resultado del acuerdo fue el previsto: más allá de los errores de Calderón y López Obrador —la guerra contra el narco, en el primer caso; el mesianismo, en el segundo—, la enorme popularidad de Peña, y su liderazgo en las encuestas, mucho le debe a la abrumadora promoción que recibió en estos años.

Wie sehr die mexikanischen Medien, allen voran das Fernsehen, die Bevölkerung nicht nur vor den Wahlen, aber ganz besonders auch dann, manipulieren, wird in der sehenswerten Dokumentation «Teletirania: La dictadura de la television en México» deutlich:

http://youtu.be/AdLoqBx_ngc

Informationen zu Jorge Volpi finden Sie auch über die Metasuche in cibera cibera. Darüber aufrufbar ist auch ein lesenswerter Volltext von Roger A. Zapata (Montclair State University): «La pobreza de la filosofía como material novelesco: El fin de la locura de Jorge Volpi» (PDF).

Alejandro Cartagena: Car Poolers

Alejandro Cartagena: Car Poolers 2011 -2012
Fotos © Alejandro Cartagena

Wer in Mexiko mal in die Lage versetzt wurde, auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen zu sein, kennt das: open air hinten auf die Troca. Für viele Mexikaner, allen voran Handwerkern auf dem Weg zu ihrem Einsatzort, ist das eine sehr übliche Art der Fortbewegung. Der Fotograf Alejandro Cartagena hat dieser aus der Not geborenen, letztendlich aber auch die Umwelt schonenden, Tradition mit der Fotoserie «Car Poolers» ein visuelles Denkmal gesetzt.

Es lohnt eine genaue Betrachtung der Bilder: Anordnung von Mensch und Werkzeug sind dabei genau so faszinierend wie die optimierte Raumaufteilung bei puzzleteil-ähnlicher Troca-Belegung mit mehren Personen.

Weitere Fotoserien von Alejandro Cartagena (im Überblick auf seiner Website):

[via ignant]

Der «Séptimo Círculo» in der Zeit von Borges und Bioy

Patrick Quentin: Mi hijo, el asesino

Es ist fast schon eine kleine Tradition im ciberaBlog am 14. Juni auf den Todestag von Borges hinzuweisen. Heute vor 26 Jahren ist Borges in Genf gestorben, 2011 und 2009 («Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche») war dies bereits Thema hier im Blog.

Heute soll Borges‘ gedacht werden durch Hinweis auf einen Artikel von Luis Chitarroni, der seine Erfahrung als Leser einer Krimi-Reihe schildert, für die der argentinische Schriftsteller und Bibliothekar Mitverantwortung trug:
«El Séptimo Círculo en la época de Borges y Bioy».

Durante muchos años la colección de novelas policiales y de misterio que publicaba Emecé fue casi la única alternativa de los lectores del género. Habla uno de ellos.

[via Libro de Notas]

«hr2 Der Tag» zur Krise in Spanien

Puerta de Europa I - Sitz von Bankia in Madrid
Puerta de Europa I - Sitz von Bankia in Madrid
Die Krise im spanischen Bankensektor spitzt sich weiter zu. Auf Druck der Regierung Rajoy hat der spanische Notenbankchef Miguel Ángel Fernández Ordóñez – noch von der sozialistischen Vorgänger-Regierung eingesetzt – in dieser Woche sein Amt niedergelegt. Mit der anstehenden Rettung von Bankia scheint es nicht getan, weitere Banken melden akuten Rettungsbedarf an. Wie dies alles finanziert werden soll, ist mehr als unklar. Nachzulesen in Leo Wielands FAZ-Artikel vom 30.05.2012: «Spanien will Bankenhilfe auf dem Kapitalmarkt besorgen».

 

Gestern Abend hat sich auch hr2 DerTag in dem hörenswerten Radio-Feature «Madrid ist nicht Athen – Von spanischen Verhältnissen» des Themas angenommen und versucht in Interviews mit gut informierten Experten (Stefan Wolff, hr-Börsenexperte; Martin Dahms, FR, Tagesanzeiger u.a.; Javier Cáceres, SZ-Korrespondent Madrid; Dr. Paul Ingendaay, FAZ Madrid) neben einem genauen Blick auf die aktuelle Situation in Spanien einen Vergleich zur Krise in Griechenland anzustellen:

Was in diesen Tagen in Madrid passiert, kennen wir bereits aus Athen, Lissabon, Dublin und sogar Rom. Die Staatseinnahmen decken nicht mehr die Ausgaben. Noch vor 72 Stunden tönte der spanische Ministerpräsident: nur kein Staatsgeld an die bankrotten Banken! Jetzt scheinen staatliche Rettungsgelder die letzte Lösung für die Krisenbank „Bankia“. Und das bedeutet: noch mehr Staatsschulden. Mit Spanien ist das nächste Urlaubsparadies in Bedrängnis und das Kapital und die jungen Spanier zieht es in andere europäische Länder. DER TAG über den nächsten europäischen Wackelkandidaten.

Den 55-minütigen von Uwe Westphal moderierten Radiobeitrag «Madrid ist nicht Athen – Von spanischen Verhältnissen» können Sie auf der Seite von hr2 DER TAG oder hier nach hören:

[audio:http://mp3.podcast.hr-online.de/mp3/podcast/derTag/derTag_20120530.mp3]

Foto oben: Quelle: Wikipdia

«Especial Tradução & Linguagem» – Revista Língua Portuguesa

Revista Língua Portuguesa Auf dem Übersetzerblog Fidus Interpres gibt es eine ausführliche Vorstellung der Sonderausgabe «Especial Tradução & Linguagem» der «Revista Língua Portuguesa», herausgegeben von Editora Segmento, São Paulo:

Dedicado em sua maior parte às diversas facetas contem-porâneas do mercado de tradução e não à tradução “literária”, o especial é um raríssimo exemplo de demonstração de interesse da mídia brasileira pelos aspectos mercadológicos da profissão de tradutor. Os artigos são sobre ferramentas de tradução (ferramentas CAT), tradução juramentada, técnicas de tradução, tradução automática, tradutores nas redes sociais e tradução literária.

Lesen Sie weiter auf Fidus Interpres: Especial Tradução da Revista Língua Portuguesa

es.hypotheses.org – spanischsprachiges Blog-Portal der Geisteswissenschaften

es.hypotheses.org, el portal de la comunidad Hispanohablante

Nach dem [Update, siehe Kommentare] französischen Portal fr.hypotheses.org und dem Start des deutschsprachigen Blogportals für die Geisteswissenschaften de.hypotheses.org im September 2011 gibt es mittlerweile auch ein spanischsprachiges Blogportal der Geisteswissenschaften: es.hypotheses.org, das schon einige interessante Artikel aus den unterschiedlichsten Fachbereichen aufweist. In der Selbstbeschreibung des Portals heißt es:

El portal es.hypotheses.org es el portal de la comunidad Hispanohablante. Agrupa las entradas de la plataforma Hypotheses.org redactadas en español que han sido seleccionadas por su consejo científico.

[via Open electronic publishing]

Einsatz von Web 2.0-Werkzeugen in der Sozialpsychologie

Kollaborative Werkzeuge und der fachspezifische Einsatz sozialer Medien halten verstärkt Einzug in die wissenschaftliche Arbeit. Eine Hemmschwelle beim Einstieg stellt häufig die Tatsache dar, dass die für das eigene Fach passenden Dienste nicht bekannt sind. In diesem Kontext stellt die mit zahlreichen Links versehene Präsentation des Psychologen Mario Antonio Núñez-Molina (Blog, Twitter, Facebook): Uso de las herramientas de la web 2.0 en la investigación psicosocial. Nicht nur für Sozialpsychologen von Interesse.

[via DigiZen: Un blogfesor Aprendiendo]