Hispanistentag Tübingen

Ich besuche zur Zeit den im letzten Jahr hier im ciberaBlog angekündigten Hispanistentag in Tübingen. Sowohl um die Wissenschaft vor Ort über cibera und unsere Pläne zu informieren, das Forscherverzeichnis zu Lateinamerika auf den Bereich Spanien/Portugal auszubauen, als auch um mir einen Überblick über die aktuellen Themen der hispanistischen Forschung zu verschaffen, damit wir in der Virtuellen Fachbibliothek gewährleisten, dass cibera stets die Themen abbildet, die aktuell im Fokus der Wissenschaft stehen.

In der ersten Sektion, die ich besuche (»Extensiones del ser humano«), hat gleich der erste Referent, Fernando Valls (Universidad Autónoma de Barcelona), ein Blog: »La nave de los locos«. Das geht ja gut los. 😉

Blog de Fernando Valls: La nave de los locos

Im Anschluss an den sehr aufschlussreichen Vortrag „El papel de los nuevos medios en la narrativa actual de Marías, Millás, Justo Navarro, el joven Rubén Abella y otros“ von Fernando Valls haben wir den brillanten Vortrag von Frau Prof. Albert gehört. Sie sprach über »Intermedialidad y reflexión mediática en Ventanas de Manhattan (2004) de Antonio Muñoz Molina«.

Ich werde nächste Woche einen abschließenden Bericht zum Hispanistentag schreiben und hier veröffentlichen.

Francisco Ayala im Interview zum 103. Geburtstag

Francisco Ayala
Foto: Fundación Francisco Ayala

Wer einmal 103 Jahre alt geworden ist, braucht kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Dies wird deutlich im Interview von Juan Cruz mit dem spanischen Schriftsteller Francisco Ayala anlässlich seines gestrigen 103. Geburtstages:

JC: Otro lugar de su memoria es Brasil, ese “país del futuro, y siempre lo será”, que decía Stefan Zweig…

FA: Ja, ja; está bien traído. Brasil tiene lo suyo. Me encontré muy a gusto allí; allí me relacioné con muchísima gente. Por allí estaba Gabriela Mistral, la poeta chilena. Una vez bailé con ella la conga; ahí tuve, las manos sobre su cintura, fue lo más cerca que estuve de ella.

JC: ¿Y qué se sentía?

FA: ¿Con Gabriela Mistral? Nada, era una mujer antipatiquísima. ¡No pasó nada! Era muy farsante. Detestaba a su madre, que era una vasca severa y trabajadora, y le caía bien el padre, que era un chileno muy perdido… ¡No sé si alguien tuvo buena relación con ella alguna vez en el mundo!

Weiter in El País: »Tengo una memoria de segunda mano«.

Informationen zum Jubilar (Literatur von und über ihn, Zeitschriftenartikel und Webseiten) finden Sie über die Metasuche in cibera: Francisco Ayala cibera. Das gleiche gilt natürlich auch für die chilenische Dichterin Gabriela Mistral cibera.

Filmreihe zum Spanischen Bürgerkrieg

spanische Filmreihe zum Spanischen Bürgerkrieg im Kino Babylon

Heute Abend beginnt in Berlin eine spanische Filmreihe zum Spanischen Bürgerkrieg im Kino babylon, die bis Ende des Monats laufen wird: »70 Jahre später 1939 – 2009. Das Ende des Spanischen Bürgerkrieges«. Die Reihe gehört zum Rahmenprogramm der Ausstellung „Vom Spanischen Bürgerkrieg zum II. Weltkrieg“, die am 4. März 2009 im Willy-Brandt-Haus eröffnet wurde.

Das babylon zeigt aus Anlass des 70. Jahrestages des Endes des Spanischen Bürgerkrieges 13 spanische Spielfilme aus den Jahren 1989 bis 2007. Die Eröffnung wird mit Carlos Sauras Film „Ay, Carmela!“ am Fr, den 6.3. um 20:00 stattfinden.

Das Programm der Filmreihe mit Informationen zu den einzelnen Filmen sehen Sie auf der Website des Kinos babylon, sowie zum Ausdruck mit den wichtigsten Daten im Überblick auch in diesem PDF (840 kb). Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass der Eintritt frei ist!

Neuer Portugiesischer Nachrichtensender TVI24

TVI24 - Portugals neuer Nachrichtenkanal

Portugals TV-Landschaft ist seit Donnerstag um einen neuen Kanal erweitert worden: TVI24 ergänzt das Angebot der bereits bestehenden Nachrichtensender SIC Notícias (privat) y RTPN (staatlich) um diesen dritten Informationskanal. Der zur spanischen PRISA-Gruppe (Media Capital) gehörende Sender wird in Portugal über Kabel verbreitet und kann auch samt zugehörigem Nachrichtenportal über das Internet gesehen werden: tvi24.pt.

Quelle: El País: Nace TVI24, el tercer canal de información en Portugal

FernUni Mexiko: Universidad Nacional Abierta a Distancia

Mexiko wird im September seine erste FernUni gründen. Lesen Sie mehr dazu in El Financiero: »Crearán Universidad Nacional Abierta a Distancia«:

Para el proyecto se destinará una inversión de 150 millones de pesos y se trabaja en la constitución de los planes educativos y los mecanismos para acceder a ese esquema, a fin de que a mediados de año sea posible darlo a conocer y en septiembre inicie operaciones.

Damit versucht Mexiko ein Strukturdefizit in der universitären Bildung gegenüber anderen Ländern Lateinamerikas abzubauen, wie La Jornada herausstellt:

Según los datos presentados por Tuirán, en el país sólo uno de cada cuatro jóvenes de entre 19 y 23 años tiene acceso a la educación superior, lo que significa un rezago importante en comparación con países de condiciones semejantes al nuestro, como Chile o Argentina, donde la cobertura es del 45 por ciento y 60 por ciento, respectivamente.

[via ALT1040]

Luis Pardo Lazos alternative Buchpräsentation in Kuba

Luis Pardo Lazo: Boring Home Keine Frage: die Macht der Blogs nimmt zu. Gerade auch in Ländern, in denen die freie Meinungsäußerung durch die politische Führung eingeschränkt ist, wie etwa im Iran.

Aber auch in Kuba nimmt die Bedeutung der Blogs zu. Yoani Sánchez und ihr Blog Generación Y haben wir Ihnen hier im ciberaBlog schon vorgestellt. Der Versuch der kubanischen Regierung ihr Blog zu behindern, ist hinreichend in der Presse, auch der deutschen, behandelt worden. In diesen Tagen ist in Kuba ausgehend von einer über Blogs angekündigten Lesung eine spannende Entwicklung zu beobachten, die ich Ihnen kurz schildern möchte.

Luis Pardo Lazo Der das Regime kritisierende kubanische Schriftsteller Luis Pardo Lazo wird nicht zur Buchmesse in Havanna (XVIII. Feria Internacional del Libro, 12.-22.02.09) zugelassen und organisiert – angekündigt unter anderem in seinem und in Yoani Sánchez‘ Blog – eine Lesung, die von der Polizei nicht behindert wird. Medienvertreter sind präsent und – vielleicht auch deshalb – wird die Lesung des neuen Romans von Luis Pardo Lazo Boring Home nicht unterbunden. Den bei der Veranstaltung als Ausdruck verteilten und im Verlag Ediciones Lawtonomar digital veröffentlichten Roman gibt es auch zum kostenlosen Download im Netz (im Format PDF, 80 Seiten, 6,6 MB). Die zuvor in Kuba seit 2001 erschienenen Texte des Autors finden Sie durch eine Abfrage nach Luis Pardo Lazo in cibera cibera.

Die spanische Tageszeitung El País hat den Vorfall der Buchpräsentation in diesen Tagen auch in einem Artikel vorgestellt: »La Habana tolera la presentación de un libro de un escritor crítico con Castro«. Über den Ablauf der Veranstaltung berichtet Yoani Sánchez in ihrem Blog: »Entre los dos muros«.

Kuba in der Ära Obama: Wird Wandel möglich?

GIGA Forum
Kuba in der Ära Obama: Wird Wandel möglich?

Vorträge: Volker Skierka (freier Publizist), Dr. Bert Hoffmann (GIGA)
Moderation: Prof. Dr. Henner Fürtig (GIGA)

Termin: Mittwoch, den 4. März 2009, 18.00-19.30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, Raum 519

Barack Obama hat eine neue Außenpolitik der USA angekündigt, und einer der Prüfsteine wird Kuba sein. Der neue Präsident verspricht eine Abkehr von der Politik Bushs: Nicht Isolierung, sondern vielmehr die Ausweitung der „People-to-people“-Kontakte sei der Hebel zum Wandel in Kuba. Gleichzeitig erlebt die Insel ihren eigenen Epochenbruch: Nach fast fünf Jahrzehnten Fidel Castro an der Spitze des Staates hat vor einem Jahr, am 24. Februar 2008, Raúl Castro die Amtsnachfolge seines Bruders angetreten. Was hat sich seitdem verändert?
Was wird aus der vorsichtigen Reformagenda, die Raúl in Aussicht gestellt hat? Und was passiert, wenn das Feindbild USA, das ein halbes Jahrhundert die Regierung in Havanna stabilisiert hat, in Bewegung gerät?

Volker Skierka ist freier Publizist und Fidel Castro-Biograph.
Dr. Bert Hoffmann ist Politikwissenschaftler und Kuba-Experte am GIGA Institut für Lateinamerika-Studien.

Infos: www.giga-hamburg.de/giga-forum

Miguel Artime: Wie Google uns immer schlauer macht

Miguel Artime: De cómo Google nos hace más listos Vorbemerkung: Google, oder auch das Internet in seiner Gesamtheit, macht uns erstmal weder schlau noch dumm. Das Internet ist ein Werkzeug der modernen Wissensgesellschaft, nicht mehr, aber auch nicht weniger. So viel vorneweg, ehe ich Ihnen einen spanischen Artikel zur Lektüre empfehle. Der Diskurs, auf den er sich bezieht, wurde im Sommer des vergangenen Jahres 2008 von Harvard-Professor Nicholas Carr ausgelöst, dessen provokante These für heftigen Widerspruch gesorgt hat. Carr stellt in seinem in der Zeitschrift The Atlantic erschienenen Artikel »Is Google Making Us Stupid?« die Behauptung auf, das Internet reduziere die Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit in der modernen Wissensgesellschaft. Kurzum: Google – als Symbol für das Internet – mache dumm. Die Zeit Online hatte zu diesem Thema zur Diskussion eingeladen. Widerspruch gab es massenhaft. Hier soll nur als Beispiel die Reaktion des Medienpsychologen Professor Jo Groebel genannt werden, die er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Ausdruck brachte.

Zum besagten Artikel von Miguel Artime: Eine lesenswerte und in seiner Argumentation sehr überzeugende Entgegnung auf die zumindest fragwürdige Positionierung des Technik-Kritikers Carr liefert in diesen Tagen der Spanier Miguel Artime in seinem Blog Maikelnai. Der studierte Informatiker aus Asturien, Jahrgang 1971, veröffentlicht regelmäßig auch Artikel in dem erfolgreichen Gruppenblog Barrapunto. Auf Maikelnai reflektioniert er unter dem Titel
De cómo Google nos hace más listos:
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