Fotoreihe zur Feria del Libro

In Madrid findet zur Zeit die Feria del Libro statt (29.5.-14.06.09). Txema Rodríguez lädt auf soitu.es zu einem fotografischen Spaziergang über die wichtigste spanische Buchmesse ein. Schauen Sie sich die Fotografien doch einmal an, die das Ambiente der Feria gut einfangen und ein paar kuriose Momente dieser Tage im Parque del Retiro festhalten: La Feria del libro, algo más que palabras.

[via Libro de Notas]

Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko

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“Pretender ser leído a la luz rojiza del incendio y al estruendo de los cañones”:

Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico
von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko

(Inke Gunia, Universität Hamburg)

Vorbemerkungen:
Die folgenden Ausführungen zu dem Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico1 verstehen sich als Beitrag zur Erhellung eines Zeitabschnitts der Geschichte der hispanoamerikanischen Literaturen, in dem die Bedeutungen der Poetiken, die dem Schreiben zugrunde liegen und ihre Beziehungen zueinander noch immer nicht ausführlich beschrieben worden sind. Damit ist jener Teil des 19. Jahrhunderts gemeint, der bis etwa zum Beginn der 1880er Jahre reicht. In diesem Zeitabschnitt werden verschiedene Schreibweisen praktiziert. Es findet sich die Orientierung an dem europäischen Klassizismus, der Romantik, dem Costumbrismo sowie dem Realismus. Die Rezeption des europäischen Naturalismus, die etwa in den 1880er Jahren beginnt, ist durch die Untersuchungen von Sabine Schlickers (2003) und Manuel Prendes (2003) gründlich erfasst worden2. Was hier interessiert, ist die Frage nach den an die Schreibweisen gebundenen Inhalten und Zielsetzungen im Rahmen der jeweils gültigen Funktionszuschreibung von Literatur.

Im Hinblick auf Schreibweise, Inhalt und Absicht des Romans Gil Gómez sind als Referenz die Poetiken der europäischen Empfindsamkeit, der französischen und spanischen Vor- und Früh-Romantik, des spanischen Costumbrismo und des französischen Realismus erkennbar, wobei der Autor die Praktiken des vor- und frühromantischen Schreibens am sichersten beherrscht.3 Die Protagonisten favorisieren Lektüren wie Goethes Die Leiden des jungen Werther (1774), Rousseaus La Nouvelle Héloïse (1761/ 1764), Bernardin de Saint-Pierres Paul et Virginie (1788), Chateaubriands Atala (1801) und René (1802), die frühen Verserzählungen Lord Byrons4 und Lamartines oder etwa die Lyrik von Meléndez Valdés. Auch strukturelle Nachweise für die genannten Poetiken lassen sich erbringen, in der Handlungsentwicklung, in der Zeichnung der Charaktere oder in der Beziehung zwischen den Charakteren und dem Handlungsraum. „Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko“ weiterlesen

  1. Alle Seitenangaben folgen der von Clementina Díaz y de Ovando besorgten Textausgabe: Juan Díaz Covarrubias (1959): „Gil Gómez el insurgente o la hija del médico. Novela histórica mexicana“, in: Juan Díaz Covarrubias: Obras completas. Bd. I. Estudio preliminar, edición y notas de Clementina Díaz y de Ovando. Mexiko: Instituto de Investigaciones Estéticas, UNAM, S. 145-326. []
  2. Schlickers (2003): El lado oscuro de la modernidad: estudios sobre la novela naturalista hispanoamericana. Madrid: Iberoamericana u. Prendes (2003): La novela naturalista hispanoamericana. Evolución y direcciones de un proceso narrativo. Madrid: Cátedra. Zur Romantik liegt das grundlegende zweibändige Werk Emilio Carillas vor. Es hat zum Teil kompilatorischen Charakter und liefert eine Fülle an wertvollen Primärtextverweisen. In seiner überarbeiteten dritten Fassung: (1975): El romanticismo en la América hispánica. Madrid: Editorial Gredos. Die Untersuchung von Mirta Yáñez hat essayistischen Charakter und widmet sich der Gattung der Erzähltexte (1989): La narrativa del romanticismo latinoamericano. La Habana: Editorial Letras Cubanas. Der von Graciela Batticuore, Klaus Gallo und Jorge Myers herausgegebene Sammelband (2005): Resonancias románticas. Ensayos sobre historia de la cultura argentina (1820-1890) ist kulturwissenschaftlich ausgerichtet und legt einen wichtigen Grundstein für die hier angestrebte Untersuchung. []
  3. Im April 1857 widmet Díaz Covarrubias seine unter dem Titel Páginas del corazón zusammengefasste Lyrik dem spanischen Schriftsteller der Romantik José Zorrilla. Zorrilla weilte zwischen 1854 und 1866 in Mexiko. In dieser Widmung präsentiert Díaz Covarrubias seine Dichtung als „Spiegel meines Herzens“ (cf. J. Díaz Covarrubias (op.cit.: Band I, S. 189-278). []
  4. Die Handlung hat das Jahr 1812 erreicht als Clemencia, dem Tode schon sehr nahe, Byron liest, und zwar „una de las primeras novelas de Lord Byron que acaba de aparecer“ (302). Der Erzähler spricht hier von einem „der ersten Romane Lord Byrons, der gerade erst erschienen ist“. Möglicherweise sind damit die ersten beiden „Cantos“ der Verserzählung Childe Harold’s Pilgrimage (1812) gemeint. Denkbar wären auch The Giaour (1814) oder Lara (1814). []

cibera-Präsentation auf dem Bibliothekartag in Erfurt

cibera-Präsentation auf dem Bibliothekartag in Erfurt Nächste Woche Dienstag bis Freitag (2.-5.6.09) werde ich am 98. Bibliothekartag in Erfurt teilnehmen und dort auch die Virtuelle Fachbibliothek cibera und ihre Neuerungen in Richtung Web 2.0 vorstellen. Wie ich schon im vascoda-Blog anlässlich der Präsentation meines Bibliotheksdienst-Artikels zu cibera geschrieben habe, werde ich am vascoda-Stand am Donnerstag, den 4.6.09, von 10-11 Uhr cibera mit einer Präsentation vorstellen und gerne Fragen zum aktuellen Stand der Arbeiten in der Virtuellen Fachbibliothek beantworten.

Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche

Am 14. Juni jährt sich der Todestag von Jorge Luis Borges, sein Geburtstag am 24. August zum 110. Mal. An dem Ort, wo Borges‘ Leben sein Ende fand, nahm die Biblioteca de Babel ihre virtuelle Gestalt an. Anlass für eine Spurensuche.

¡Por fin! Nur der Hilfe eines älteren Ehepaars haben wir es zu verdanken, dass wir nach einer vergeblichen Suche, die dem Durchlaufen eines Labyrinths ähnelt, den Weg zu Borges‘ Grab finden. Ausgerechnet die Suche im Web lenkte uns auf den falschen Friedhof, von dem uns das freundliche Ehepaar auf der Rückbank ihres Wagens mitnimmt und uns in der Nähe der Cimetière de Plainpalais absetzt.

Borges Grab in der Cimetière des Rois
Borges' Grab, Cimetière des Rois

Die Freude, am Ziel der Suche angekommen zu sein, überwiegt dann den trostlosen Anblick, den Borges‘ letzte Ruhestätte bietet. Die Kieselsteine, welche die Umrisse des Grabes ungefähr nachzeichnen, lassen unmittelbar die Erinnerung an die weit zurückliegende Lektüre von „Las ruinas circulares“ aufsteigen, jene Erzählung, in der Borges in seiner unnachahmlichen Weise das Thema des Zauberlehrlings mit grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz verband. Die Horde prähistorischer Gestalten, die sein Name und der Schriftzug „And ne forthtedon na“ auf dem Grabstein umfassen, lenken die Erinnerung zu den Troglodyten aus „El Inmortal“, dem wohl eigentümlichsten literarischen Denkmal Homers.

„Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche“ weiterlesen

Mario Benedetti (1920-2009)

Mario Benedetti ist gestern im Alter von 88 Jahren in Montevideo gestorben. Silvina Friera verabschiedet den uruguayischen Schriftsteller und Journalisten im Artikel »Por favor, no se olviden de mi bolígrafo«:

Sería arriesgado y tal vez apresurado afirmar que su obra será inmortal, pero seguramente muchos de sus poemas ya han adquirido ese estatus porque supo anclar sus versos y textos en los puertos que inquietan a la condición humana: el amor, la muerte, el tiempo, la miseria, la injusticia, la soledad, la esperanza. Sencillamente, fue el cómplice de varias generaciones de lectores y de militantes políticos que, como él, fueron amenazados y tuvieron que escapar, como pudieron, de la muerte.

Mario Benedetti - Biblioteca Virtual de Cervantes Literatur und Zeitschriftenartikel von und zu Mario Benedetti, sowie Webseiten über ihn, wie zum Beispiel das seinem Werk und der Forschung zu selbigem gewidmete Portal in der Biblioteca Virtual de Cervantes, finden Sie über die Metasuche von ciberacibera.

Bioenergie und Agrarkraftstoffe in Brasilien (und anderswo)

(GIGA Forum in Kooperation mit der BUKO Agrar Koordination)
Landwirtschaft für Tank oder Teller? Agrarkraftstoffe in Afrika und Lateinamerika

Ergebnisse der Studie „Landwirtschaft für Tank, Teller oder Trog – Der Anbau von Agrarkraftstoffen und die Folgen für die Ernährungssicherung in Brasilien und Tansania„, Mireille Hönicke und Tabea Meischner (BUKO Agrar Koordination)

Ländliche Entwicklung braucht Energie – Kleinbauern zwischen Energiearmut und Agrartreibstoff-Boom, Dr. Rafaël Schneider (Deutsche Welthungerhilfe)

Bioenergie als außenpolitische Machtressource – Das Beispiel Brasilien, Christina Stolte (GIGA)

Moderation: Prof. Dr. Detlef Nolte (GIGA)

Termin: Mittwoch, den 3. Juni 2009, 18:00-19:30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, Hamburg, Raum 519

Die Studie der BUKO Agrar Koordination zeigt die Entwicklung des Agrarkraftstoffsektors und ihre Folgen für die Ernährungssicherung in Brasilien und Tansania. In der Herstellung von Biokraftstoffen ist Brasilien ein Vorreiter. Mit der Ausdehnung der Ethanolproduktion, auch für den Export, eröffnen sich neue Möglichkeiten des Wachstums. Zugleich können sich aber soziale Ungleichheiten weiter verschärfen und die notwendige Agrarreform vernachlässigt werden. In Tansania besteht gegenwärtig noch keine kommerzielle Agrarkraftstoffproduktion, jedoch steigt die Zahl der Investoren rasch an. Diese Entwicklung muss in einem Land, in dem nahezu die Hälfte der Bevölkerung an Unterernährung leidet, kritisch betrachtet werden. Die anschließenden Kurzvorträge beleuchten das Thema Agrar-kraftstoffe und Bioenergie aus weiteren Perspektiven.

Mireille Hönicke (MSc Agrar- und Ernährungswissenschaften) ist Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Tabea Meischner (BSc Ökotrophologie) freie Mitarbeiterin bei der Nichtregierungs-organisation BUKO Agrar Koordination.

Dr. Rafaël Schneider ist Referent für Entwicklungspolitik bei der Deutschen Welthungerhilfe.

Christina Stolte ist Mitarbeiterin des GIGA Instituts für Lateinamerika-Studien und arbeitet zur Energiepolitik in Lateinamerika.

Prof. Dr. Detlef Nolte ist Vizepräsident des GIGA und Direktor des GIGA Instituts für Lateinamerika-Studien.

Sprit aus Zuckerrohr

Infos: http://www.giga-hamburg.de/giga-forum

Zum Tode von Antonio Vega: Sind Liedermacher auch Poeten?

Antonio Vega, Foto: EFE
Antonio Vega (1957-2009)

Sind Liedermacher bzw. Cantautores nicht auch Poeten? Eine interessante und berechtigte Frage, der Jesús Miguel Marcos in seinem lesenswerten Artikel »Músicos que escriben como poetas« nachgeht.

Anlässlich der Nachrufe auf den vorgestern in Madrid verstorbenen Sänger Antonio Vega1 ist in diesen Tagen häufig vom poeta die Rede. Bob Dylan steht seit Jahren auf der Vorschlagsliste zum Literaturnobelpreis. Dürfen Liedermacher auch Poeten genannt werden? Público.es fasst die Pro- und Contra-Stimmen zusammen:

Los escritores de canciones arrastran un complejo de inferioridad en relación a los poetas. Quizás se debe a que, como decía ayer a Público Álvaro Urquijo, de Los Secretos, „muchas veces el rock sólo ha hablado de tetas, culos y alcohol“. Por eso, cuando uno destaca, llámese Dylan, Cohen o Morrissey, se le dice poeta. „No veo por qué hay que restarle mérito e importancia al oficio de compositor y escritor de canciones. Parece que hubiese que buscarle un grado más (poeta, culto, etc) para sublimarlo“, se queja Ángel Petisme, Premio Internacional de Poesía Claudio Rodríguez en 2008.

Weiter in »Músicos que escriben como poetas«.

  1. Sehen Sie hierzu auch den in meinem privaten Blog veröffentlichten Artikel »Antonio Vega (1957-2009): La chica de ayer« []

Ars Sonora per Podcast und Blog verfolgen

Ars Sonora: Miguel Álvarez Fernández Ars Sonora ist ein ganz und gar ungewöhnliches Programm auf Radio Clásica. Immer Samstags von Mitternacht bis ein Uhr ausgestrahlt und dankenswerterweise als Podcast abonnierbar, d.h. Sie bestimmen, wann Sie das Programm hören. Um was es bei Ars Sonora geht, beschreibt Programmleiter und Sprecher Miguel Álvarez Fernández mit diesen Worten:

Los contenidos del programa están abiertos al Arte Sonoro, en las vertientes de poesía sonora, instalaciones sonoras, performances y radio arte, así como a la Música Electroacústica.En dichos campos se atiende a la actualidad española e internacional, lo que supone realizar programas monográficos dedicados a autores, a temas, a novedades discográficas, a nuevas producciones o a exposiciones, convocatorias, festivales y muestras sobre el arte sonoro y la electroacústica. Permanentemente se buscan nuevos tipos de elaboración y presentación de la emisión, con objeto de estimular la curiosidad y el interés de la audiencia.


Das Blog von Ars Sonora
Sie können sowohl den Podcast abonnieren, als auch das Blog, in dem Woche für Woche die Folgen kurz vorgestellt werden. Letzten Samstag ging es etwa unter dem Titel »Trenes diferentes« um elektronische musikalische Umsetzungen von Metro- und Zuggeräuschen:

Los sonidos de los trenes han atravesado los más diversos lenguajes musicales desde hace décadas. Las incursiones pioneras de Pierre Schaeffer en la música concreta es objeto de homenaje en obras de Andrés Lewin-Richter, Carlos D. Perales, Miguel Molina y Eduardo Polonio.

[via Libro de Notas]