Ästhetik trifft Emotion – Retrospektive Josef Koudelka

Ein Gastbeitrag von Nicole Büsing und Heiko Klaas

Stets dem eigenen Werk verpflichtet: Der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene und heute in Paris lebende Fotograf Josef Koudelka wird in der Fundación Mapfre in Madrid mit einer umfassenden Retrospektive geehrt. In Deutschland wird er mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 7. November 2015 im Museum Folkwang in Essen statt.

Koudelka: Bohemia (Kladno), 1966, © Josef Koudelka / Magnum Photos
Koudelka: Bohemia (Kladno), 1966, copia de 1967 The Art Institute of Chicago, donación del artista, 2013.1256 Cortesía Josef Koudelka/Magnum Photos

Eine seiner berühmtesten Aufnahmen entstand im August 1968. Der tschechische Fotograf Josef Koudelka war gerade von einer Studienreise nach Rumänien zurückgekehrt, als er in seiner Heimatstadt Prag auf geradezu gespenstische Verhältnisse traf. Auf dem Foto zu sehen ist eine männliche Hand mit einer Armbanduhr, die exakt 12:22 Uhr mittags zeigt. Dahinter der Wenzelsplatz, der um diese Zeit eigentlich mit Passanten, Zweiradfahrern, Autos und Straßenbahnen belebt sein müsste. Doch es herrscht eine beklemmende Leere. Die ikonische Aufnahme zeigt die Ruhe vor dem Sturm, der in Form einer Invasion der Armeen der Warschauer Pakt Staaten unter Führung der Roten Armee kurze Zeit später vonstatten gehen sollte. Koudelka ist oft gefragt worden, ob es seine eigene Hand war, die er da vor die Kamera gehalten hat. Doch es war die Hand eines ihm zuvor unbekannten jungen Mannes, der gemeinsam mit ihm auf ein Baugerüst geklettert war, um die surreale Situation von oben zu betrachten. Während der Tage der Invasion, vom 21. bis 27. August 1968, hat Koudelka, ausgerüstet mit seiner Exacta Varex Kamera aus ostdeutscher Produktion und 100 Metern Filmmaterial, Hunderte von Aufnahmen gemacht. Bilder von jungen Tschechen, die sich mutig den sowjetischen Panzern entgegenstellten, die versuchten, mit den gleichaltrigen russischen Soldaten ins Gespräch zu kommen oder – auch das eine seiner berühmten Aufnahmen – sich todesmutig und gleichzeitig voller Sarkasmus als Zielscheibe anboten, indem sie sich konzentrische Ringe auf den Rücken malten. Veröffentlicht wurden die Aufnahmen aus der Serie „Invasion“ allerdings erst zum ersten Jahrestag der Ereignisse in einer umfangreichen Reportage des Londoner „The Sunday Times Magazine“ und kurze Zeit später im amerikanischen Magazin „Look“. Der Name des Fotografen blieb jedoch geheim. Der anonyme Fotograf erhielt jedoch direkt nach der Veröffentlichung die „Robert Capa Gold Medal“. Erst nach dem Tod seines Vaters 1984 – er lebte damals bereits in Frankreich – hat Koudelka es gewagt, diese Bilder unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Zu groß war seine Angst, dass Angehörige seiner in der Tschechoslowakei lebenden Familie Repressalien ausgesetzt werden könnten.
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Toletum-Workshop VI

Cordoba

Toletum, das Netzwerk zur Erforschung der Iberischen Halbinsel in der Antike, lädt zum 6. Mal zum Workshop nach Hamburg ein. Er findet in der kommenden Woche, vom 22. bis 24. Oktober 2015, im Warburg-Haus statt, dieses Mal in Zusammenarbeit mit der École des hautes études hispaniques et ibériques – Casa de Velázquez Madrid. Das dreitägige Forschungstreffen mit internationaler Beteiligung steht trägt den Titel: «Das römische Städtewesen auf der Iberischen Halbinsel und in Nordafrika zwischen Spätantike und Frühmittelalter».

Die Ankündigung zum Workshop im Toletum-Blog klingt sehr interessant:

Die internationale Tagung bietet einerseits einen Einblick in aktuelle Forschungen auf der Iberischen Halbinsel. Andererseits zielt sie auf einen Vergleich mit einer angrenzenden Region – den Norden Afrikas – und will daher nicht nur auf einer neuen Materialbasis, sondern auch in dieser Zusammenschau die Thesen von Hugh Kennedy diskutieren, der 1985 in seinem grundlegenden Beitrag „From Polis zu Madīna“ (Anm. der Red.: den Artikel gibt es hier als PDF) darauf aufmerksam machte, dass die so genannte „Islamic City“ wohl eher als das Ergebnis sozialer und wirtschaftlicher Transformationen denn als Resultat einer abrupten „Islamization“ der Gesellschaft anzusehen sei.

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Spanische Filmwoche im 3001 Kino Hamburg

Spanische Filmwoche im 3001 Kino Hamburg

Selten genug ergibt sich in Deutschland die Chance, spanischsprachiges Kino im Original zu sehen. Nächste Woche besteht in Hamburg die Gelegenheit dazu. Vom 15. bis 21. Oktober 2015, zeigt das 3001 Kino im Schanzenviertel sieben neue Spanische Filme und Koproduktionen. Alle Filme laufen in der fast immer spanischsprachigen Originalfassung mit englischen Untertiteln. Die Filmreihe wurde in Kooperation mit dem Spanischen Filmfest Berlin, dem Instituto Cervantes in Hamburg und der Spanischen Botschaft in Berlin organisiert. Detaillierte Filminfos gibt es aus der Website des 3001 Kino. Alle Trailer und Termine hier im Überblick:
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Mexikanischer Totentag im Rautenstrauch-Joest-Museum

Mexikanischer Totentag im Rautenstrauch-Joest-Museum Das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln spricht für

Sonntag 01. November 2015, 14:00 Uhr

eine ganz besondere Einladung an alle lebenden und toten Besucher aus:

Eröffnung des 2015 neu gestalteten stimmungsvollen mexikanischen Totenaltars zum Día de los Muertos.

Jedes Jahr besuchen zum „Dia de Los Muertos“ in Mexiko die Toten die Lebenden, was vor allem ein freudiges Ereignis ist. In den Häusern stehen geschmückte Gabentische (ofrendas) als Andenken an die Verstorbenen und man feiert mit Totenschädeln aus Zucker, Totenbrot und Musik.

Unser Gabentisch wird von den mexikanischen Künstlerinnen Rosaana Velasco und Liliana Cobos gestaltet. Er ist in diesem Jahr Gilberto Bosques und Brigitte Alexander gewidmet: Bosques ermöglichte im 2. Weltkrieg als mexikanischer Generalkonsul zahlreichen Verfolgten eine Ausreise von Frankreich nach Mexiko. Darunter war auch die politisch engagierte Schauspielerin und Schriftstellerin Brigitte Alexander. Die ofrenda soll nicht nur dieser beiden couragierten Persönlichkeiten gedenken, sondern auch an die aktuelle Lage von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Verschwundenen auf der ganzen Welt erinnern.

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Kulturprogramm des Instituto Cervantes Hamburg | Programa cultural – September – Oktober 2015


THEATERWERKSTATT

 

(In spanischer Sprache)
FR, 04.09.-20.11.15
19:30-21:00 Uhr
INSTITUTO CERVANTES

OTOÑO LATINOAMERICANO I LATEINAMERIKA HERBST

Iniciación al lenguaje teatral para jóvenes y adultos
La actriz argentina Lara Dionisio propone explorar diversas técnicas interpretativas entre las que prevalece el método lúdico, es decir, se entiende la actividad teatral como un juego. El objetivo del taller es descubrir las diferentes formas de teatro, despertar la creatividad y la imaginación, descubrir el teatro escrito en español, mejorar la expresión oral y enriquecer el vocabulario del español a través del teatro. Y sobre todo, divertirse jugando. Al final del taller habrá una muestra pública.
Lara Dionisio se graduó en la Escuela Nacional de Arte Dramático de Buenos Aires, y ha realizado parte de su experiencia en el teatro escuela, en el teatro alternativo, en giras, festivales y aprendizaje con maestros como Rubén Ramos y Víctor Bruno. Su vocación se vincula con el teatro de investigación.

Participantes: adultos y jóvenes a partir de 16 años con dominio del español. Número de participantes: mínimo 6, máximo 20 personas. No hace falta tener experiencia previa.

Fechas y horarios: 90 minutos semanales, todos los viernes a partir del 4 de septiembre hasta el 20 de noviembre 2015, de 19:30 a 21:00h. El viernes 25 de septiembre no habrá taller.

Precio total: 116 € (11 sesiones de 90 minutos).

Inscripción a través de la página web: http://hamburgo.cervantes.es/de/kultur/anmeldung_kulturseminare.htm


Ort: Instituto Cervantes de Hamburgo, Chilehaus, Eingang B, Fischertwiete 1, 20095 Hamburg, Tel.: +49 (0)40 530 205 290, Fax: +49 (0)40 530 205 29-9, hamburg@cervantes.es, www.hamburg.cervantes.es
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Ausstellung: Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile

Steffen-Plakat-gr An der Staatsbibliothek Hamburg wird morgen Abend (am 8. Juli um 18 Uhr) eine Ausstellung über Leben und Wirken von Hans Steffen eröffnet. Sie trägt den Titel: «Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile (bis 23.8.2015).

Der deutsche Geograf Hans Steffen (1865-1936) wirkte im Kontext der Grenzziehung zwischen Argentinien und Chile an der Erforschung der patagonischen Andenkette wesentlich mit. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand die Suche nach der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. Sein Beitrag für die Institutionalisierung der Geografie in Chile und seine Rolle im wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Chile sind für die internationale Forschung von großer Bedeutung.

Gezeigt werden Manuskripte, Briefe, Fotos, Postkarten, Skizzen, Karten, Sonderdrucke, Bücher und Lebensdokumente aus dem Nachlass von Hans Steffen sowie Exponate aus der Linga Bibliothek für Lateinamerikaforschung, Hamburg.

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Veranstaltungen im Juni des Instituto Cervantes Hamburg

  • DO, 4.06., 18:30 Uhr: VORTRAG & VERNISSAGE: Viajeros alemanes en la España de los descubrimientos (ss. XV – XVI) 
  • DI, 09.06., 19:00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION: Socialdemocracias „tardías“: Europa Meridional y América Latina
  • DO, 11.06., 19:00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION: Wie man Baske wird. Über die Erfindung einer exotischen Nation
  • DO, 11.06., 16:00 Uhr: FILM: Cine club español para los más pequeños: Don Quijote 
  • DI, 16.06., 19:00 Uhr: FILM: Cine club español: Contemporáneos. Cine español actual. Gente en sitios
  • DO, 18.06., 19:00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION: Historia social de la literatura  cubana II (1959-2005)
  • SA, 20.06., 15:00 Uhr: DÍA E. TAG DER SPANISCHEN SPRACHE I DÍA E. DÍA DEL ESPAÑOL
  • SA, 20.06., 20:00 Uhr: KONZERT: Saint-Hill Colectivo

 

35557_I_Viajeros-peque VORTRAG & VERNISSAGE
DO, 04.06.2015
18:30 Uhr
INSTITUTO CERVANTES

AUSSTELLUNG:
Fr, 05.06.- Mi, 24.06.2015
Mo-Do: 9:30- 18:30 Uhr; Fr: 9:30-14:30 Uhr

 

 

Se exponen 48 láminas, organizadas y recopiladas por Pedro Tena Tena, doctor en Filología Hispánica y especialista en literatura de viajes, estructuradas en torno a tres ejes temáticos: viajeros alemanes en España, alemanes en los descubrimientos, imágenes alemanas de América. Las láminas expuestas permiten identificar las razones de los desplazamientos del alemán medieval y renacentista, concebido como „homo viator“ en su peregrinación, actividad mercantil o búsqueda de conocimiento. La muestra se presentará junto con una exposición bibliográfica de libros de viajeros alemanes disponibles en la biblioteca.

Gezeigt werden 48 Abbildungen, die die Gründe für den Aufbruch von deutschen Reisenden nach Spanien und Amerika im Mittelalter und in der Renaissancezeit beleuchten. Abgerundet wird die Ausstellung durch literarische Werke von und über deutsche Reisende in der ganzen Welt. Pedro Tena Tena ist Doktor der hispanischen Philologie, sein Forschungsschwerpunkt ist Reiseliteratur.

Entrada libre I Eintritt frei
Presentación I Einführung: Dr. Alexandra Gittermann

Ort: Instituto Cervantes Hamburg • Chilehaus, Eingang B • Fischertwiete 1 • 20095 Hamburg • hamburg@cervantes.es • 040-530 205 290

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Webinare der IFLA auf spanisch und portugiesisch

IFLA Der Weltverband der Bibliotheken, IFLA, organisiert zur Zeit auch spanisch- und portugiesischsprachige Webinars, die hier kurz vorgestellt werden sollen. Diese Informationen können Sie sich auch als kompaktes PDF herunterladen, entweder auf Spanisch oder auf Englisch.

Webinars para América Latina y el Caribe 2015

La  Sección Desarrollo Profesional Continuo y Aprendizaje en el Lugar de Trabajo  de la  IFLA  (IFLA Continuing Professional Development and Workplace Learning – CPDWL) y el  Grupo de Interés Especial de los Nuevos Profesionales  (IFLA New Professionals Special Interest Group- NPSIG) en colaboración con la  Sección de América Latina y el Caribe de la IFLA , y la  Escuela de Información, Documentación y Biblioteconomía de la Facultad de Filosofía, Ciencias y Letras de la Universidad de San Pablo, Campus Ribeirão Preto (USP) en Brazil, se complacen en presentar dos nuevas series de webinars en Portugués y Español durante la primera mitad del 2015.

Martes, 5 de mayo de 2015 – 14:00 p.m.*

Título: Nuevos roles de los bibliotecarios en el SigloXX1

 

Descripción : Unase a nosotros para disfrutar de un webinar en español donde hablaremos de los nuevos roles que desempeñan los bibliotecarios. Este es un webinar especialmente para motivarnos a todos con respecto a los nuevos diversos trabajos que pueden hacer los bibliotecarios. Los adelantos tecnológicos y la rapidez del flujo de la información estan llevando a los bibliotecarios a nuevas avenidas laborales mas allá de los roles tradicionales. Por medio de estos roles los bibliotecarios estan contribuyendo cada vez más en las áreas de investigación, ciencias, salud, gobierno, ecología, museos, archivos, centros de información, corporaciones y en muchas más áreas de nuestro diario vivir. En la actualidad tenemos bibliotecarios dirigiendo la sección de noticias de canales de televisión, departamentos de gobierno, centros de información en compañías mineras, de deportes, de ecológicos y en áreas dedicadas a políticas para el desarrollo. Este es un tiempo maravilloso para nuestra profesión. Nuestros nuevos roles nos estan llevando a beneficiar nuestro mundo grandemente.

 

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