Social Media in der spanischsprachigen Welt

Social-Web-Debatte organisiert von der Spanischen Seite der Deutschen Welle José A. Gayarre, Redakteur bei der Deutschen Welle, hatte mich letzte Woche zu einer ganz besonderen Online-Veranstaltung der Deutschen Welle Español eingeladen. Am Donnerstag, den 5. Mai, um 18 Uhr deutscher Zeit (je nach amerikanischer Zeitzone zw. 10-12 Uhr vormittags), waren Informationsexperten vor allem aus Lateinamerika und Spanien, aber auch aus Deutschland, aufgerufen, auf Twitter über die Bedeutung und die Zukunft der Sozialen Medien – sprich Blogs, Facebook & Twitter – in der spanischsprachigen Welt zu debattieren. Als Schlagwort (auf Twitter nennt man das Hashtag) für die online durchgeführte Diskussion wurde #debatuits festgelegt und es hatte sich tatsächlich ein sehr fruchtbarer Austausch mit fachlich interessanten Einschätzungen der Teilnehmer auf beiden Seiten die Atlantiks ergeben. Die Deutsche Welle hat die Diskussion – wie gleich im Anschluss an die Veranstaltung angekündigt – in einem Artikel zusammengefasst:
«Lo mejor de la web social es que nos queda por ver todo«:

Con un intenso intercambio de ideas entre contertulios y usuarios, expertos analizaron presente y futuro de redes sociales a través de Twitter. ¿Qué nos queda por ver todavía en materia de medios sociales?

Besonders die getwitterten Beiträge von José Luis Orihuela (dem hier im ciberaBlog schon mehrfach zitierten Informationswissenschaftler der Universidad de Pamplona) fanden unter allen Teilnehmern große Anerkennung. Wie etwa seine Einschätzung zum Verhältnis Neue vs. Alte Medien, die er in diesem Tweet abgab (die Abkürzung RS steht für Redes Sociales):

Los nuevos medios no acaban con los anteriores, pero les obligan a cambiar para adaptarse. Hay sinergia entre blogs, Twitter y RS #debatuitsThu May 05 16:54:11 via TweetDeck

Aber auch die weiteren Teilnehmer haben gute Denkanstöße und Einschätzungen zur Rolle der Sozialen Medien (ab-)gegeben. Über obigen bereits verlinkten Deutsche-Welle-Artikel hinaus gibt es auch eine Zusammenstellung der interessantesten Beiträge: «#debatuits: los mejores tuits». Hier finden alle am Thema Social Media in der spanischsprachigen Welt Interessierten gleichsam eine gute Auswahl von folgenswerten Twitteraccounts.

Facebook-Seite von cibera Falls Sie selbst oder Ihre Institution Facebook nutzen, können Sie zum Beispiel auch den Account der Virtuellen Fachbibliothek cibera in Ihr persönliches Netzwerk aufnehmen. Wir weisen dort regelmäßig auf die Artikel des ciberaBlogs und auf weitere interessante Meldungen aus den cibera-relevanten Fachgebieten hin. Sie finden uns unter der leicht zu merkenden Adresse facebook.com/ciberade. Wir freuen uns – genau wie hier im Blog oder im cibera ForscherWiki – auf die fachliche Vernetzung und auf Ihr Feedback.

Festival de Cine Online zeigt Kino im Netz

Festival de Cine Online

Kino gehört in die Kinosäle. Doch wenn sich die Gelegenheit bietet, Filme zu betrachten, die man sonst nicht zu sehen bekäme, kann auch das Internet ein möglicher Zugang zu diesem Medium und eine alternative Verbreitungsmöglichkeit für sehenswerte Filme sein. Diesem Ansatz folgt auch das Festival de Cine Online, das in der Zeit vom 11. April bis zum 11. Mai 2011 mehrere Filme zum kostenlosen Onlinebetrachten präsentiert:

Ich zitiere aus der Presseerklärung (PDF, 1,5 MB):

El Festival de Cine Online dará a conocer, gratuitamente y a través de Internet, películas españolas y europeas, de ficción y documentales, que aún no han sido estrenadas en nuestro país. La web del Festival –www.FestivalCineOnline.com– te permitirá
disfrutar, en exclusiva y por primera vez, de una serie de títulos que aún no han sido distribuidos en salas comerciales, ni en DVD en España.

Las películas participantes en las tres categorías a competición -Cine Inédito Español, Cine Inédito Europeo y Cine Inédito Documental- optarán a los premios otorgados por el jurado y el
público.

Einer der sehenswerten Filme ist die uruguayisch-spanische Koproduktion La vida útil des jungen Regisseurs Federico Veiroj (Montevideo, 1976). Ich habe diesen Film im vergangen Jahr auf dem Filmfestival von San Sebastián gesehen, und kann ihn nur empfehlen:

Doch auch die anderen Filme lohnt es sich zu sehen:

  • „Ander“ von Roberto Castón
  • „Dispongo de barcos“ von Juan Cavestany
  • „Los materiales“ von Los Hijos
  • „Morir de día“ von Laia Manresa und Sergi Dies
  • „Todos vós sodes capitáns“ von Olivier Laxe

Beachten Sie auch die Sektion „Joyas del Cine Español“:

  • “Calle Mayor” von Juan Antonio Bardem
  • “El espíritu de la colmena” von Víctor Erice
  • “El pisito” von Marco Ferreri
  • “La caza” von Carlos Saura
  • “Plácido” von José Luís Berlanga
  • “Viridiana” von Luis Buñuel

Alle Filme im Überblick finden Sie auf dieser Seite verlinkt. Das Festival bietet allen Interessenten auch eine Vernetzungsmöglichkeit in den Social Media Kanälen Twitter und Facebook.

Erster Creative Commons-Film von TVE: ‚¡Copiad, malditos!‘

Am Sonntag-Abend (17.4., 22h) wurde auf TVE 2 eine sehr interessante Doku mit dem Titel ‚¡Copiad, malditos!‘ ausgestrahlt, die nicht nur eine kompakte Zusammenfassung der Urheberrechtsdebatte in Spanien zeigt, sondern den Prozess als solchen thematisiert, den Inhalteanbieter beachten müssen, wenn sie etwas unter einer Creative Commons-Lizenz zum freien Download im Netz anbieten möchten. Der Trailer zeigt, worum es geht:

¡Copiad, malditos! – TRAILER [ES] from elegant mob films on Vimeo.

¿Qué es la propiedad intelectual? ¿Y el copyright? ¿Hasta qué punto se puede poseer una idea? ¿Qué derechos emanan de esta propiedad reconocida ampliamente por la ley desde los tiempos de la revolución industrial?

Der gesamte Film ‚¡Copiad, malditos!‘ (Dauer: 58 Min.) kann hier online betrachtet werden und steht ab 3.5.2011 zum freien Download unter CC-Lizenz allen frei zur Verfügung. Ausführliche Infos zum Projekt und alle Interviews finden sich auch unter copiadmalditos.net.

Am Montag (18.4., ab 12h) beantwortet der Regisseur Stéphane M. Grueso auf Encuentros digitales en RTVE.es die Fragen der an diesem Thema interessierten Personen.

Real vs. Barça – Zwei Lektüre-Empfehlungen zu vier Duellen

Wer sich mit Spanischem Fußball – und sei es auch nur oberflächlich – befasst, weiß, dass es in Spanien nur zwei Mannschaften gibt, zwischen denen sich fast die gesamte fußballbegeisterte Anhängerschaft (auch weit über die Iberische Halbinsel hinaus) entscheidet. Entweder man ist für Real (Madrid) oder für Barça. Beide treffen in 18 Tagen vier mal aufeinander. In Spanien nennt man dieses Duell der Giganten »El Clásico«. Gestern war die erste der vier Begegnungen. Sie endete – verdient – 1:1. Die NZZ hat in einem lesenswerten Artikel in Vorbereitung auf diesen Marathon der spanischen Fußballgrößen die Bedeutung des Clásico deutlich gemacht:

«Traductor», Übersetzer, haben sie ihm in Barcelona nachgerufen, als Real Madrid im Camp Nou im November 0:5 unterging. Gemeint hatten sie ihn, José Mourinho, den silberhaarigen Aufhetzer mit dem Aussehen eines Fotomodells, der bei Barça als kleiner Dolmetscher die Karriere begonnen hatte und jetzt Real trainiert.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der NZZ: Glaubensfragen im «Clásico».

Passend zum derzeit in Spanien alles beherrschenden Sportduell wurde heute auf der (übrigens sehr empfehlenswerten!) Kulturseite Culturamas der Artikel des jungen Autors und Journalisten Miguel Barrero veröffentlicht, der sich mit dem Sportjournalismus als solchem befasst, und der schon im ersten Satz aufhorchen lässt und auch im Anschluss deutliche und wahre Worte zur Rolle des Sportjournalisten findet:

No aprendí gran cosa en la Facultad de Periodismo…

Lesen Sie den ganzen Artikel auf Culturamas: El periodista deportivo.

Twitter: Von der Wiederentdeckung der Aphorismen

El País: La filosofía del Im Artikel »La filosofía del „pienso, luego ‚tuiteo“« widmet sich El País der Wiederentdeckung der Aphorismen und der zunehmenden literarischen Bedeutung von Twitter:

„He construido castillos en el aire tan hermosos que me conformo con sus ruinas“, escribió Jules Renard en 1890. Una frase de apenas 80 caracteres que cabría de maravilla en un mensaje de la red social Twitter. El límite de 140 matrices que fija este popular servicio de mensajería pública e instantánea en Internet, en el que cada día se vuelcan 65 millones de textos (tuits, en la jerga), ha insuflado nueva vida a un género filosófico y literario de larga tradición, el aforismo, y también a otras formas de pensamiento breve.

TOLETUM – Netzwerk zur Erforschung der Iberischen Halbinsel in der Antike

Toletum ist nicht nur die lateinische Bezeichnung für die spanische Stadt Toledo, sondern auch der Name eines neu gegründeten Netzwerkes zur Erforschung der Iberischen Halbinsel in der Antike. Durch zahlreiche, teilweise spektakuläre archäologische Funde hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem antiken Spanien neue Impulse erhalten. Ein solcher Fund ist das 1988 freigelegte römische Theater in Cartagena, das zu seiner Zeit eines der größten in Hispania war.

Toledo
Foto: Wikipedia

Durch ein umfassenderes Verständnis von „Stadtarchäologie“ und den daraus resultierenden Grabungsstätten entstanden neue Forschungsmöglichkeiten, die zu einer wachsenden Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen führten. Um diese Entwicklung auch in Deutschland nachzuvollziehen, haben sich im letzten Herbst Historiker, Klassische und Provinzialrömische Archäologen, Bauforscher und Klassische Philologen zum Netzwerk TOLETUM zusammengeschlossen.

Toletum - Website

Das Netzwerk will den wissenschaftlichen Austausch anregen und auf dem jährlich stattfindenden Workshop einen Überblick über die aktuellen Arbeiten zur Iberischen Halbinsel in der Antike bieten. Auf der kürzlich eingerichteten Website werden zahlreiche Informationen gebündelt, darunter viele, die sich speziell an Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler richten, und Ansprechpartner genannt, mit denen sich Interessenten in Verbindung setzen können.

Übrigens, sollten Sie neugierig geworden sein: Literatur zur römischen Stadtgründung Toletum und zu vielen anderen Themen der spanischen Geschichte nicht nur in der Antike finden Sie auch bei uns in cibera.cibera

Die elektronische Bibliothek des Bibliotheksnetzwerkes des Instituto Cervantes (RBIC)

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Artikel im Format PDF herunter Das Instituto Cervantes, als eine Einrichtung zur Förderung der spanischen Sprache und Verbreitung der hispanoamerikanischen Kultur außerhalb Spaniens, vereint die Arbeit von 61 Zentren auf der ganzen Welt. Es wurden Wege zur Verbesserung der Dienstleistungen und der bis jetzt verfügbaren Bestände geschaffen, um sie besser auf die Bedürfnisse unserer Nutzer anzupassen.

Dafür stellt das Bibliotheksnetzwerk des Instituto Cervantes (RBIC) den Nutzern ein umfangreiches Angebot an elektronischen Ressourcen zur Verfügung, das wir Ihnen hier ausführlich vorstellen möchten. Sie können sich diese Präsentation auch als PDF PDF downloaden.

Der Nutzer erhält Zugang zu den elektronischen Informationen (auf CD-Rom/ DVD und online), die auf einem Server im Hauptsitz der Einrichtung installiert sind und somit von unzähligen Nutzern zur gleichen Zeit von allen Teilen der Welt zugänglich sind.

Mit der Einrichtung dieser Dienstleistung zum Zugang der elektronischen Ressourcen des Netzwerkes wird versucht, die digitale Informationsbeschaffung des Instituto Cervantes zu erhöhen und damit die Qualität und Quantität zu verbessern, um somit die Verwaltung der Dienstleistungen und Informationen jenseits der traditionellen Dokumente voranzutreiben.

Welche Ressourcen sind zugänglich?

Collage von Ressourcen Es handelt sich dabei um mehr als 60 Ressourcen. Sie sollen Informationen und Zugang zu Datenbanken von allgemeinen und fachspezifischen Daten im Einklang mit den eigenen Bereichen und Aktivitäten des Instituto Cervantes auf verschiedenen Gebieten liefern, vor allem aber in Bereichen Sozial- und Geisteswissenschaften.

Die Sammlung besteht aus:
„Die elektronische Bibliothek des Bibliotheksnetzwerkes des Instituto Cervantes (RBIC)“ weiterlesen

Antonio Rivero Taravillo: Zur Übersetzung von Poesie

Fuego con Nieve - Blog von Antonio Rivero Taravillo Es ist allgemein bekannt, dass Übersetzungen von Poesie mit zu den schwierigsten Prozessen der Sprachübertragung gehören. Der spanische Autor, Dichter und Übersetzer Antonio Rivero TaravilloAntonio Rivero Taravillo wurde 1963 in Melilla geboren und hat u. a. Texte von Ezra Pound, Tennyson, Graves, Shakespeare, Marlowe, Keats (Auszeichnung mit dem Premio Andaluz a la Traducción Literaria), Flann O’Brien, Jamie O’Neill, Swift, Wells, Melville und Donne ins Spanische übertragen. Quelle: Sevillapedia. hat in seinem Blog Fuego con Nieve einen dreiteiligen Artikel zur Übersetzung von Poesie veröffentlicht, der zuvor in der Zeitschrift Cuadernos andaluces de traducción literaria erschienen war.

«Con todo, el trabajo del ritmo, que siempre enfatizo, también tiene contraindicaciones. Un riesgo de la traducción de poesía es el de caer en el sonsonete, el de poner el piloto automático del ritmo y, tras muchas millas o versos, despertar legañoso en el aterrizaje. No se puede traducir siempre con los mismos metros, por más que seamos duchos en ellos. A veces es preferible verter algún poema en verso más desestructurado y libre si evitamos con ello la sensación de monotonía, la idea de que el poeta traducido no era más que poseedor de un solo registro, incapaz de emplear otros ritmos. Viene esto además a subrayar nuestra vieja idea de que la traducción de un poema ha de ser realizada teniendo en cuenta el conjunto más que los versos por separado. De igual modo, la traducción de un libro, y más aún la de la poesía toda de un poeta, ha de ser abordada con el criterio de que lo que importa es la visión total, por más que en las partes pueda tomarse el traductor alguna licencia.»

Sie finden die drei Texte auf Fuego con Nieve:

[via Libro de Notas]