100 Vorschläge spanischsprachiger Twitter-Nutzer

ALT140 stellt 100 lesenswerte spanischsprachige Twitterer vor Ein Blick in aktuelle Nachrichten zeigt: der Microblogging-Dienst Twitter ist in aller Munde.

Neue Dienste im Netz sind immer nur so gut, wie die Menschen, die sie mit Inhalten füllen. Wenn Sie sich also fragen, ob die Beschäftigung mit einem Dienst wie Twitter Sinn macht für Personen, die sich zum Beispiel mit den spanischsprachigen Forschungs- und Kulturräumen beschäftigen, dürfte Sie der Artikel »Los 100 usuarios de Twitter que escriben en español que deberías seguir« auf ALT1040.com interessieren.

Natürlich ist den am Artikel beteiligten Personen die Auswahl von 100 Twitterern aus Hundertausenden von Anwendern des gerade im spanischsprachigen Raum sehr beliebten Kommunikationstools schwer gefallen:

Incluir a las 100 personas más resaltantes e importantes en Twitter, que escriben en español, bajo la óptica de quienes escribimos este blog fue sumamente complicado.

Und selbstverständlich handelt es sich dabei, wie das Team des erfolgreichen mexikanischen Blogs selbst kund tut, um eine subjektive Auswahl, trotzdem dürfte die Kurzvorstellung spanischer und latein- und z.T. us-amerikanischer Twitterati dennoch für die ein oder andere Entdeckung gut sein.

Twitter-Profil von José Luis Orihuela

Zum Beispiel finden Sie in der Zusammenstellung von ALT140.com auch Personen, die wir Ihnen hier im ciberaBlog schon vorgestellt oder mehrfach erwähnt hatten: etwa den Informationswissenschaftler José Luis Orihuela mit dem Twitternamen @jlori (Profil siehe Screenshot oben).

Enrique Dans teilt auf Twitter mit, dass er gerade an einem Artikel schreibt Oder Sie entdecken dort den Journalisten, Dozenten und IT-Experten Enrique Dans alias @edans, dessen aktuellsten Tweet Sie nebenstehend sehen, in dem er seine Leserschaft wissen lässt, dass er gerade einen Artikel für die spanische Zeitung Cinco Días schreibt.

Zielführender, um Twitter-Nutzer aus den Sie interessierenden Fachgebieten zu finden, kann natürlich der Einsatz der Twitter-Suche sein. Das heißt eine Recherche nach Borges, oder eine Abfrage zum im kommenden Jahr anstehenden Bicentanerio (200 Jahre mexikanische Unabhängigkeit) oder zum Schlagwort Guerra Civil kann Sie auf Informationen und/oder auf Personen hinweisen, die Ihrem Interessengebiet näher liegen. Die Suchergebnisse lassen sich auch sprachlich eingrenzen (auf der rechten Seite unter dem Punkt »Show tweets written in…«). Beachten Sie bitte: auch wenn Sie Twitter zunächst selbst nicht nutzen möchten, aber den Ansatz dieser fachlichen Informationsquelle durchaus als nützlich erachten, dass Sie den RSS-Feed dieser Suchabfragen abonnieren können (und so auch in Zukunft über eingehende Meldungen zu einem bestimmten Thema automatisch informiert werden können. Den jeweiligen Link dazu finden Sie nach abgeschickter Suche oben rechts neben dem orangefarbenen Feed-Icon unter der Bezeichnung Feed for this query.

Welche Wissenschaftler in Deutschland Twitter nutzen, hat diesen Monat auch das Wissenschafts-Café aufgelistet: Twitternde Wissenschaftler und gleichzeitig kritisch eingeräumt:

Bei Twitter werden keine wissenschaftlichen Debatten geführt. Dennoch gibt es dort wissenschaftliche Kommunikationsströme.

Dieser Einordnung des Microblogging-Dienstes von Marc Scheloske stimme ich zu. Vielleicht schauen Sie sich ja daraufhin die aus diesem Artikel resultierenden Twitter-Vorschläge (100 Twitter-Nutzer von ALT1040 oder die Twittersuche) einmal an und schauen, ob der Dienst Twitter – und vor allem die dort zu entdeckenden Informationsexperten – Ihre Netzrecherchen zumindest punktuell bereichern können.

Agrarkraftstoffe in Lateinamerika (und anderswo): Audio- und ppt-Dateien des GIGA Forums jetzt online

Das GIGA hat seine Veranstaltung

Landwirtschaft für Tank oder Teller?

Agrarkraftstoffe in Afrika und Lateinamerika

vom 3. Juni 2009 ausführlich auf seiner Homepage dokumentiert. Audio-Dateien, PowerPoint-Präsentationen und Literatur stehen jetzt zum download bereit (und zwar hier).

Viel Spaß beim Hören, Sehen, Lesen, wünscht:
Peter Peetz (GIGA)

Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko

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“Pretender ser leído a la luz rojiza del incendio y al estruendo de los cañones”:

Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico
von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko

(Inke Gunia, Universität Hamburg)

Vorbemerkungen:
Die folgenden Ausführungen zu dem Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médicoAlle Seitenangaben folgen der von Clementina Díaz y de Ovando besorgten Textausgabe: Juan Díaz Covarrubias (1959): „Gil Gómez el insurgente o la hija del médico. Novela histórica mexicana“, in: Juan Díaz Covarrubias: Obras completas. Bd. I. Estudio preliminar, edición y notas de Clementina Díaz y de Ovando. Mexiko: Instituto de Investigaciones Estéticas, UNAM, S. 145-326. verstehen sich als Beitrag zur Erhellung eines Zeitabschnitts der Geschichte der hispanoamerikanischen Literaturen, in dem die Bedeutungen der Poetiken, die dem Schreiben zugrunde liegen und ihre Beziehungen zueinander noch immer nicht ausführlich beschrieben worden sind. Damit ist jener Teil des 19. Jahrhunderts gemeint, der bis etwa zum Beginn der 1880er Jahre reicht. In diesem Zeitabschnitt werden verschiedene Schreibweisen praktiziert. Es findet sich die Orientierung an dem europäischen Klassizismus, der Romantik, dem Costumbrismo sowie dem Realismus. Die Rezeption des europäischen Naturalismus, die etwa in den 1880er Jahren beginnt, ist durch die Untersuchungen von Sabine Schlickers (2003) und Manuel Prendes (2003) gründlich erfasst wordenSchlickers (2003): El lado oscuro de la modernidad: estudios sobre la novela naturalista hispanoamericana. Madrid: Iberoamericana u. Prendes (2003): La novela naturalista hispanoamericana. Evolución y direcciones de un proceso narrativo. Madrid: Cátedra. Zur Romantik liegt das grundlegende zweibändige Werk Emilio Carillas vor. Es hat zum Teil kompilatorischen Charakter und liefert eine Fülle an wertvollen Primärtextverweisen. In seiner überarbeiteten dritten Fassung: (1975): El romanticismo en la América hispánica. Madrid: Editorial Gredos. Die Untersuchung von Mirta Yáñez hat essayistischen Charakter und widmet sich der Gattung der Erzähltexte (1989): La narrativa del romanticismo latinoamericano. La Habana: Editorial Letras Cubanas. Der von Graciela Batticuore, Klaus Gallo und Jorge Myers herausgegebene Sammelband (2005): Resonancias románticas. Ensayos sobre historia de la cultura argentina (1820-1890) ist kulturwissenschaftlich ausgerichtet und legt einen wichtigen Grundstein für die hier angestrebte Untersuchung.. Was hier interessiert, ist die Frage nach den an die Schreibweisen gebundenen Inhalten und Zielsetzungen im Rahmen der jeweils gültigen Funktionszuschreibung von Literatur.

Im Hinblick auf Schreibweise, Inhalt und Absicht des Romans Gil Gómez sind als Referenz die Poetiken der europäischen Empfindsamkeit, der französischen und spanischen Vor- und Früh-Romantik, des spanischen Costumbrismo und des französischen Realismus erkennbar, wobei der Autor die Praktiken des vor- und frühromantischen Schreibens am sichersten beherrscht.Im April 1857 widmet Díaz Covarrubias seine unter dem Titel Páginas del corazón zusammengefasste Lyrik dem spanischen Schriftsteller der Romantik José Zorrilla. Zorrilla weilte zwischen 1854 und 1866 in Mexiko. In dieser Widmung präsentiert Díaz Covarrubias seine Dichtung als „Spiegel meines Herzens“ (cf. J. Díaz Covarrubias (op.cit.: Band I, S. 189-278). Die Protagonisten favorisieren Lektüren wie Goethes Die Leiden des jungen Werther (1774), Rousseaus La Nouvelle Héloïse (1761/ 1764), Bernardin de Saint-Pierres Paul et Virginie (1788), Chateaubriands Atala (1801) und René (1802), die frühen Verserzählungen Lord ByronsDie Handlung hat das Jahr 1812 erreicht als Clemencia, dem Tode schon sehr nahe, Byron liest, und zwar „una de las primeras novelas de Lord Byron que acaba de aparecer“ (302). Der Erzähler spricht hier von einem „der ersten Romane Lord Byrons, der gerade erst erschienen ist“. Möglicherweise sind damit die ersten beiden „Cantos“ der Verserzählung Childe Harold’s Pilgrimage (1812) gemeint. Denkbar wären auch The Giaour (1814) oder Lara (1814). und Lamartines oder etwa die Lyrik von Meléndez Valdés. Auch strukturelle Nachweise für die genannten Poetiken lassen sich erbringen, in der Handlungsentwicklung, in der Zeichnung der Charaktere oder in der Beziehung zwischen den Charakteren und dem Handlungsraum. „Der historische Roman Gil Gómez el insurgente o la hija del médico von Juan Díaz Covarrubias im Kontext der Nationenbildung in Mexiko“ weiterlesen

Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche

Am 14. Juni jährt sich der Todestag von Jorge Luis Borges, sein Geburtstag am 24. August zum 110. Mal. An dem Ort, wo Borges‘ Leben sein Ende fand, nahm die Biblioteca de Babel ihre virtuelle Gestalt an. Anlass für eine Spurensuche.

¡Por fin! Nur der Hilfe eines älteren Ehepaars haben wir es zu verdanken, dass wir nach einer vergeblichen Suche, die dem Durchlaufen eines Labyrinths ähnelt, den Weg zu Borges‘ Grab finden. Ausgerechnet die Suche im Web lenkte uns auf den falschen Friedhof, von dem uns das freundliche Ehepaar auf der Rückbank ihres Wagens mitnimmt und uns in der Nähe der Cimetière de Plainpalais absetzt.

Borges Grab in der Cimetière des Rois
Borges' Grab, Cimetière des Rois

Die Freude, am Ziel der Suche angekommen zu sein, überwiegt dann den trostlosen Anblick, den Borges‘ letzte Ruhestätte bietet. Die Kieselsteine, welche die Umrisse des Grabes ungefähr nachzeichnen, lassen unmittelbar die Erinnerung an die weit zurückliegende Lektüre von „Las ruinas circulares“ aufsteigen, jene Erzählung, in der Borges in seiner unnachahmlichen Weise das Thema des Zauberlehrlings mit grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz verband. Die Horde prähistorischer Gestalten, die sein Name und der Schriftzug „And ne forthtedon na“ auf dem Grabstein umfassen, lenken die Erinnerung zu den Troglodyten aus „El Inmortal“, dem wohl eigentümlichsten literarischen Denkmal Homers.

„Jorge Luis Borges und Genf: Eine Spurensuche“ weiterlesen

Mario Benedetti (1920-2009)

Mario Benedetti ist gestern im Alter von 88 Jahren in Montevideo gestorben. Silvina Friera verabschiedet den uruguayischen Schriftsteller und Journalisten im Artikel »Por favor, no se olviden de mi bolígrafo«:

Sería arriesgado y tal vez apresurado afirmar que su obra será inmortal, pero seguramente muchos de sus poemas ya han adquirido ese estatus porque supo anclar sus versos y textos en los puertos que inquietan a la condición humana: el amor, la muerte, el tiempo, la miseria, la injusticia, la soledad, la esperanza. Sencillamente, fue el cómplice de varias generaciones de lectores y de militantes políticos que, como él, fueron amenazados y tuvieron que escapar, como pudieron, de la muerte.

Mario Benedetti - Biblioteca Virtual de Cervantes Literatur und Zeitschriftenartikel von und zu Mario Benedetti, sowie Webseiten über ihn, wie zum Beispiel das seinem Werk und der Forschung zu selbigem gewidmete Portal in der Biblioteca Virtual de Cervantes, finden Sie über die Metasuche von ciberacibera.

Bioenergie und Agrarkraftstoffe in Brasilien (und anderswo)

(GIGA Forum in Kooperation mit der BUKO Agrar Koordination)
Landwirtschaft für Tank oder Teller? Agrarkraftstoffe in Afrika und Lateinamerika

Ergebnisse der Studie „Landwirtschaft für Tank, Teller oder Trog – Der Anbau von Agrarkraftstoffen und die Folgen für die Ernährungssicherung in Brasilien und Tansania„, Mireille Hönicke und Tabea Meischner (BUKO Agrar Koordination)

Ländliche Entwicklung braucht Energie – Kleinbauern zwischen Energiearmut und Agrartreibstoff-Boom, Dr. Rafaël Schneider (Deutsche Welthungerhilfe)

Bioenergie als außenpolitische Machtressource – Das Beispiel Brasilien, Christina Stolte (GIGA)

Moderation: Prof. Dr. Detlef Nolte (GIGA)

Termin: Mittwoch, den 3. Juni 2009, 18:00-19:30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, Hamburg, Raum 519

Die Studie der BUKO Agrar Koordination zeigt die Entwicklung des Agrarkraftstoffsektors und ihre Folgen für die Ernährungssicherung in Brasilien und Tansania. In der Herstellung von Biokraftstoffen ist Brasilien ein Vorreiter. Mit der Ausdehnung der Ethanolproduktion, auch für den Export, eröffnen sich neue Möglichkeiten des Wachstums. Zugleich können sich aber soziale Ungleichheiten weiter verschärfen und die notwendige Agrarreform vernachlässigt werden. In Tansania besteht gegenwärtig noch keine kommerzielle Agrarkraftstoffproduktion, jedoch steigt die Zahl der Investoren rasch an. Diese Entwicklung muss in einem Land, in dem nahezu die Hälfte der Bevölkerung an Unterernährung leidet, kritisch betrachtet werden. Die anschließenden Kurzvorträge beleuchten das Thema Agrar-kraftstoffe und Bioenergie aus weiteren Perspektiven.

Mireille Hönicke (MSc Agrar- und Ernährungswissenschaften) ist Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Tabea Meischner (BSc Ökotrophologie) freie Mitarbeiterin bei der Nichtregierungs-organisation BUKO Agrar Koordination.

Dr. Rafaël Schneider ist Referent für Entwicklungspolitik bei der Deutschen Welthungerhilfe.

Christina Stolte ist Mitarbeiterin des GIGA Instituts für Lateinamerika-Studien und arbeitet zur Energiepolitik in Lateinamerika.

Prof. Dr. Detlef Nolte ist Vizepräsident des GIGA und Direktor des GIGA Instituts für Lateinamerika-Studien.

Sprit aus Zuckerrohr

Infos: http://www.giga-hamburg.de/giga-forum

Journal of Politics in Latin America im Open-Access

Open Access - Der freie Zugang zu wissenschaftlicher Information Die Geisteswissenschaften vollziehen in immer stärkerem Maße einen Trend, der sich auf dem Gebiet der Publikation in anderen Disziplinen schon längst durchgesetzt hat: die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Zeitschriften im Open Access. Heute darf ich Ihnen dazu eine erfreuliche Meldung zum Sprach- und Kulturraum Lateinamerika präsentieren:

Hamburg University Press, der Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, hat eine weitere Zeitschrift der sogenannten GIGA Journal Family als Open-Access-Journal veröffentlicht. Dies wird – nach dem bedeutenden Schritt hin zur Parallelveröffentlichung sowohl im Druck als auch im Web der beiden Zeitschriften Journal of Current Chinese Affairs und Journal of Current Southeast Asian Affairs (Info) – besonders die sich mit Lateinamerika beschäftigenden Leserinnen und Leser des ciberaBlogs interessieren, handelt es sich doch dabei um die Zeitschrift Journal of Politics in Latin America des renommierten GIGA-Institutes:

Journal of Politics in Latin America

Herausgeber Jorge P. Gordin (GIGA Hamburg) schreibt dazu im Editorial der soeben erschienen Ausgabe 01/2009:

Welcome to JPLA Journal of Politics in Latin America. The launching of this journal reflects some changes in the field of comparative politics on Latin America. With the waning of military dictatorships in the region, there has been a proliferation of academic work on formal institutions, which now amounts to the dominant paradigm in the discipline. This scholarship on institutions has rebounded in the last two decades because of an increased interest on the part of political scientists and policy analysts in the quality of democracy and the performance of Latin American polities.

Das erste Journal zeigt im Inhaltverzeichnis folgende Artikel:

  • The Mechanics of Regime Instability in Latin America. Adam Przeworski
  • Institutional Change in Latin America: External Models and their Unintended Consequences. Kurt Weyland
  • Government and Opposition in the Argentine Congress, 1989-2007: Understanding Inter-Party Dynamics through Roll Call Vote Analysis. Mark P. Jones, Wonjae Hwang, Juan Pablo Micozzi
  • Compulsory for Whom? Mandatory Voting and Electoral Participation in Brazil, 1986-2006. Timothy J. Power
  • From Party Systems to Party Organizations: The Adaptation of Latin American Parties to Changing Environments. Laura Wills-Otero

Die einzelnen Artikel der ersten Ausgabe können Sie hier einsehen bzw. herunterladen: Journal of Politics in Latin America.

Tipp: Abonnieren Sie bei Interesse an den zukünftigen Ausgaben gleich den RSS-Feed der Zeitschrift, dann werden Sie automatisch über neu erscheinende Ausgaben informiert. Wenn Sie nicht wissen, was ein RSS-Feed ist, empfehle ich Ihnen den Artikel »Wie Sie mit RSS-Feeds auf dem Laufenden bleiben können« meiner Kollegin Anne Christensen (veröffentlicht im Stabi-Blog).

UNESCO startet World Digital Library

World Digital Library stellt weltweit historische Digitalisate zur Verfügung

Die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen will historisches Material zu Politik und Kultur aller Nationen weltweit verfügbar machen. Gestern war es dann soweit, das lange vorbereitete Projekt »World Digital Library« der UNESCO ist online gegangenVorstellung der »World Digital Library« auf Deutsche Welle: »UNESCO startet „Weltbibliothek“ im Internet«. Ich habe mir einmal angeschaut, welche Quellen die »digitale Weltbibliothek« aus dem spanisch- und portugiesischsprachigen Kulturraum bereithält und – obwohl das Projekt noch im Aufbau begriffen ist – gibt es da schon Einiges zu entdecken.

Historische Karte Spaniens und Portugals, Gegend um Valladolid Die World Digital Library verzeichnet zum Beispiel jede Menge historische Karten. Die Biblioteca Nacional do Brasil (von ihrem Direktor Muniz Sodré de Araújo Cabral in einem kurzen Video vorgestellt) hat in die UNESCO Weltbibliothek die Mapa de España y Portugal des Kartografen Tomás López eingebracht, der 1804 mit seinem »Atlas Geográfico de España« den ersten von einem Spanier angefertigten Atlas Spaniens veröffentlichte. In der Grafik zu sehen: Ein Ausschnitt der Karte um die Gegend von Valladolid. Zur gesamten Karte von 1810 gelangen Sie hier.

Naufragios de Alvar Nuñez Cabeza de Vaca, y Relacion de la jornada, que hizo a la Florida con el adelantado Panfilo de Narvaez Zweites Beispiel: der 1542 geschriebene und in der hier digitalisierten Ausgabe von 1749 veröffentlichte Reisebericht des spanischen Entdeckers Cabeza de Vaca: »Naufragios de Alvar Nuñez Cabeza de Vaca, y Relacion de la jornada, que hizo a la Florida con el adelantado Panfilo de Narvaez«. In der Beschreibung heißt es:

Alvar Núñez Cabeza de Vaca (1490-1560) fue un subcomandante de una expedición dirigida por Pánfilo de Narváez (1478-1528) que partió de España en junio de 1527 con cinco naves y 600 hombres con la misión de establecer una colonia en la „Florida“.

Schauen Sie sich die Digitalisierung der »Naufragios…« doch einmal an. Weitere Quellen zu Cabeza de Vaca cibera finden Sie auch über die Metasuche von cibera.

Praktisch: Die Suchergebnisse können auch als Link abgespeichert oder per Mail weitergegeben werden. Beispiel: Eine Suche nach Maya zeigt über diesen Link zur Zeit 37 Treffer an. Die Treffermenge kann über ein Auswahlmenü auf der linken Seite eingegrenzt werden (thematisch, chronologisch, nach Nationen, nach Dokumententyp oder nach Institution). Auch die Untergruppen erhalten einen eigenen Link. Die 6 Karten zum Thema Maya sind über diesen Link erreichbar.

Den Bestand der UNESCO-Weltbibliothek können Sie auf mehreren Wegen erkunden: über die Suche, über die thematische oder chronologische Navigation und auf der Startseite – sehr schön visuell umgesetzt! – über den Zeitstrahls unterhalb der Weltkarte. Viel Spaß beim Erkunden und Entdecken!

Update 23.04.09: Wer sich fragt, warum keine Digitalisate aus deutschen Bibliotheken in der UNESCO-Weltbibliothek zur Verfügung stehen, kann die Gründe dafür in diesem FAZ-Artikel nachlesen.