Die Frankfurter Buchmesse ist die größte Buchmesse der Welt und als solche erregt sie auch regelmäßig Aufmerksamkeit in anderen Ländern. 2022 ist Spanien das Gastland in Frankfurt, deshalb richten die Goethe-Institute in Spanien bereits jetzt den Blick auf den spanisch-deutschen Buchmarkt und das literarische Feld des Austausches. So entstand ein Podcast-Projekt über spanische und deutsche Literatur, das von zwei äußerst prominenten Podcasterinnen moderiert wird:
Der Nachlass der Autorin Carmen Laforet befindet sich seit kurzem in der Caja de las Letras des Instituto Cervantes. Bei einem Festakt würdigten sie Luis García Montero (Präsident des Instituto Cervantes), M.ª José Gálvez (Vertreterin des Kulturministeriums) und Elvira Lindo (Autorin) als eine zentrale Figur der spanischen Nachkriegsliteratur. Der Festakt kann hier nachgesehen werden:
Di, 9. November 2021, 19 Uhr; Do, 27. Januar 2022, 19 Uhr; Do, 24. Februar 2022, 19 Uhr
Zwischen Dialog und Konflikt, Feder und Schwert: Al-Andalus, eine instrumentalisierte Vergangenheit
Christen in al-Ándalus – Zusammenleben oder Apartheid? – Javier Albarrán Iruela
Di., 9. November 2021, 19 Uhr
Die arabisch-islamische Expansion bedeutete die Schaffung neuer politisch-sozialer Einheiten, in denen in den ersten Jahrhunderten eine muslimische Minderheit über eine nicht-islamische Mehrheitsbevölkerung herrschte. In diesem Zusammenhang wurden die Christen von al-Andalus – traditionell als „Mozaraber“ bezeichnet. Aus antagonistischen Positionen heraus wurden sie als voll integrierte Mitglieder der andalusischen Gesellschaft, als Verräter ihres Glaubens und Unterstützer der Behörden Cordobas, oder als Helden , die das wahre Wesen des spanischen katholischen Charakters bewahrten, beschrieben.
In diesem Vortrag werden wir uns der politischen, sozialen und kulturellen Realität dieser Gemeinschaft anhand mittelalterlicher Quellen nähern und versuchen, die verschiedenen Wahrnehmungen, die sich im Laufe der Geschichte um sie gebildet haben, zu entschlüsseln.
Dr. Javier Albarrán Iruela (RomanIslam Hamburg 2021)
Javier Albarrán Iruela promovierte im Jahr 2020 in Hispanistik an der Autononem Universität Madrid, wo er Honorarprofessor für mittelalterliche Geschichte ist. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Forschung zur mittelalterlichen Geschichte des islamischen Westens. In den Jahren 2020/2021 war er Junior Fellow am DFG-Forschungszentrum RomanIslam (Universität Hamburg). Seine Forschungsschwerpunkte sind die interreligiösen Beziehungen in al-Andalus, die Erinnerung an die Anfangszeiten des Islams, die Geschichte des Dschihad und die Schaffung von heiligen Orten im mittelalterlichen islamischen Westen. Er hat zahlreiche Buchkapitel und Artikel in Fachzeitschriften sowie folgende Bücher veröffentlicht: La cruz en la media luna. Los cristianos en al-Andalus: realidades y percepciones (siglos VIII-XIII) (2013), Veneración y polémica. Muhammad en la obra del Qadi ‚Iyad (2015), El Sueño de al-Quds: los musulmanes frente a la conquista cruzada de Jerusalén (2017), y Ejércitos Benditos. Yihad y Memoria en al-Andalus (siglos X–XIII) (2020). Zudem beteiligt er sich an der Herausgabe der Zeitschrift zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse Al-Andalus y la Historia. „Kulturprogramm des Instituto Cervantes Hamburg im November 2021“ weiterlesen
Die spanische Nationalbibliothek stellt seit 2017 einige herausragende Schriftsteller*innen der spanischen Literatur in einem eigenen Portal vor: Escritores en la BNE bietet unteranderem Kurzbiografien von mittlerweile über 250 Autorinnen und Autoren, aber auch direkten Zugang zu digitalisierten Werken. Ein Zeitstrahl gibt Auskunft über wichtige Stationen und Abschnitte im Leben der jeweiligen Literat*innen.
Während die Menschheit mit dem Erleben der Corona-Pandemie beschäftigt war und ist, haben sich Zeitgeschichtler*innnen an das Archivieren von (digitalen) Artefakten dieser Umbruchszeit gemacht. Schon im Mai 2020 hat das Museo Reina Sofía eine Online-Ausstellung mit Fotografien aus der Corona-Pandemie gezeigt, in Spanien entstand das Fotoarchiv Archivo Covid. An den Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen ist außerdem das Coronarchiv entstanden, das vor kurzem seinen Blick geweitet hat und nun auch auf Spanien und Lateinamerika blickt:
Manchmal verändern sich Buch- und Wissenschaftsgeschichte durch die Entdeckung eines bislang unbekannten Manuskripts. Das ist durch den Fund eines spanischen Wörterbuchs von Alfonso de Palencia geschehen, das älter ist als das von Antonio de Nébrija: