Kiosko ermöglicht das Durchstöbern der Titelblätter

Kiosko - Titelseiten Internationaler Zeitungen

Für viele netzkundige Leserinnen und Leser ist Kiosko unter seiner alten Adresse schon lange ein Geheimtipp zum kioskartigen Durchstöbern der Titelblätter internationaler Zeitungen gewesen. Nun ist das Zeitungsportal mit noch mehr Inhalten ausgebaut worden und ist unter der neuen – leicht merkbaren – Adresse kiosko.net erreichbar. Obiger Screenshot zeigt die Auswahl spanischer Tageszeitungen, die sich nochmals in die Gruppen general, economía, deportivo und gratuitos oder auch regional nach centro, Castilla y León, Madrid, Castilla-La Mancha, Aragón und La_Rioja unterteilen lässt.

Die Funktionsweise ist der eines realen Kioskbesuches nachempfunden: Wie im Zeitungsständer aufgebaut sehen wir die Titelblätter noch teilweise verdeckt, durch Überfahren des Mauszeigers werden sie in ganzer Voransicht angezeigt. Ein Klick darauf zeigt die Titelblätter schließlich in groß (mit der Möglichkeit die Schlagzeilen zu überfliegen) und ein nochmaliger Klick führt zur Online-Ausgabe des Blattes.

Weitere Länder- bzw. Staatenübersichten aus USA, Europa und Asien sind auf kiosko.net im Angebot und in einem eigens eingerichteten Blog wird kontinuierlich über Erweiterungen des Projektes informiert.

[via eCuaderno]

Fünf Jahre argentinisches eLearning-Portal Educ.ar

Educ.ar - El portal educativo del estado argentinoEduc.ar ist ein e-Learning-Portal des argentinischen Bildungsministeriums. Der Leiter und Gründer des Projektes, Alejandro Gustavo Piscitelli, schaut in ehrlichen und interessant zu lesenden Worten auf fünf Jahre Erfahrungen beim Aufbau der digitalen Alphabetisierungskampagne zurück und lässt uns auf diese Weise an den Schwierigkeiten und Erfolgen von Educ.ar (siehe auch Wikipedia) partizipieren:

La llegada fue difícil, y se tardó casi un año en rediseñar organizacionalmente la vapuleada institución. Durante un período de mas de 1.000 días (que duraron hasta mediados del año 2007) tuve la suerte de formar parte (y de formar) a un grupo de gente maravillosa que renovó en forma decidida la alfabetización digital de los argentinos.

Lesen Sie weiter: »Cinco años en educ.ar. Fin de gestión.«.

Nube de tags Alejandro Gustavo Piscitelli veröffentlicht diesen Text in seinem Blog Filosofitis1, weil die Zeit seiner Projektleitung nun zu Ende gegangen ist. Sein Nachfolger bei Educ.ar ist Ignacio Hernáiz, der die gute Arbeit seine Vorgängers sicher mit vollem Engagement fortführen wird. Das Portal, das wir seit Jahren schon in den Iberolinks cibera bei cibera aufgenommen haben, bietet zahlreiche Quellen zu den unterschiedlichsten Sachgebieten der argentinischen Kultur und Geschichte.

Über eine sogenannte Tagcloud (Nube de tags, oder Nube de etiquetas, also eine Schlagwortwolke), können Sie die unterschiedlichen Inhalte ganz leicht erfassen. Je öfter die Schlagworte in den digitalen Angeboten vorkommen, je größer sind sie dargestellt. Durch Klick auf ein entsprechendes Suchwort werden die Ressourcen aufgelistet. Die nebenstehende Nube de tags entstammt der Lerneinheit zu José de San Martín. Vielleicht schauen Sie sich ja, falls Sie das Portal noch nicht kennen, Educ.ar einmal an.

[via Libro de Notas]

  1. Lesenswert sind auch die Kommentare zum Abschied von Piscitelli, dessen Arbeit und dessen ehrliche Einschätzung zu seinem Abschied uneingeschränkt gewürdigt wird []

Fernando Pessoas multilinguale Notizen

Caderno de notas de Fernando Pessoa

Die Biblioteca Nacional de Portugal veröffentlicht sorgsam aufbereitete Digitalisate von Fernando Pessoa: Caderno de notas de Fernando Pessoa. Pessoas multilinguale Notizen und Dichtungen in größtenteils portugiesischer, englischer und französischer Sprache. Eine wahre Schatztruhe ästhetischer und intellektueller Entdeckungen eröffnet sich den interessierten Besuchern des Portals. Wir haben die Website heute in die Iberolinks, die Datenbank der Internetquellen in cibera, aufgenommen cibera.

Quando eu não te tinha
Schauen Sie sich die detailgenau und übersichtlich aufbereiteten Notizen des großen portugiesischen Schriftstellers doch einmal an. Hier ein Beispiel aus den Digitalisaten: Quando eu não te tinha: / A. Caeiro.- 1914 Jul. 6.- 1 p. ; 10,6 x 13,3 cm. Ausführliche Beschreibung, Digitalisat in hoher Auflösung.

[via Libro de Notas]

2x Spanische Presse: ‚La buena prensa‘ und Público.es

Dieser Artikel wartet mit zwei Hinweisen zum Thema Zeitung in Spanien auf:

La buena prensa Das journalistische Blog «La buena prensa» stellt in regelmäßiger Folge Meldungen verschiedener (meist) spanischer Zeitungen vor. Viele Leserinnen und Leser des ciberaBlogs haben es bereits in unserer Blogroll (siehe Blogs hispanos in der rechten Spalte) entdeckt. In ihrer Selbstbeschreibung (»Ya estamos aquí«) verlautbaren die Autoren (nicht ganz ironiefrei, jedoch den Kern der Sache treffend):

Por eso, La buena prensa nace para centrarse en la excelencia —en la planificación, en la información, en el aspecto visual, en la titulación…—. Una excelencia que, quitando algún destello o algún „¿has visto qué gran reportaje publica hoy tal periódico?“, apenas tiene “salida” en el „mercado“.

»La buena prensa« macht seinem Namen alle Ehre und stellt positive Pressebeispiele vor. Positiv in der Art der Aufmachung, in der journalistischen Herangehensweise, oft verdeutlicht in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Periodika. In dieser Woche wurde angekündigt , dass es eine Serie zum Thema Illustrationen in der Presse geben wird, »Ilustrando la información«:

Es muy interesante comprobar cómo cada vez con más frecuencia las ilustraciones ganan terreno en la prensa. Si en las dos últimas décadas (80 y 90) la fotografía era la reina de la información gráfica, desde hace un tiempo muchos diarios vuelven a explotar la capacidad informativa del dibujo. Ciertamente, ilustración en prensa es casi tan vieja como el periodismo. […] Con este post queremos abrir un serial dedicado a comentar buenos ejemplos de buenas ilustraciones en prensa.

Ilustraciones 'La buena prensa' Die schon in der Einführung genannten Beispiele und der Verweis auf das höchst lesenswerte Blog des spanischen Grafikers Gabi Campanario, lassen eine Fortsetzung der bislang zu konstatierenden erstklassigen Qualität der Presseanalysen erwarten.

Wenn Sie sich weiter über Quellen zum Zeitungssektor in der spanisch- und portugiesischsprachigen Welt informieren möchten, können Sie dies natürlich auch in cibera tun. Etwa durch eine Abfrage der dort verzeichneten Internetquellen mit dem Schlagwort »Zeitung«cibera. Und damit komme ich auch zum zweiten die spanische Presse betreffenden Hinweis dieses Artikels:

Público.es Gerade heute habe ich eine neue Zeitung in der Datenbank Iberolinks von cibera aufgenommencibera, die ich seit ihrer Gründung im September letzten Jahres beobachtet habe: Público.es. Im politischen Spektrum ist die zum Konzern Mediapro gehörende Zeitung als eher links bzw. progressiv einzuordnen. Sie erscheint in einer Auflage von 250.000 Exemplaren, und zusätzlich in einer Online-Version, wo sie positiv durch die Einbindung von Social-Web-Elementen auffällt (etwa durch kommentierbare Artikel, Multimediaeinbindung, Verweise auf Blogs). Kein Wunder, ist doch ihr erster Direktor der in Spanien angesehene Journalist und Blogger Ignacio Escolar (s. auch Wikipedia-Artikel). Vielleicht schauen Sie sich die Zeitung ja einmal an: Público.es. Die einzelnen Sektionen sind natürlich auch per Feed abonnierbar. Dies ist zum Beispiel der RSS-Feed des Kulturteiles: publico.es/rss?seccion=culturas1.

  1. Sie finden die jeweilige RSS-Feedadresse durch Klick auf das orangene Feed-Icon, nachdem Sie die entsprechende Rubrik (Ciencias, Culturas etc.) im Menü ausgewählt haben. []

So recherchieren deutsche Wissenschaftler

Rund 90% der deutschen Wissenschaftler haben noch kein Suchportal gefunden, das ihren Anforderungen gerecht würde. Das ergab eine noch unveröffentlichte Untersuchung zur Nutzung virtueller Fachbibliotheken, die die ZBW Kiel für die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Auftrag gegeben hat.
Die erste Adresse für suchende Wissenschaftler ist – wenig überraschend – Google: 82% der Befragten benutzen Google mehr als zehnmal pro Monat. Vergleichsweise häufig besuchte Anlaufstellen sind weiterhin die Online-Kataloge der Bibliotheken, die von 53% der Befragten entsprechend oft angesteuert werden und Wikipedia mit 44%.

Im Ranking folgen universitäre Homepages, Online-Dienste der Bibliotheken, der KVK, die EZB, Amazon und die ZDB. Die virtuellen Fachbibliotheken bilden in der Umfrage mit einer Nutzung von unter 10% der befragten Akademiker das Schlusslicht und liegen damit fast gleich auf mit Google Scholar, das ein Viertel der Befragten nicht mal kannte.

Mein Fazit: In erster Linie muss die Bekanntheit von Fachportalen durch gezielte Werbung verbessert werden. Da der Schwellenwert für die Berücksichtigung in der Studie bei einer Anzahl von nur 10 Besuchen pro Monat liegt, ist insgesamt von einer geringen Nutzung von Online-Angeboten auszugehen. Daher sollte mit Schulungsangeboten zur Online-Recherche für Akademiker die allgemeine Akzeptanz entsprechender Möglichkeiten erhöht werden.

Darüber hinaus müssen die Fachportale ihre Kernkompetenzen stärken und nach außen kommunizieren: Virtuelle Fachbibliotheken können und wollen keine Konkurrenz zu Google sein, sondern Dienste von der Wissenschaft für die Wissenschaft.

Damit meine ich beispielsweise:
– Einstiegspunkte in das Deep Web, das von Google nicht durchsucht wird (Stichwort Fachdatenbanken)
– Bereitstellung von Quellen nach speziell wissenschaftlichen Kriterien (Stichworte Fachinformationsführer mit inhaltlicher und formaler Qualitätskontrolle, intellektuelle Verschlagwortung, evtl. Möglichkeit zur Kommentierung durch Nutzer)
– Zusammenstellung von inhaltlichen Schwerpunkten, wissenschaftlich aufbereitet (Stichwort Themenportale)
– Möglichkeiten zur Diskussion und Interaktion mit Wissenschaftlern

Quelle: c’t 2008 Heft 11, S.49, Richard Sietmann /anm: Forscher mögen Google

Überblick über Soziale Netzressourcen

Der spanische Informationswissenschaftler José Luis Orihuela von der Universidad de Navarra, den ich bereits im Artikel »Diálogos de Comunicación: Themenschwerpunkt Blogs« als Referenz für informationswissenschaftliche Themen kurz vorgestellt hatte, macht wieder einmal auf eine seiner wertvollen Überblicksarbeiten aufmerksam. In seinem Blog eCuaderno präsentiert er einen kontinuierlich aktualisierten Überblick über Soziale Netzressourcen: »Medios en la red: un inventario de recursos y experiencias«.

Medios en la Red - Tabellarische Übersicht von José Luis Orihuela Dort werden kollaborative Dienste wie Weblogs, Podcasts oder selbst konfigurierbare Portalseiten vorgestellt. Die tabellarische Struktur hält die Informationen trotz der Ausführlichkeit recht übersichtlich. Jeweils dargestellt werden neben den konkreten Adressen die Konzepte der Dienste und es erfolgt eine Einschätzung des Potentials dieser Services. Internationale, meist spanischsprachige Beispiele verdeutlichen die Anwendungsmöglichkeiten.

Im Prinzip hat man so bereits eine gute Grundlage für eine beinahe schon komplett ausgearbeitete Unterrichtseinheit »Soziale Medien im hispanischen Kulturraum«, die zudem noch kontinuierlich aktualisiert wird. Da José Luis Orihuela sich bewusst ist, dass eine solche Übersicht keinesfalls allumfassend sein kann, zumal in einem Medienbereich, der stetem Wandel unterliegt, fordert er zu Erweiterungsvorschlägen über die Kommentarfunktion auf. Wenn Ihnen also weitere Dienste bekannt sind, die Sie vielleicht im Rahmen Ihrer Unterrichtsvorbereitung schon kennengelernt haben, freut sich die Fachcommunity – ganz im Sinne einer Web2.0-Zusammenarbeit – über Ihre Ergänzung.

Der Überblick wird in zwei Formaten angeboten: als Website in HTML oder als ausdruckbares PDF (z.Zt. 7 Seiten). Beides stets erreichbar unter der Adresse ecuaderno.com/medios. Vielleicht schauen Sie sich die anschauliche Übersicht und einige der dort vorgestellten Beispiele ja einmal an.

10 Millionen Wikipedia-Artikel – Eine Betrachtung aus hispanistischer Sicht

Wikipedia - Die freie Enzyklopädie Seit dem 29. März hat die Wikipedia die 10 Millionen Artikel-Grenze1 erreicht. Zahlreiche Medien berichten über dieses erfreuliche Ereignis2. Ich habe mir auf der Wikimedia-Statistikseite einmal die Verteilung nach Sprachen angeschaut. Am heutigen Tag ergibt sich basierend auf der Anzahl der Artikel nach Sprachen folgende TOP 10:

Sprache
Wikipedia-Artikel
1.
Englisch
2.310.927
2.
Deutsch
730.259
3.
Französisch
640.820
4.
Polnisch
485.151
5.
Japanisch
480.970
6.
Italienisch
433.681
7.
Niederländisch
424.549
8.
Portugiesisch
368.812
9.
Spanisch
347.184
10.
Schwedisch
281.276

Zählt man zu den spanischen und portugiesischen Wikipedia-Artikeln noch die weiteren Sprachen der Iberischen Halbinsel hinzu (Katalanisch 110.289, Galicisch 33.846, Baskisch 24.828) kommt man für den größten Teil des Kulturraumes, den wir auch mit der Virtuellen Fachbibliothek cibera abdecken – Lateinamerika, Spanien und Portugal – auf stolze 1.253.771 Artikel (Stand 31.03.2008). Dabei sind zum Beispiel die über zehn Tausend Artikel in Náhuatl und Quechua noch nicht mitgerechnet.

Eine weitere erfreuliche Nachricht zur Wikipedia aus hispanistischer Sicht: Die Wikimania – die seit 2005 an jährlich wechselnden Orten stattfindende internationale Konferenz der Wikimedia Foundation – wird im kommenden Jahr 2009 in Buenos Aires stattfinden. Nachzulesen bei Tim Bartel im Wikipedistik-Blog.

Wer sich für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Wikipedia interessiert, findet im Forschungsportal Wikipedistik die ideale Anlaufstelle. Dort wird unter anderem auch über laufende Forschungsprojekte zur Wikipedia informiert.

Schauen Sie doch einmal nach, ob zu Ihrem Studien- oder Forschungsgebiet aus der Hispanistik oder aus den Wissenschaften, die den Kulturraum Lateinamerika, Spanien, Portugal betreffen, Informationen in der Wikipedia zu finden und gegebenenfalls zu ergänzen bzw. zu korrigieren sind, die interessierte Öffentlichkeit wird es Ihnen danken. Natürlich ist die Wikipedia auch eine gute Gelegenheit, einen weiteren Kreis an der eigenen Studien- und Forschungsarbeit partizipieren zu lassen.

  1. Der Zehnmillionste Wikipedia-Artikel ist in ungarischer Sprache verfasst und beschäftigt sich mit dem englischen Miniaturenmaler Nicholas Hilliard []
  2. So zum Beispiel Heise Online, 29.03.08: 10 Millionen Artikel in der Wikipedia []

Fachliche Empfehlungsportale Documenea und Docencia

v.l.n.r.: Menéame, docencia.es, Documenea Ohne einen Diskurs zu eröffnen, der den Rahmen dieses Blogs sprengen würde, kann man sagen, dass Empfehlungsportale aus dem Umfeld der Social Software (=gemeinschaftlich genutzte Online-Anwendungen) wie Digg (siehe Definition in der Wikipedia) oder die auf beiden Seiten des Atlantiks äußerst beliebte spanische Variante Menéame (ebenso auf Wikipedia gut erklärt) für die wissenschaftliche Arbeit nur bedingt bis gar nicht tauglich sind. Außer vielleicht für informationswissenschaftliche oder soziologische Studien (etwa zur Analyse der Fragen »Wie entsteht ein Hype im Internet?« oder »Wie werden Themen in viralen Strukturen verbreitet?«). Wenn aufgrund der technischen Struktur dieser Dienste jedoch für bestimmte Fachgruppen Ableger gebildet werden, die sich durch einen thematisch fokusierten Anwenderkreis auszeichnen, dann kann auch der fachwissenschaftliche Nutzen dieser Web2.0-Anwendungen, über die angedeuteten Beispiele hinaus, deutlich werden. Zwei dieser dem Beispiel von Digg und Menéame nachgebildeten Portale möchte ich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen. „Fachliche Empfehlungsportale Documenea und Docencia“ weiterlesen