22. Lateinamerika Filmtage in Hamburg

Im Dezember finden in Hamburg traditionell die Lateinamerika Filmtage statt. Das ist auch in diesem Jahr wieder so, und zwar in der 22. Ausgabe der Werkschau. Vom 1. bis 14. Dezember zeigt das 3001 Kino zehn Dokumentar- und Spielfilme aus Bolivien, Kuba, Mexiko, Argentinien, Uruguay und Kolumbien.

Zur Eröffnung wird der Film „Herz des Himmels, Herz der Erde“ in Anwesenheit der beiden Regisseure Frauke Sandig und Eric Black:

Was verbirgt sich hinter dem Mythos des Mayakalenders? Sechs junge Maya aus Chiapas und Guatemala lassen teilhaben an ihrem Leben, ihrer Kosmovision und ihrem Widerstand gegen die Ausbeutung der Erde. Am viel beschworenen Ende des Maya-Kalenders 2012, so begreifen sie, steht die Möglichkeit eines Neuanfangs: „Die Zeit ist wie ein Kreis“. Es ist eine Dokumentation über die Auswirkungen der Globalisierung anhand des Schicksals der Mayas.

Sehen Sie hier den Trailer des Films, der am gleichen Tag seine Deutschland-Premiere (Info) feiert:

Das gesamte Programm der durchweg (!) empfehlenswerten Filme finden Sie in deutscher und spanischer Sprache in der Übersicht auf den Seiten des 3001 Kinos, auch zum Herunterladen als 2-seitiges PDF.

Spanisch- und portugiesischsprachiges Kino beim Filmfest Hamburg

Vitrina Filmfest Hamburg Auf dem Filmfest Hamburg (30.9. – 8.10.2011) bietet sich in diesem Jahr die sehr gute Chance, einen Einblick in verschiedene spanisch- und portugiesisch-sprachige Dokumentar- und Spielfilme aus Lateinamerika und Spanien zu bekommen. Die in der Sektion Vitrina zusammengefassten 13 Filme werden jeweils in der Originalversion mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen den argentinischen Film Las Acacias (Filminfo & Termine beim Filmfest Hamburg) von Pablo Giorgelli, der in Cannes mit der Camera d’Or als bestes Regiedebut ausgezeichnet wurde und der gerade am vergangenen Wochenende in San Sebastían mit dem Preis Premio Horizontes Latinos als bester lateinamerikanischer Film prämiert wurde, wo ich die Chance hatte den Film zu sehen und den Regisseur im Kolloquium zu erleben. Der eigentliche „Star“ des Films ist ein fünf Monate altes Baby, das laut Aussage des Regisseurs den Rhythmus der Dreharbeiten vollkommen bestimmte. Die Blicke, die das kleine Mädchen mit den ausdrucksstarken Augen den Mitakteuren und dem Publikum schenkt, sind äußerst sehenswert. Der Film als solcher aber auch. Wortkarge Bildgewalt im argentinischen Roadmovie. Hier einen kurzer Trailer von Las Acacias:

Tödlicher Journalismus: Studie zur Pressefreiheit in Mexiko

Journalismus und Pressefreiheit in Mexiko Anmerkung der Redaktion: In diesem Gastartikel stellt Laura Schneider (Uni Hamburg) ihr kürzlich publiziertes Buch: „Journalismus und Pressefreiheit in Mexiko“, (LIT-Verlag, ISBN: 978-3-643-11350-4) vor:

Für Journalisten ist Mexiko eines der gefährlichsten Länder der Welt. Ich habe mit mexikanischen Reportern über deren lebensbedrohliche Arbeitsbedingungen gesprochen und die aktuellen Probleme der Pressefreiheit in Mexiko umfassend untersucht. Die Ergebnisse meiner Studie „Journalismus und Pressefreiheit in Mexiko“ hat der LIT-Verlag kürzlich als Buch publiziert. Sie ist die bislang erste wissenschaftliche Untersuchung, die sich systematisch und detailliert mit dem Thema befasst und den Betroffenen eine Stimme gibt. Ich habe zwölf mexikanische Reporter aus verschiedenen Bundesstaaten, Medien und Ressorts mit unterschiedlichem Gefährdungsgrad interviewt. Deren verschiedene Antworten sind sehr spannend und zeigen, wie sehr eine mehr oder weniger ausgeprägte Gefahrensituation Auswirkungen auf die journalistischen Arbeitsweisen einerseits und auf die subjektive Einschätzung der Journalisten andererseits hat.

In dem Buch habe ich außerdem versucht, einen Überblick über verschiedene Konzepte von Pressefreiheit, ihre spezifischen Muster in Lateinamerika sowie über das mexikanische Mediensystem allgemein zu geben. Die Studie richtet sich nicht nur an Kommunikationswissenschaftler und Lateinamerika-Experten. Sie spricht auch ein breiteres Publikum an, das sich für die Arbeit von Reportern in Extremsituationen interessiert. Ich habe Journalistik und Lateinamerikastudien in Hamburg und Guadalajara, Mexiko studiert. In Deutschland und Mexiko habe ich ebenfalls als Radio- und Printjournalistin gearbeitet und bin auf diese Weise für dieses aktuelle Thema sensibilisiert worden. Derzeit bin ich Doktorandin der Universität Hamburg (zu der Frage, wie man Pressefreiheit am besten messen kann), Freie Journalistin und Stipendiatin der Rudolf-Augstein-Stiftung.

Da mir das Thema der Studie sehr am Herzen liegt, freue ich mich, wenn diese auf Interesse stößt. Hier ist der Link zum Buch:
http://www.lit-verlag.de/isbn/3-643-11350-4

Fankultur der „Bierbrauer“: Quilmes Atlético Club

Los Cerveceros de Quilmes – Die Bierbrauer aus Quilmes from FirleFranz on Vimeo.

Sehenswerte Dokumentation über die Fanszene des argentinischen Fußballclubs Quilmes Atlético Club (im spanischsprachigen Original mit deutschen Untertiteln, Dauer: 31 Minuten).

Info zum Film:

Die Stadt Quilmes liegt etwa 20km südlich von Buenos Aires am Rio de la Plata und ist v. a. durch das gleichnamige Bier bekannt. Der Quilmes Atlético Club (QAC) wurde 1887 gegründet und ist somit der älteste Fußballverein in Argentinien. Trotzdem gilt der QAC als Fahrstuhlmannschaft, während unserer Aufnahmen spielte die Mannschaft in der höchsten argentinischen Spielklasse, musste aber letztlich absteigen. Der unbändigen Leidenschaft ihrer Anhängerschaft tat diese sportliche Misere jedoch kaum Abbruch.

Der Hauptsponsor des Clubs ist das gleichnamige legendäre Bier Quilmes, in Argentinien nicht nur für seine guten Werbespots (hier ein Beispiel auf YouTube) bekannt. Wegen ihrer weltberühmten Bierbrauerei nennen sich die Fans aus Quilmes Cerveceros – Bierbrauer.

[via Andreas Herzau auf Facebook]

OtroLunes: Zeitschrift zur hispanoamerikanischen Kultur

OtroLunes

Man kann diese Zeitschrift über hispanoamerikanische Kultur trotz ihres Titels getrost auch an einem Mittwoch vorstellen: OtroLunes. Die aktuelle 19. Ausgabe der in Madrid erscheinenden Online-Zeitschrift ist u.a. dem kubanischen Autor Félix Luís Viera gewidmet:

Félix Luis Viera descubre, a través de sus cuentos, sus novelas y sus poemas universos humanos imprescindibles para comprender la esencia de esa “cubanidad” de la que hablan muchos críticos,y ello convierte su obra en un referente necesario para entender el desarrollo de las letras cubanas en la segunda mitad del siglo XX y en la actualidad.

Zitat aus dem Dossier Félix Luis Viera auf OtroLunes.

[via Culturamas]

Inter-/Transmedialität und Transkulturalität Leipzig 2011

Inter-/Transmedialität und Transkulturalität Leipzig 2011

Von Mittwoch, 29. Juni – Sonntag, 3. Juli 2011 findet an der Universiät Leipzig eine interessante internationale Tagung statt, auf die wir Sie gerne hinweisen möchten:

Inter-/Transmedialität und Transkulturalität
in Literatur, malerei, Photographie, Film
(Die Amerikas – Karibik – Europa – Maghreb)

INTERNATIONALES KOLLOQUIM

IBERO-AMERIKANISCHES FORSCHUNGSSEMINAR/
FRANKOPHONES FORSCHUNGSSEMINAR DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
(IAFSL/FFSL)

in Zusammenarbeit mit dem

INSTITUT FÜR KULTURWISSENSCHAFTEN UND THEATERGESCHICHTE
(IM ZENTRUM KULTURFORSCHUNGEN)
DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Weitere Informationen finden Sie auf der Tagungswebsite.

GIGA Focus 5/2011: Ressourcenpolitik in den Andenländern

GIGA Focus 5/2011: Ressourcenpolitik in den AndenländernIn der Publikationsreihe GIGA Focus Lateinamerika werden aktuelle Themen aus Süd- und Mittelamerika von ausgewiesenen Experten analysiert.

In der neuesten Ausgabe Nr. 5 / 2011 betrachten Annegret Mähler, Gabriele Neußer und Almut Schilling-Vacaflor angesichts der anstehenden Wahlen in Peru die Ressourcenpolitik in den Andenländern Schwarzes Gold und grüne Ambitionen:

 

Der Ausgang der im Juni 2011 in Peru anstehenden Präsidentschaftswahlen wird auch über die zukünftige Ausrichtung der Ressourcenpolitik des Landes entscheiden. Eine Stärkung der Rolle des Staates in der ressourcenbasierten Volkswirtschaft würde dem Vorbild der Politiken in Bolivien, Ecuador und Venezuela folgen.

Analyse
Die steigende globale Nachfrage nach Erdöl und Erdgas macht deren Ausbeutung auch in den rohstoffreichen Andenländern attraktiver. Die linksgerichteten Regierungen der Region vertreten rhetorisch eine „neue“ Ressourcenpolitik, die dazu beitragen soll, die Ressourcenausbeutung ökologisch und sozial verträglicher zu gestalten sowie mehr Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. Anspruch und Realität klaffen jedoch weit aus- einander.

Download des Textes dieser und vorangegangener Ausgaben von GIGA Focus Lateinamerika im Format PDF auf der Website des GIGA Institutes.