Vortrag von Christof Schöch über Open Access

„Digitale Publikationen können mehr sein als digitalisierte Druckerzeugnisse“ – so eine der Thesen von Christof Schöch in seinem Vortrag „Was heißt und zu welchem Ende publiziert man im Open Access?“. Schöch ist Romanist und Professor für Digital Humanities an der Universität Trier und hielt diesen Vortrag zur diesjährigen internationalen Open-Access-Week im Rahmen der Veranstaltungen der UB Trier:

Geboten wird zunächst ein Einstieg ins Thema durch eine Definition von Open Access und eine Unterscheidung verschiedener Typen. Auch stellt der Vortrag die Frage, was man mit entsprechend publizierten Inhalten – also Texten,  Abbildungen und weiteren Daten – tun darf. Die Verbreitung und die Gründe für Open Access spielen ebenfalls eine Rolle, wie auch Geschäftsmodelle und konkrete Praxisbeispiele sowie die Creative Commons-Lizenzen. Zum Zitationsvorteil von Open Access-Publikationen verweist Schöch auf die Ergebnisse aus der Studie von Piwowar et al. 2018:

Schließlich thematisiert Schöch die Bedeutung einer Maschinenlesbarkeit von digitalen und insbesondere Open Access-Publikationen. Diese Thematik berührt unter anderem die nachhaltige Nutzbarkeit digitaler Publikationen. Jenseits der PDF – die letztlich eine digitale Kopie der gedruckten Seite sei – betont Schöch, dass im Digitalen die Seite nicht zwangsläufige Referenz sein müsse. Als Informationen, die in anderen Formaten markiert und festgehalten werden können, nennt Schöch bibliographische Angaben, die Textstruktur, enthaltene Entitäten (Personen, Orte, Organisationen, Gegenstände) unter Zuhilfename von Datenbanken wie der GND, und den Textinhalt (Schlagworte, Kernaussagen). Eine entsprechende Markierung erlaube etwa die Visualisierung der im Text genannten Geographie. Dienliche Formate seien etwa BibJSON oder BibTex. Hier ein Beispiel:

Die Vergabe von persistenten Identifikatoren wie der DOI oder URN sorgt für eine eindeutige Identifizierbarkeit und dafür, dass die bibliographischen Daten über Literaturverwaltungsprogramme abgerufen werden können. Unterstützende Softwares sind beispielsweise citavi und Zotero. Visualisierungen wie Karten und Zeitleisten werden so möglich, auch die Analyse von Zitationsnetzwerken und auch linguistische Analysen der Wissenschaftssprache. Am besten geht das, wie Schöch ausführt, wenn diese Daten in die Publikation eingebettet sind und entsprechende Nutzungsrechte eingeräumt werden.

Von Christof Schöch stammt auch der Artikel zu Open Access in den Philologien auf der Informationsplattform open-access.net.

Die Folien des Vortrags werden unter https://christofs.github.io/publ/# bereitgestellt und sind mit der Lizenz CC-BY 4.0 versehen.

Natürlich verweisen wir auch auf die Einführung des FID Romanistik, die auch rechtliche Fragen und Fallbeispiele aus dem romanistischen Alltag beinhaltet und auf unser Angebot einer persönlichen Beratung.

Abbildungen:
Citation advantage: „The state of OA: a large-scale analysis of the prevalence and impact of Open Access articles.“ Preprint. PubMed 2018: https://doi.org/10.7717/peerj.4375/fig-5 . CC BY 4.0.

Das BibTeX-Format: Christof Schöch unter Verwendung einer Abbildung aus

Benureau, Fabien C. Y. / Rougier, Nicolas P.: Re-run, Repeat, Reproduce, Reuse, Replicate: Transforming Code into Scientific Contributions. PMC 2018. doi: 10.3389/fninf.2017.00069

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