Kaffee-Welten: Netzwerke zwischen Norddeutschland und Zentralamerika

Kaffee ist nicht nur ein beliebtes Getränk und für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil des Alltags: Kaffee vernetzte auch unterschiedliche Welten. Über den Kaffee entstanden vielfältige Verflechtungen zwischen Norddeutschland und den kaffeeproduzierenden Regionen in aller Welt. Wirft man z.B. einen Blick auf die Landkarte der Grenzregion zwischen Mexiko und Guatemala finden sich dort Namen wie Germania, Hamburgo und Nueva Alemania. Welche Geschichten verbergen sich dahinter? Der Schlüssel zur Erklärung liegt in der Geschichte des Kaffeehandels.

Die Kaffeeanbauregion Soconusco in Chiapas Im Folgenden präsentiere ich Ergebnisse des von der DFG finanzierten Forschungsprojekts „Kaffee-Welten“, das im letzten Jahr an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg abgeschlossen wurde. Ziel des Projekts war es, die Handelsnetzwerke zwischen Norddeutschland und Zentralamerika und die Biographien der Akteure im Kaffeehandel zu erforschen.

Kaffee-Welten in Norddeutschland und Zentralamerika

Hamburg und Bremen waren als Hafenstädte die wichtigsten Zentren der deutschen Kaffeewirtschaft. Schnell ergriffen norddeutsche Kaufleute die Gelegenheit, mit dem Genussmittel Geschäfte zu machen. Sie schlossen sich in Hamburg im Verein der am Caffeehandel betheiligten Firmen zusammen, der in der Speicherstadt seinen Sitz hatte. Dort befand sich auch die 1887 gegründete Kaffeebörse. Hier schlossen die Händler Geschäfte ab, beobachteten die Preisentwicklung, tauschen Gerüchte aus und schmiedeten Allianzen.
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Die Verlagerung des globalen Wohlstands:Implikationen für Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost

Einladung zum GIGA Forum

Die Verlagerung des globalen Wohlstands:

Implikationen für Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost

Vortrag: Prof. Dr. Helmut Reisen (OECD Development Centre)
Moderation: Prof. Dr. Robert Kappel (GIGA)

Termin: Donnerstag, den 23.9.2010, 18:00-19:30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, Raum 519

[Update 11.10.2010: Die Veranstaltung wurde vom GIGA Institut auch online gestellt und sowohl die Moderation, als auch der Vortrag und die Diskussion können hier nachgehört werden.]

Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist eine rasante Schwerpunktverschiebung der Weltwirtschaft zu den Schwellenländern zu beobachten, vor allem zugunsten der wachstumsstarken Bevölkerungsgiganten China und Indien. Der OECD-Report Global Perspectives on Development 2010 diskutiert unter dem Titel Shifting Wealth die weltwirtschaftlichen Auswirkungen, die verbesserten Aussichten für die weltweite Armutsbekämpfung und die Konsequenzen für die Entwicklungspolitik. Daran anknüpfend lautet die Hauptfrage des GIGA Forums: Welche, möglicherweise positiven, Effekte wird die Verlagerung des globalen Wohlstands für verschiedene Weltregionen wie Afrika, Asien, Lateinamerika oder Nahost bringen? Trägt sie zur nachhaltigen Bekämpfung von Armut bei? Wird es weitere neue Wachstumszentren geben?

Prof. Dr. Helmut Reisen ist Forschungsdirektor am OECD Development Centre in Paris. Seine gegen-wärtigen Forschungsschwerpunkte betreffen die Integration Chinas und Indiens in die Weltwirtschaft, aktuelle Fragen der monetären Außenwirtschaft (globale Ungleichgewichte und Währungspolitik) und die Architektur der multilateralen Entwicklungspolitik. (www.oecd.org/dev/reisen)

Prof. Dr. Robert Kappel ist seit 2004 Präsident des GIGA und Professor an der Universität Hamburg und der Universität Leipzig. Seine gegenwärtigen Forschungsthemen sind Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Globalisierung, Wertschöpfungsketten und Armut, Entwicklungstheorie, Transnationale Normbildungsnetzwerke und die Economics of Regional Powers. (http://staff.giga-hamburg.de/kappel)

Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien im neuen plurinationalen Staat Bolivien

Einladung

zu Vortrag und Diskussion zum Thema

„Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien
im neuen plurinationalen Staat Bolivien“

mit
Franz Barrios Suvelza (Einleitung: Miguel Buitrago und Discussant: Almut Schilling-Vacaflor)

Am Mittwoch dem 29.09.2010 von 11.00 bis 12.30 im Raum 531
(Vortragssprache Deutsch); GIGA Hamburg

Zum Vortragenden:
Franz Barrios Suvelza, bolivianischer Ökonom,
promovierte an der TUB 2001 zu vergleichender Föderalismustheorie. Er
leitete in Bolivien das Nationale Büro für Verfassungsdesign in
Dezentralisierung, beriet den Autonomieausschuss der verfassunggebenden
Versammlung als UNDP- und GTZ-Experte und entwarf für die bolivianische
Vizepräsidentschaft die ersten technischen Lösungen der territorialen
Kompetenzverteilung. Franz Barrios war Berater der ecuadorianischen
Regierung in Dezentralisierungsfragen in Vorbereitung auf den dortigen
verfassunggebenden Prozess, und zuletzt Gutachter von
Dezentralisierungsvorhaben in Guatemala für die Europäische Union. Zur
Zeit lebt Franz Barrios in Berlin und widmet sich Spannungsfeldern
zwischen Rechtsstaat und Demokratie in den letzten Verfassungsreformen
Boliviens und Ecuadors.

Zur Veranstaltung: „Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien im neuen plurinationalen Staat Bolivien“ weiterlesen

Dokumentarfilm über Roberto Bolaño

Wer den Dokumentarfilm von José Luis López-Linares über Roberto Bolaño, ausgestrahlt in der Reihe Imprescindibles von RTVE verpasst hat, oder kein Spanisches Fernsehen empfängt, kann ihn online nachschauen:

Roberto Bolaño es uno de los escritores latinoamericanos más importantes de los últimos tiempos. Pero su vida y su realidad no fueron la de un escritor de éxito, más bien lo contrario. En este documental nos adentramos en la vida itinerante de Bolaño a través de entrevistas con las gentes más cercanas a su entorno, centrándonos sobre todo en sus últimos años en España, cuando paralelo al comienzo de un cierto respeto en los entornos literarios, siguió llevando una vida de austeridad cercana a la pobreza.

Ausstrahlung: Docu TVE, 24.7.2010, 22:30-23:30 Uhr.

Weitere TV-Beiträge zum Nachschauen finden Sie in der Mediateca von RTVE.

[via wilde-leser.de]

Alejandro González Iñárritu: Biutiful

Alejandro González Iñárritu Alejandro González Iñárritu ist mit Sicherheit einer der interessantesten zeitgenössischen Regisseure aus Mexiko. Mit Filmen wie Amores perros, 21 gramos oder Babel hat er – unabhängig von der Überhäufung mit Auszeichnungen, ein weltweites Publikum begeistert. Sein neuester Film »Biutiful« hat nicht nur die Festivalredaktion von arte in Cannes begeistert (arte: Bewundernswert – Biutiful!: Filmausschnitte, Statements von González Iñárritu und Javier Bardem) sondern seinem Hauptdarsteller eine Palme, den begehrten Preis als bestem Darsteller, eingebracht.

Heute äußert sich González Iñárritu im Interview auf El País zu seinem aktuellen Film, der in Spanien am 3. Dezember, und in Deutschland wohl erst am 10. März 2011 (Quelle:IMDB), in die Kinos kommen wird. Interessant ist etwa seine Antwort auf die Frage, wie er darauf kam, diesen Film zu machen:

Mis películas siempre son un testimonio de mi experiencia vital. Proceden de los miedos, las cosas que de alguna forma me inquietan, me provocan, que me ilusionan. El cine que hago supone una extensión de mí mismo. No es un proceso científico o intelectual. Nace de lo que me quema en el estómago. Hago un cine que es una especie de pedazo de vida. Es una necesidad. Sería difícil explicar de dónde viene un proceso como ese. Esta película no es un proyecto calculado o racional, científico, metodológico que lo pueda explicar o racionalizar. Es una especie de vómito espiritual.

Lesen Sie das komplette Interview auf El País: »Biutiful es un vómito espiritual«.

Foto: Wikipedia

Call for papers: Directory of World Cinema: Latin America

Directory of World Cinema

Als Herausgeberin des Bandes Latin American Cinema, der 2011 im Intellect-Verlag in der Reihe World Cinema Directory erscheinen soll, würde ich gerne interessierte Lateinamerikanisten für eine Filmrezension gewinnen wollen.

Es geht um relativ kurze Beiträge auf Englisch (ca. 800 Wörter, Inhaltsangabe und technische Daten inclusive).

Abgabetermin ist der 31.12.2010.

Welche Filme rezensiert werden können, entnehmen Sie bitte dieser Liste im Format PDF: Lateinamerikanische Filme seit 1980 PDF.

Bei Interesse schicken Sie mir Ihre Vorschläge (mit der Gattungszuordnung des Films). Es können gerne auch mehrere Rezensionen übernommen werden!

Dr. Isabel Maurer Queipo
Akad. Oberrätin, Lecturer in Roman Literature, Culture and Media Studies
University of Siegen, Germany
maurer -at- romanistik.uni-siegen.de
(Spamschutz:-at- bitte durch @ ersetzen)

Im Anschluss finden Sie ein Call for papers und ein Beispiel für eine Filmrezension.
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Vernetzung in der Wissenschaft: cibera ForscherWiki

cibera ForscherWiki

Im Weblog «Wissenschaft und Neue Medien» heißt es im Artikel «Vernetzung in der Wissenschaft durch Wikis»:

Ziel und Zweck einer jeglichen Forschung ist der Austausch. Denn nur so werden Ergebnisse vermittelt, Diskussionen angeregt, Spannungen und Anregungen erzeugt, die im besten Fall wieder zu Forschungen und neuen Erkenntnissen führen. Dieses Ziel kann man als Wissenschaftler nur erreichen, wenn man in der Wissenschaftsöffentlichkeit präsent ist, d. h., sein Name, sein Interessen- und Forschungsschwerpunkt, seine Publikationen und seine Kontaktdaten bekannt sind.

Genau so sehen wir das auch. Deshalb haben wir mit über 1.000 Wissenschaftlern aus der deutschsprachigen Forschung zu Lateinamerika und Spanien das cibera ForscherWiki aufgebaut, das in der Folge des oben zitierten Artikels beispielhaft empfohlen wird, wenn es darum geht, die Wissenschaft über die unverzichtbare Präsenz und Zusammenarbeit auf Fachtagungen und Kolloquien hinweg auch im Web zu vernetzen.

Das cibera ForscherWiki ist jetzt seit fast einem Jahr am Start: im Juli 2009 haben wir es in das Rechercheangebot von cibera integriert. Die Nutzung geht kontinuierlich nach oben und erreicht momentan fünfstellige Aufrufzahlen (!) pro Monat. Die Forschenden aktualisieren ihre Artikel selbstständig. Diese Aufgabe wäre auch von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg bei mehr als 1.000 im ForscherWiki verzeichneten Personen gar nicht zu leisten. Dank der einfachen Editierungsmöglichkeiten im Wiki ist es aber für die Forschenden leicht zu lösen, ihre Daten dort selbst auf dem neuesten Stand zu halten. Unser Dank geht daher an die Forscherinnen und Forscher, die mit dazu beitragen, dass diese Recherchequelle so erfolgreich ist.

Sollten Sie das cibera ForscherWiki noch nicht kennen, schauen Sie es ich doch einmal an. Eine rasche Einfühung bietet Ihnen der Artikel Recherche im cibera ForscherWiki.

Vom wachsenden Selbstbewußtsein in Lateinamerika & den Superdemokraticos

Los Superdemokraticos

Durch die Lektüre des Wochenthemas Lateinamerika in der Zeitung »der Freitag« (taz- und Weltwoche-Korrespondent Toni Keppeler titelt dort: Es lebe die Evolution – 200 Jahre nach der Unabhängigkeit wächst das Selbstbewusstsein, Online-Version des Artikels) bin ich auf das Blogprojekt »Los Superdemokraticos« gestoßen:

20 lateinamerikanische und deutsche Autoren unter 40 Jahren in 11 Ländern erzählen vom 11. Juni bis 11. Oktober von ihren alltäglichen Erfahrungen als Bürger in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Deutschland, Guatemala, Israel, Kuba, Mexiko, Peru, Venezuela, Uruguay und den Vereinigten Staaten. Sie schreiben kurze Online-Essays zu vier verschiedenen Themen: dem persönlichen und regionalen Bezug zu Geschichte, zum Körperverständnis, zur Möglichkeit der Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und zur alltäglichen Begegnung mit der Globalisierung. Jeder Text wird auf Deutsch und auf Spanisch zu lesen sein.

Das viel versprechende Projekt, das morgen, am 11. Juni, in Berlin mit dem Kick-off beim ersten Sommersalon startet, wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung zur Erinnerung an 200 Jahre Unabhängigkeit Lateinamerikas. Die Blogs der Superdemokraten finden Sie auf superdemokraticos.com in der rechten Sidebar verlinkt. Ein ambitioniertes Vorhaben, das 4 Monate spannende Lektüre bis zum 11. Oktober verspricht. Ich habe mir jedenfalls den RSS-Feed des Projektes abonniert und werde die kommenden Berichte interessiert verfolgen.