Bolivien im Umbruch. Der schwierige Weg der Neugründung

Bolivien im Umbruch. Der schwierige Weg der Neugründung

… ist sowohl vom Thema als auch vom Zeitpunkt her in hohem Maße aktuell. Das Buch wendet sich an alle, die an den politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Prozessen in dem lateinamerikanischen Land interessiert sind. Es ist so konzipiert, dass sich sowohl „Einsteiger“ als auch „Experten“ angesprochen fühlen. Es kommen 21 Publizisten und Wissenschaftler aus Bolivien, Peru, den USA sowie Deutschland zu Wort. Besonders die fünf bolivianischen Autoren verleihen dem Band einen interkulturellen Erfahrungshintergrund. Welch hohen Stellenwert die Einbeziehung dieser Perspektive im Gesamtkonzept besitzt, wird nicht zuletzt daran deutlich, dass die indigenen Völker sowohl des bolivianischen Tieflandes (Beitrag von Jhonny Lazo) als auch des Altiplano (Beitrag von Simón Yampara) würdig vertreten sind. Auch die Umweltthematik hätte ohne die Mitarbeit von Jorge Choquehuanca und Carlos de Ugarte von der Schutzgebietsbehörde SERNAP unberücksichtigt bleiben müssen. Muruchi Poma, aus dessen Feder auch die erste deutschsprachige Biographie über Evo Morales stammt, analysiert die jüngsten Wahlen sowie das neue Wirtschaftsmodell der Regierungspartei MAS. Insgesamt vermittelt der Sammelband einen Überblick zu allen wichtigen Aspekten der Entwicklung Boliviens von der Unabhängigkeit bis zum gegenwärtigen Prozess der Neugründung. Neben den bereits genannten zählen dazu vor allem Verfassungsgebung, Medien, Demographie, Agrarreform, natürliche Ressourcen, interkulturelle Beziehungen, Drogen- und Außenpolitik.

Ausführliche Informationen auf den Seiten von Quetzal.

GIGA Focus Lateinamerika: Wahlen in Brasilien: von Lula da Silva zu Dilma Rousseff

GIGA Focus Lateinamerika Nr. 11/2010:  Wahlen in Brasilien: von Lula da Silva zu Dilma Rousseff Bemerkenswert, wie rasch die Reihe GIGA Focus stets aktuelle Themen aufgreift und analysiert. Aktuelles Beispiel: die heute erschienene Ausgabe GIGA Focus Lateinamerika (Nr. 11/2010) mit dem Titel »Wahlen in Brasilien: von Lula da Silva zu Dilma Rousseff«:

– Entscheidend für den Wahlsieg Dilma Rousseffs war die vorbehaltlose Unterstützung ihres politischen Ziehvaters, Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silva. Als Ministerin im Präsidialamt galt sie darüber hinaus als Architektin seiner erfolgreichen Politik.

– Ob Rousseff, die in große Fußstapfen tritt, nur eine Übergangslösung nach russischem Vorbild ist, muss abgewartet werden. Ausschließen mochte da Silva, der weiterhin über eine immense Popularität verfügt, eine dritte Amtszeit jedenfalls nicht.

– Inhaltlich wurde vor allem auf dem Feld der Sozial- und Wirtschaftspolitik gestritten. Das klare Votum für Rousseff ist ein Mandat für die Fortsetzung der Umverteilungspolitik zur Eindämmung der sozioökonomischen Gerechtigkeitslücke.

Die komplette Analyse von Daniel Flemes und Anne Marie Hoffman kann als 8-seitiges PDF auf den Seiten von GIGA Focus heruntergeladen werden.

Kann Lateinamerika die Millennium Development Goals erreichen?

GIGA Focus Lateinamerika 10/2010

GIGA Focus Lateinamerika

Vom 20. bis 22. September 2010 fand in New York ein hochrangiges Gipfeltreffen der Vereinten Nationen statt, um die bisherigen Fortschritte bei den Millennium Development Goals (MDGs) zu ermitteln und um darüber zu diskutieren, unter welchen Voraussetzungen die Ziele in der verbleibenden Zeit bis 2015 noch erreicht werden können. Auch die Länder Lateinamerikas standen auf dem Prüfstand.

Analyse
Für vier von acht MDGs bewerten die Vereinten Nationen die bislang erzielten Fortschritte in Lateinamerika als unzureichend. Dabei sind die Ergebnisse von Land zu Land sehr unterschiedlich. „Kann Lateinamerika die Millennium Development Goals erreichen?“ weiterlesen

Kaffee-Welten: Netzwerke zwischen Norddeutschland und Zentralamerika

Kaffee ist nicht nur ein beliebtes Getränk und für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil des Alltags: Kaffee vernetzte auch unterschiedliche Welten. Über den Kaffee entstanden vielfältige Verflechtungen zwischen Norddeutschland und den kaffeeproduzierenden Regionen in aller Welt. Wirft man z.B. einen Blick auf die Landkarte der Grenzregion zwischen Mexiko und Guatemala finden sich dort Namen wie Germania, Hamburgo und Nueva Alemania. Welche Geschichten verbergen sich dahinter? Der Schlüssel zur Erklärung liegt in der Geschichte des Kaffeehandels.

Die Kaffeeanbauregion Soconusco in Chiapas Im Folgenden präsentiere ich Ergebnisse des von der DFG finanzierten Forschungsprojekts „Kaffee-Welten“, das im letzten Jahr an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg abgeschlossen wurde. Ziel des Projekts war es, die Handelsnetzwerke zwischen Norddeutschland und Zentralamerika und die Biographien der Akteure im Kaffeehandel zu erforschen.

Kaffee-Welten in Norddeutschland und Zentralamerika

Hamburg und Bremen waren als Hafenstädte die wichtigsten Zentren der deutschen Kaffeewirtschaft. Schnell ergriffen norddeutsche Kaufleute die Gelegenheit, mit dem Genussmittel Geschäfte zu machen. Sie schlossen sich in Hamburg im Verein der am Caffeehandel betheiligten Firmen zusammen, der in der Speicherstadt seinen Sitz hatte. Dort befand sich auch die 1887 gegründete Kaffeebörse. Hier schlossen die Händler Geschäfte ab, beobachteten die Preisentwicklung, tauschen Gerüchte aus und schmiedeten Allianzen.
„Kaffee-Welten: Netzwerke zwischen Norddeutschland und Zentralamerika“ weiterlesen

Die Verlagerung des globalen Wohlstands:Implikationen für Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost

Einladung zum GIGA Forum

Die Verlagerung des globalen Wohlstands:

Implikationen für Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost

Vortrag: Prof. Dr. Helmut Reisen (OECD Development Centre)
Moderation: Prof. Dr. Robert Kappel (GIGA)

Termin: Donnerstag, den 23.9.2010, 18:00-19:30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, Raum 519

[Update 11.10.2010: Die Veranstaltung wurde vom GIGA Institut auch online gestellt und sowohl die Moderation, als auch der Vortrag und die Diskussion können hier nachgehört werden.]

Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist eine rasante Schwerpunktverschiebung der Weltwirtschaft zu den Schwellenländern zu beobachten, vor allem zugunsten der wachstumsstarken Bevölkerungsgiganten China und Indien. Der OECD-Report Global Perspectives on Development 2010 diskutiert unter dem Titel Shifting Wealth die weltwirtschaftlichen Auswirkungen, die verbesserten Aussichten für die weltweite Armutsbekämpfung und die Konsequenzen für die Entwicklungspolitik. Daran anknüpfend lautet die Hauptfrage des GIGA Forums: Welche, möglicherweise positiven, Effekte wird die Verlagerung des globalen Wohlstands für verschiedene Weltregionen wie Afrika, Asien, Lateinamerika oder Nahost bringen? Trägt sie zur nachhaltigen Bekämpfung von Armut bei? Wird es weitere neue Wachstumszentren geben?

Prof. Dr. Helmut Reisen ist Forschungsdirektor am OECD Development Centre in Paris. Seine gegen-wärtigen Forschungsschwerpunkte betreffen die Integration Chinas und Indiens in die Weltwirtschaft, aktuelle Fragen der monetären Außenwirtschaft (globale Ungleichgewichte und Währungspolitik) und die Architektur der multilateralen Entwicklungspolitik. (www.oecd.org/dev/reisen)

Prof. Dr. Robert Kappel ist seit 2004 Präsident des GIGA und Professor an der Universität Hamburg und der Universität Leipzig. Seine gegenwärtigen Forschungsthemen sind Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Globalisierung, Wertschöpfungsketten und Armut, Entwicklungstheorie, Transnationale Normbildungsnetzwerke und die Economics of Regional Powers. (http://staff.giga-hamburg.de/kappel)

Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien im neuen plurinationalen Staat Bolivien

Einladung

zu Vortrag und Diskussion zum Thema

„Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien
im neuen plurinationalen Staat Bolivien“

mit
Franz Barrios Suvelza (Einleitung: Miguel Buitrago und Discussant: Almut Schilling-Vacaflor)

Am Mittwoch dem 29.09.2010 von 11.00 bis 12.30 im Raum 531
(Vortragssprache Deutsch); GIGA Hamburg

Zum Vortragenden:
Franz Barrios Suvelza, bolivianischer Ökonom,
promovierte an der TUB 2001 zu vergleichender Föderalismustheorie. Er
leitete in Bolivien das Nationale Büro für Verfassungsdesign in
Dezentralisierung, beriet den Autonomieausschuss der verfassunggebenden
Versammlung als UNDP- und GTZ-Experte und entwarf für die bolivianische
Vizepräsidentschaft die ersten technischen Lösungen der territorialen
Kompetenzverteilung. Franz Barrios war Berater der ecuadorianischen
Regierung in Dezentralisierungsfragen in Vorbereitung auf den dortigen
verfassunggebenden Prozess, und zuletzt Gutachter von
Dezentralisierungsvorhaben in Guatemala für die Europäische Union. Zur
Zeit lebt Franz Barrios in Berlin und widmet sich Spannungsfeldern
zwischen Rechtsstaat und Demokratie in den letzten Verfassungsreformen
Boliviens und Ecuadors.

Zur Veranstaltung: „Umsetzung und Auswirkungen der Autonomien im neuen plurinationalen Staat Bolivien“ weiterlesen

Dokumentarfilm über Roberto Bolaño

Wer den Dokumentarfilm von José Luis López-Linares über Roberto Bolaño, ausgestrahlt in der Reihe Imprescindibles von RTVE verpasst hat, oder kein Spanisches Fernsehen empfängt, kann ihn online nachschauen:

Roberto Bolaño es uno de los escritores latinoamericanos más importantes de los últimos tiempos. Pero su vida y su realidad no fueron la de un escritor de éxito, más bien lo contrario. En este documental nos adentramos en la vida itinerante de Bolaño a través de entrevistas con las gentes más cercanas a su entorno, centrándonos sobre todo en sus últimos años en España, cuando paralelo al comienzo de un cierto respeto en los entornos literarios, siguió llevando una vida de austeridad cercana a la pobreza.

Ausstrahlung: Docu TVE, 24.7.2010, 22:30-23:30 Uhr.

Weitere TV-Beiträge zum Nachschauen finden Sie in der Mediateca von RTVE.

[via wilde-leser.de]

Alejandro González Iñárritu: Biutiful

Alejandro González Iñárritu Alejandro González Iñárritu ist mit Sicherheit einer der interessantesten zeitgenössischen Regisseure aus Mexiko. Mit Filmen wie Amores perros, 21 gramos oder Babel hat er – unabhängig von der Überhäufung mit Auszeichnungen, ein weltweites Publikum begeistert. Sein neuester Film »Biutiful« hat nicht nur die Festivalredaktion von arte in Cannes begeistert (arte: Bewundernswert – Biutiful!: Filmausschnitte, Statements von González Iñárritu und Javier Bardem) sondern seinem Hauptdarsteller eine Palme, den begehrten Preis als bestem Darsteller, eingebracht.

Heute äußert sich González Iñárritu im Interview auf El País zu seinem aktuellen Film, der in Spanien am 3. Dezember, und in Deutschland wohl erst am 10. März 2011 (Quelle:IMDB), in die Kinos kommen wird. Interessant ist etwa seine Antwort auf die Frage, wie er darauf kam, diesen Film zu machen:

Mis películas siempre son un testimonio de mi experiencia vital. Proceden de los miedos, las cosas que de alguna forma me inquietan, me provocan, que me ilusionan. El cine que hago supone una extensión de mí mismo. No es un proceso científico o intelectual. Nace de lo que me quema en el estómago. Hago un cine que es una especie de pedazo de vida. Es una necesidad. Sería difícil explicar de dónde viene un proceso como ese. Esta película no es un proyecto calculado o racional, científico, metodológico que lo pueda explicar o racionalizar. Es una especie de vómito espiritual.

Lesen Sie das komplette Interview auf El País: »Biutiful es un vómito espiritual«.

Foto: Wikipedia