Ein Jahr nach seinem Tod: Tagebücher von Berlanga aufgetaucht

Diarios de Berlanga - Artículo El PaísHeute vor einem Jahr ist Luis García Berlanga gestorben. An seinem ersten Todestag berichtet El País nun von einer Entdeckung, die zeigt, dass mehr als ein begnadeter Regisseur in ihm steckte. Die Tagebücher aus seiner Zeit in der División Azúl hatte Berlanga dem Verleger Miguel Losada überlassen – auch zur Überraschung der Familie, die nichts von ihrer Existenz wusste:

Uno de los cuadernos ni siquiera tiene tapas y el hilo que cose las páginas vive sus últimos estertores. Es el más antiguo, porque en él están los apuntes del colegio y los poemas escritos aún en España, entre ellos el dedicado a Federico García Lorca. El otro, una libreta con las páginas pegadas por su borde superior, todavía conserva la contraportada

[…]

Los cuadernos confirman que Berlanga era un gran escritor. Que el cine ganó un genio, pero que la poesía perdió a un artista. Tanto Losada como Rodríguez repiten: „Él quería haber sido considerado poeta“. Ahora ya podemos leer por qué.

Lesen Sie den Artikel von Gregorio Belinchón (@gbelinchon) auf El País:
Mis recuerdos de la División Azul.

Update 24.11.2011: Academia de Cine: Los cuadernos inéditos de Berlanga.

Spanisch- und portugiesischsprachiges Kino beim Filmfest Hamburg

Vitrina Filmfest Hamburg Auf dem Filmfest Hamburg (30.9. – 8.10.2011) bietet sich in diesem Jahr die sehr gute Chance, einen Einblick in verschiedene spanisch- und portugiesisch-sprachige Dokumentar- und Spielfilme aus Lateinamerika und Spanien zu bekommen. Die in der Sektion Vitrina zusammengefassten 13 Filme werden jeweils in der Originalversion mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen den argentinischen Film Las Acacias (Filminfo & Termine beim Filmfest Hamburg) von Pablo Giorgelli, der in Cannes mit der Camera d’Or als bestes Regiedebut ausgezeichnet wurde und der gerade am vergangenen Wochenende in San Sebastían mit dem Preis Premio Horizontes Latinos als bester lateinamerikanischer Film prämiert wurde, wo ich die Chance hatte den Film zu sehen und den Regisseur im Kolloquium zu erleben. Der eigentliche „Star“ des Films ist ein fünf Monate altes Baby, das laut Aussage des Regisseurs den Rhythmus der Dreharbeiten vollkommen bestimmte. Die Blicke, die das kleine Mädchen mit den ausdrucksstarken Augen den Mitakteuren und dem Publikum schenkt, sind äußerst sehenswert. Der Film als solcher aber auch. Wortkarge Bildgewalt im argentinischen Roadmovie. Hier einen kurzer Trailer von Las Acacias:

Filmreihe Cine Cubano im Kino 3001 in Hamburg

Cine Cubano im 3001-Kino in Hamburg Kubanisches Kino in Deutschland zu sehen, ist gar nicht so einfach. In den kommenden Tagen bietet sich in Hamburg die Gelegenheit dazu. Und das gleich sehr variantenreich und mit der Chance, kubanische Filmemacher zu ihrer Arbeit zu befragen.

Das Kino 3001 (Schanzenstr. 75) zeigt in dieser und in der kommenden Woche eine Werkschau kubanischen Filmschaffens. Die Filmreihe Cine Cubano startet am Mittwoch, den 25. Mai mit einem satirischen Kurzfilmprogramm von Eduardo de Llano, in dessen Rahmen Mont Rouge, High Tech, Pravda und Aché gezeigt werden. Weiter zu sehen sind Lisanka und Alicia en el pueblo de maravillas von Daniel Diaz Torres, Casa Vieja von Lester Hamlet und Boleto al paraíso von Gerardo Chijona. Die Regisseure Eduardo del Llano und Daniel Díaz Torres werden am 25.05. anwesend sein. Alle Infos auf der Website des Kino 3001, einen kompakten Programm-Überblick bietet auch dieses 2-seitige PDF.

Hier ein Filmausschnitt von Lisanka von Daniel Díaz Torres:

Das kleine Dorf Veredas befindet sich in der Nähe eines sowjetischen Stützpunkts, wo im Kuba des Jahres 1962 auch Raketen lagern. Lisanka ist eine junge Traktorfahrerin und die schönste und meist begehrte junge Frau der Gegend. Sergio und Aurelio, zwei junge Männer mit konträren politischen Überzeugungen kämpfen um ihre Gunst und somit eben auch gegeneinander. Doch dann kommt eine Truppe sowjetischer Soldaten in den Ort…

Festival de Cine Online zeigt Kino im Netz

Festival de Cine Online

Kino gehört in die Kinosäle. Doch wenn sich die Gelegenheit bietet, Filme zu betrachten, die man sonst nicht zu sehen bekäme, kann auch das Internet ein möglicher Zugang zu diesem Medium und eine alternative Verbreitungsmöglichkeit für sehenswerte Filme sein. Diesem Ansatz folgt auch das Festival de Cine Online, das in der Zeit vom 11. April bis zum 11. Mai 2011 mehrere Filme zum kostenlosen Onlinebetrachten präsentiert:

Ich zitiere aus der Presseerklärung (PDF, 1,5 MB):

El Festival de Cine Online dará a conocer, gratuitamente y a través de Internet, películas españolas y europeas, de ficción y documentales, que aún no han sido estrenadas en nuestro país. La web del Festival –www.FestivalCineOnline.com– te permitirá
disfrutar, en exclusiva y por primera vez, de una serie de títulos que aún no han sido distribuidos en salas comerciales, ni en DVD en España.

Las películas participantes en las tres categorías a competición -Cine Inédito Español, Cine Inédito Europeo y Cine Inédito Documental- optarán a los premios otorgados por el jurado y el
público.

Einer der sehenswerten Filme ist die uruguayisch-spanische Koproduktion La vida útil des jungen Regisseurs Federico Veiroj (Montevideo, 1976). Ich habe diesen Film im vergangen Jahr auf dem Filmfestival von San Sebastián gesehen, und kann ihn nur empfehlen:

Doch auch die anderen Filme lohnt es sich zu sehen:

  • „Ander“ von Roberto Castón
  • „Dispongo de barcos“ von Juan Cavestany
  • „Los materiales“ von Los Hijos
  • „Morir de día“ von Laia Manresa und Sergi Dies
  • „Todos vós sodes capitáns“ von Olivier Laxe

Beachten Sie auch die Sektion „Joyas del Cine Español“:

  • “Calle Mayor” von Juan Antonio Bardem
  • “El espíritu de la colmena” von Víctor Erice
  • “El pisito” von Marco Ferreri
  • “La caza” von Carlos Saura
  • “Plácido” von José Luís Berlanga
  • “Viridiana” von Luis Buñuel

Alle Filme im Überblick finden Sie auf dieser Seite verlinkt. Das Festival bietet allen Interessenten auch eine Vernetzungsmöglichkeit in den Social Media Kanälen Twitter und Facebook.

Spanische Filme auf der Berlinale 2011

Berlinale 2011

Vom 10. – 20. Februar 2011 findet die 61. Berlinale statt. Wir haben für Sie die Termine der Filme mit spanischer Beteiligung auf den Internationalen Filmfestspielen in einer Übersicht zusammengestellt. Die detaillierten Angaben zu den Filmen finden Sie auf den Seiten der Berlinale (jeweils vom Filmtitel aus direkt verlinkt):

Berlinale 2011 – Screenings SPAIN

Berlinale Special

Escuchando al Juez Garzón – Dir.: ISABEL COIXET

14.02. 13:00 International
15.02. 18:00 Cubix 8
17.02. 18:00 Cubix 8

Panorama

Tambièn la lluvia – Dir.: ICIAR BOLLAIN

15.02. 19:00 CinemaxX 7
16.02. 22:45 CineStar 3
17.02. 20:15 Cubix 7&8
18.02. 20:00 International

Panorama Special

Amador – Dir.: FERNANDO LEÓN DE ARANOA

13.02. 20:15 CineStar 3
14.02. 22:00 International
16.02. 19:30 Internatinal
17.02. 13:00 CinemaxX 7
18.02 14:00 International

Medianeras – Dir.: GUSTAVO TARETTO

15.02. 20:00 International
16.02. 13:00 CinemaxX 7
17.02. 14:00 International
20.02. 22:30 Colosseum 1

Forum Expanded

No, Global Tour – Dir.: SANTIAGO SIERRA

14.02. 15:00 Arsenal 1
17.02. 20:30 Arsenal 2

Culinary Cinema

También la lluvia – Dir.: ICIAR BOLLAIN

16.02. 19:30 MGB Spiegelzelt (CROSS SECTION PANORAMA)

Kulturveranstaltungen des Instituto Cervantes Hamburg

In der kommenden Woche gibt es wieder ein abwechslungsreiches Kulturangebot des Instituto Cervantes.

Am Dienstag, 8.2. wird um 18.00 Uhr in der Staats- und Universitätsbibliothek eine Buchausstellung eröffnet, die dem spanischen Dichter Miguel Hernández (1910-1942) gewidmet ist. Hernández ist einer der bedeutendsten spanischsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts. Er kämpfte im Bürgerkrieg (1936-1939) auf Seiten der Republikaner, geriet in Gefangenschaft und starb schließlich 1942 im Gefängnis an Tuberkulose. Seine Werke erhielten vor allem seit der Transition zur Demokratie (seit 1975) große Aufmerksamkeit, viele Gedichte wurden auch vertont. Zu seinem 100. Geburtstag im vergangenen Jahr organisierte das spanische Buchkünstlernetzwerk librodeartista eine Ausstellung mit Werken spanischer und lateinamerikanischer Buchkünstler. Diese Austellung wird von 9.2. bis 27.3.2011 nun in der Staats- und Universitätsbibliothek zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

Plakat zum Film In Zusammenarbeit mit dem 3001 Kino veranstaltet das Instituto Cervantes den Spanischen Filmclub, in dem regelmäßig spanische und lateinamerikanische Filme gezeigt werden. Am Mittwoch, 9.2.2011, präsentieren wir den Debütfilm des chilenischen Regisseurs Silvio Caiozzi Cachimba. Der Film handelt von Marcos, der ein eintöniges Leben als Bankangestellter führt. Um die Liebesbeziehung mit seiner Freundin zu beleben, reist er mit ihr im tiefsten Winter an einen einsamen Badeort. Dort entdeckt er die Gemäldekollektion eines unbekannten Malers. Marcos fühlt sich verpflichtet, seine Entdeckung mit der Welt zu teilen und enthüllt dabei ein Geheimnis, das sein Leben verändern wird. Der Film beginnt um 20 Uhr, Karten gibt es unter 040-437679 oder per Mail unter info@3001-kino.de (7,50 € / 5,50 €).

Höhepunkt der kulturellen Woche ist eine weitere Ausgabe des erfolgreichen Jazzclubs El Perseguidor. Dieses Mal wird Joe Gallardo (Posaune) als Special Guest gemeinsam mit Rainer Schnelle (Piano), Omar Rodríguez Bravo (Bass) und Heinz Lichius (Schlagzeug) auftreten. Das Konzert findet am Donnerstag, 10.2.2011, ab 20 Uhr im Instituto Cervantes (im Chilehaus) statt. Der Eintritt kostet 6,00 €, Karten gibt es nur an der Abendkasse.

Wir würden uns sehr freuen, Sie bei den Veranstaltungen begrüßen zu können!

Weitere Informationen finden Sie unter www.hamburgo.cervantes.es und für den Filmclub unter www.3001-kino.de.

Soziale Innovation zur Leseförderung: Biblioburro

Biblioburro, die Bibliothek auf dem Esel, ist vielleicht eines der schönsten Bibliotheksprojekte der Welt. Es kommt mit sehr einfachen Mitteln daher (zwei Esel und mittlerweile wenige Tausend Bücher) und ist von geradezu anrührender Schlichtheit. Und doch von einer durchdachten Philosophie getragen, die man nicht unterschätzen sollte.

Das Projekt von Luis Soriano aus La Gloria, Kolumbien, ist bekannt, mittlerweile auch schon in einem Dokumentarfilm von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library, verfilmt (dazu weiter unten mehr). Amalio A. Rey hat das Projekt anhand obigen Videos dieser Tage nochmals untersucht und ist in seinem lesenswerten Artikel Un poeta hacedor de innovación social vollkommen zurecht voll des Lobes für so viel Engagement zur Leseförderung in benachteiligten Gebieten. Das Management-Talent des doch recht ungewöhnlichen Bibliothekars Luis Soriano Borges macht er an folgenden Zitaten aus dem Film fest:

  • “Si no tienen biblioteca, hay que inventarla, hay que llevársela: Los que viven campo hacia dentro, a 15 y 20 kms. de la carretera, ¿quién les enseña?”
  • “El criterio que tengo sobre donde deben ir los biblioburros lo tengo bien escrito y bien pensado…” (vaya, con “plan de negocio” y todo…)
  • “Este es un trabajo a largo plazo, donde vamos a cultivar colombianos con mentalidad critica, con mentalidad constructiva, y con mucha imaginación” = Es que lo pienso y lo digo: ¿Se puede plantear un reto mejor? ¿Tenemos gente por aquí con las ideas tan claras? ¡¡largo plazo, sí señor, he escuchado LARGO PLAZO!!

Wer des Spanischen nicht mächtig ist, mag sich den Beitrag in diesem AlJazeera-Artsworld-Bericht (ab 5:35) auf Englisch anschauen. Empfehlenswert ist auch der folgende englisch untertitelte Filmausschnitt aus der bereits angesprochenen Dokumenation von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library:

Weitere Info: NY Times: Acclaimed Colombian Institution Has 4,800 Books and 10 Legs