Zum Tode von Antonio Vega: Sind Liedermacher auch Poeten?

Antonio Vega, Foto: EFE
Antonio Vega (1957-2009)

Sind Liedermacher bzw. Cantautores nicht auch Poeten? Eine interessante und berechtigte Frage, der Jesús Miguel Marcos in seinem lesenswerten Artikel »Músicos que escriben como poetas« nachgeht.

Anlässlich der Nachrufe auf den vorgestern in Madrid verstorbenen Sänger Antonio Vega1 ist in diesen Tagen häufig vom poeta die Rede. Bob Dylan steht seit Jahren auf der Vorschlagsliste zum Literaturnobelpreis. Dürfen Liedermacher auch Poeten genannt werden? Público.es fasst die Pro- und Contra-Stimmen zusammen:

Los escritores de canciones arrastran un complejo de inferioridad en relación a los poetas. Quizás se debe a que, como decía ayer a Público Álvaro Urquijo, de Los Secretos, „muchas veces el rock sólo ha hablado de tetas, culos y alcohol“. Por eso, cuando uno destaca, llámese Dylan, Cohen o Morrissey, se le dice poeta. „No veo por qué hay que restarle mérito e importancia al oficio de compositor y escritor de canciones. Parece que hubiese que buscarle un grado más (poeta, culto, etc) para sublimarlo“, se queja Ángel Petisme, Premio Internacional de Poesía Claudio Rodríguez en 2008.

Weiter in »Músicos que escriben como poetas«.

  1. Sehen Sie hierzu auch den in meinem privaten Blog veröffentlichten Artikel »Antonio Vega (1957-2009): La chica de ayer« []

Teatro del Siglo de Oro – Biblioteca Nacional de España

Teatro del Siglo de Oro - Biblioteca Nacional de España Die Spanische Nationalbibliothek hat gestern ein neues Literaturprojekt mit ersten vielversprechenden Ergebnissen vorgestellt: Unter dem Titel Teatro del Siglo de Oro präsentiert die Biblioteca Nacional de España ein Portal mit zunächst 137 Handschriften von Autoren wie Lope de Vega, Calderón de la Barca oder Tirso de Molina. An einen Ausbau des Portals von bis zu 2.000 digitalisierten Titeln zum Siglo de Oro ist sogar gedacht.

Lope de Vega: Amor, pleito y desafío (1621) Germán Vega García-Luengos (Catedrático de Literatura Española, Universidad de Valladolid) erläutert in der Präsentation des Portals, was dort alles vorgehalten wird:

Autógrafos, copias manuscritas, partes, sueltas, relaciones, conformarán el grueso de los contenidos del portal. Pero además de esta sección principal de „Textos dramáticos“, en la de „Instrumentos bibliográficos“ se dará libre acceso a índices y catálogos de consulta tan inexcusable como, a menudo, difícil (por carecer de ediciones actuales y antiguas, en algunos casos): Fajardo, Medel, Durán, García de la Huerta, Mesonero, La Barrera, Paz y Melia, etc.

Lope de Vega: Amor, pleito y desafío (1621) Recherchiert werden kann u.a. nach Autoren, Werktiteln, Textstellen, Schlagwörtern und Jahreszahlen. Die drei großen Rubriken des Hauptpunktes Recursos unterteilen sich in:

Referencias Bibliográficas

Estudios

Enlaces

Die hier gezeigten Abbildungen sind aus »Amor, pleito y desafío« (1621) von Lope de Vega. Schauen Sie sich doch das Portal einmal näher an: teatrosiglodeoro.bne.es.

Weitere Informationen zum Siglo de Oro, seien es Zeitschriftenartikel, Literatur oder Webseiten finden Sie natürlich auch in cibera cibera.

Javier Ortiz (1948-2009) schrieb eigenen Nachruf

Javier Ortiz

Heute Morgen ist der spanische Journalist und Autor Javier Ortiz gestorben. Da er seinen Tod kommen sah, verfasste er seinen eigenen Nachruf, der heute Früh in seinem Blog veröffentlicht wurde. Was morgen in der Zeitung gedruckt erscheinen wird, kann jetzt schon in seinem Blog gelesen werden:

OBITUARIO

Javier Ortiz, columnista

Falleció ayer de parada cardio-respiratoria el escritor y periodista Javier Ortiz. Es algo que él mismo, autor de estas líneas, sabía muy bien que sucedería, y que por eso pudo pronosticar, porque no hay nada más inevitable que morir de parada cardio-respiratoria. Si sigues respirando y el corazón te late, no te dan por muerto.

Weiter auf javierortiz.net: Sueño con Jamaica

[via obdriftwood (geschützter Account)]

Netvibes-Site der Biblioteca de la Universidad de Navarra

Online-Dienste wie Netvibes bieten sowohl Privatpersonen als auch Institutionen die Möglichkeit sich im Internet eine Startseite mit selbst zusammengestellten Info-Kästen anzulegen. Das geht ganz einfach und ist ohne jedes Hintergrundwissen eine prima Möglichkeit, sich seine eigene Startseite für die Netzrecherche anzulegen. Man stellt sich die Seite entweder aus vorgefertigten Informationsmodulen oder durch Hinzufügen von RSS-Feeds zusammen. Und das beste daran: wenn man diese Informationen mit Freunden oder Kollegen teilen möchte, kann man so eine Website auch öffentlich zugänglich einrichten1.

Netvibes-Site der Biblioteca de la Universidad de Navarra

Ein wunderbares Beispiel für eine institutionell genutzte Netvibes-Seite ist die der Biblioteca de la Universidad de Navarra: Die Bibliothek veröffentlicht auf nach Fächern unterteilten Seiten die wichtigsten Informationen in einzelnen Info-Kästchen, die sich automatisch aktualisieren, sobald es zu den dort eingebundenen Themen Neuigkeiten gibt. Ein praktischer und einfach realisierter Infodienst für die Nutzer der Bibliothek.

Was verbirgt sich hinter den einzelnen Boxen? Aktuelle Informationen (Öffnungszeiten ect.), Neuerscheinungen, neu angekommene Zeitschriften oder hinzugekommene Datenbankzugänge. Über die Karteileiste unterhalb des Titelfotos kann man zwischen verschiedenen Fächern wählen, und so etwa schauen, was es Neues zu den Fachgebieten Arquitectura, Filosofía y Letras oder Comunicación gibt.

Twitter-Account der Fac. de Comunicación Wie der spanische Informationswissenschaftler José Luis Orihuela2 mir bei meiner Bewunderung für die gelungene Bibliotheksinformation mit neuesten Kommunikationstechnologien mitteilte, twittert der Fachbereich Informationswissenschaften auch. Das heißt aktuelle Kurzmeldungen und Links der Facultad Comunicación (@fcomnavarra) können über den Microbloggingdienst Twitter abonniert werden.

[via @jlori auf Twitter]

  1. Meine Kollegin Anne Christensen hat in unserer gemeinsam geschriebenen Web2.0-Reihe im Stabi-Blog die Vorteile von Diensten wie Netvibes vorgestellt: »Web 2.0-Dienste, Teil 10: Die Übersicht behalten!«. In der gleichen Serie können Sie auch nachschauen, welche Vorteile RSS-Feeds bieten und wie Sie dieses einfache und zugleich mächtige Instrument für Ihre persönliche Internet-Nutzung einsetzen können: »Web 2.0-Dienste, Teil 1: RSS-Feeds« []
  2. Wir haben Ihnen José Luis Orihuela hier im ciberaBlog bereits mehrfach vorgestellt. []

Francisco Ayala im Interview zum 103. Geburtstag

Francisco Ayala
Foto: Fundación Francisco Ayala

Wer einmal 103 Jahre alt geworden ist, braucht kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Dies wird deutlich im Interview von Juan Cruz mit dem spanischen Schriftsteller Francisco Ayala anlässlich seines gestrigen 103. Geburtstages:

JC: Otro lugar de su memoria es Brasil, ese “país del futuro, y siempre lo será”, que decía Stefan Zweig…

FA: Ja, ja; está bien traído. Brasil tiene lo suyo. Me encontré muy a gusto allí; allí me relacioné con muchísima gente. Por allí estaba Gabriela Mistral, la poeta chilena. Una vez bailé con ella la conga; ahí tuve, las manos sobre su cintura, fue lo más cerca que estuve de ella.

JC: ¿Y qué se sentía?

FA: ¿Con Gabriela Mistral? Nada, era una mujer antipatiquísima. ¡No pasó nada! Era muy farsante. Detestaba a su madre, que era una vasca severa y trabajadora, y le caía bien el padre, que era un chileno muy perdido… ¡No sé si alguien tuvo buena relación con ella alguna vez en el mundo!

Weiter in El País: »Tengo una memoria de segunda mano«.

Informationen zum Jubilar (Literatur von und über ihn, Zeitschriftenartikel und Webseiten) finden Sie über die Metasuche in cibera: Francisco Ayala cibera. Das gleiche gilt natürlich auch für die chilenische Dichterin Gabriela Mistral cibera.

Luis Pardo Lazos alternative Buchpräsentation in Kuba

Luis Pardo Lazo: Boring Home Keine Frage: die Macht der Blogs nimmt zu. Gerade auch in Ländern, in denen die freie Meinungsäußerung durch die politische Führung eingeschränkt ist, wie etwa im Iran.

Aber auch in Kuba nimmt die Bedeutung der Blogs zu. Yoani Sánchez und ihr Blog Generación Y haben wir Ihnen hier im ciberaBlog schon vorgestellt. Der Versuch der kubanischen Regierung ihr Blog zu behindern, ist hinreichend in der Presse, auch der deutschen, behandelt worden. In diesen Tagen ist in Kuba ausgehend von einer über Blogs angekündigten Lesung eine spannende Entwicklung zu beobachten, die ich Ihnen kurz schildern möchte.

Luis Pardo Lazo Der das Regime kritisierende kubanische Schriftsteller Luis Pardo Lazo wird nicht zur Buchmesse in Havanna (XVIII. Feria Internacional del Libro, 12.-22.02.09) zugelassen und organisiert – angekündigt unter anderem in seinem und in Yoani Sánchez‘ Blog – eine Lesung, die von der Polizei nicht behindert wird. Medienvertreter sind präsent und – vielleicht auch deshalb – wird die Lesung des neuen Romans von Luis Pardo Lazo Boring Home nicht unterbunden. Den bei der Veranstaltung als Ausdruck verteilten und im Verlag Ediciones Lawtonomar digital veröffentlichten Roman gibt es auch zum kostenlosen Download im Netz (im Format PDF, 80 Seiten, 6,6 MB). Die zuvor in Kuba seit 2001 erschienenen Texte des Autors finden Sie durch eine Abfrage nach Luis Pardo Lazo in cibera cibera.

Die spanische Tageszeitung El País hat den Vorfall der Buchpräsentation in diesen Tagen auch in einem Artikel vorgestellt: »La Habana tolera la presentación de un libro de un escritor crítico con Castro«. Über den Ablauf der Veranstaltung berichtet Yoani Sánchez in ihrem Blog: »Entre los dos muros«.

Buchcover-Kunst von Daniel Gil

Aprender a ser - Buchcover von Daniel Gil Auf dem Fotosharing-Portal Flickr hat sich dankenswerterweise jemand die Mühe gemacht, fast 1.000 Buchcover des legendären Grafikers Daniel Gil (1930-2004) in einem Set zur Verfügung zu stellen. Da Gil in 40 Jahren über 4.000 Cover für den Verlag Alianza entworfen hat, schreibt Miguel Ángel Lama im Artikel auf seinem Blog »PURA TURA«:

No creo confundirme si digo que en cientos de millares de casas españolas está la obra de Daniel Gil, que millones de personas tenemos en casa, en una estantería, algún libro de Alianza Editorial y, por consiguiente, una cubierta creada por este artista de lo visual, que ha puesto imágenes a las grandes obras de la literatura y el arte, del pensamiento filosófico y de la historia.

Flickr-Set mit 938-Buchcovern von Daniel Gil Unbedingt das Bilderset »Cubiertas Daniel Gil« anschauen! Die Cover mögen nicht jedermanns Geschmack treffen, sind aber ganz ohne Zweifel ein beeindruckendes Zeugnis der Buchgestaltungskultur über einen langen Zeitraum der spanischen Buchproduktion im 20. Jahrhundert.

[via Libro de Notas]

Francisco Casavella (1963-2008)

Eine traurige Nachricht erreicht uns aus Spanien: der Schriftsteller und Nadal-Preisträger Francisco Casavella ist gestern in seiner Heimatstadt Barcelona im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Casavella wurde gerade erst im Januar diesen Jahres für seinen Roman »Lo que sé de los vampiros« (dt.: »Was ich über die Vampire weiß«) mit dem Premio Nadal ausgezeichnet.

Un infarto se llevó ayer a los 45 años al autor de ‚Lo que sé de los vampiros‘.

Weiter auf El País: »Francisco Casavella, ganador del Premio Nadal«.

Sehen Sie hier Francisco Casavella in einem Interview auf La2 Noticias anlässlich der Verleihung des Premio Nadal:


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