Der Wirtschaftsraum Lateinamerika: Positive Aussichten für 2011

Der Wirtschaftsraum Lateinamerika: Positive Aussichten für 2011 Prof. Dr. Hartmut Sangmeister veröffentlicht im aktuellen GIGA-Focus (01/2011) die Analyse «Der Wirtschaftsraum Lateinamerika: Positive Aussichten für 2011»:

Die Volkswirtschaften in Lateinamerika und der Karibik haben sich überraschend schnell von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erholt. Mit einer Zuwachsrate von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr nahm die Wertschöpfung in der Region 2010 deutlich stärker zu als im OECD-Raum (2,3 Prozent).

Analyse
Die Ausdifferenzierung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Lateinamerika und der Karibik schreitet fort. Von einem einheitlichen Wirtschaftsraum kann immer weniger die Rede sein: Während in Südamerika die Erholung überdurchschnittlich ausfiel, war die Wachstumsdynamik in Zentralamerika deutlich verhaltener; in der Karibik dauern die stagnativen Tendenzen der Krisenjahre an.

— Die wirtschaftliche Heterogenität der Region ist zunehmend auf markante Unterschiede in den wirtschafts- und finanzpolitischen Strategien der Regierungen zurückzuführen. In vielen Ländern haben antizyklische Konjunkturprogramme dazu beigetragen, schneller als erwartet auf einen Wachstumspfad zurückzukehren. Hauptmotor der Wirtschaftsdynamik ist und bleibt Brasilien.

— Außenwirtschaftlich konnten rohstoffexportierende Länder mit überdurchschnittlichen Exportzuwächsen von dem sich belebenden Welthandel profitieren. Allerdings sind fast überall die Importaufwendungen schneller gestiegen als die Exporterlöse.

— Fast alle Volkswirtschaften der Region weisen in ihren Leistungsbilanzen Passivsalden aus. Deren Größenordnung macht allerdings noch keine Kurskorrekturen erforderlich; in vielen Ländern konnte der Finanzierungsbedarf bisher mit externen Kapitalzuflüssen problemlos gedeckt werden.

— Kurzfristig bleibt die Wirtschaftsentwicklung in weiten Teilen Lateinamerikas und der Karibik von einer stabilen Binnennachfrage geprägt, mit geringeren Wachstumsimpulsen von der Außenwirtschaft. Mittelfristig steht die Region vor der Herausforderung, ihre im internationalen Vergleich niedrige Produktivität zu erhöhen und die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltiger zu gestalten.

Lesen Sie den kompletten Text, den Sie sich als PDF auf den Seiten des GIGA-Institutes herunterladen können: «Der Wirtschaftsraum Lateinamerika: Positive Aussichten für 2011».

Paco Ignacio Taibo II: 8 Thesen und viele Fragen zum Drogenkrieg in Mexiko

Paco Ignacio Taibo II Der mexikanische Schriftsteller Paco Ignacio Taibo II veröffentlicht in seinem Aufsatz «México: Narcoviolencia. Ocho tesis y muchas preguntas» 8 Thesen und viele Fragen rund um den menschenverachtenden Drogenkrieg in Mexiko, der vor allem im Norden des Landes, in den Grenzregionen zur USA, sein Unwesen treibt und bis dato zigtausende Menschenleben gefordert hat.

Calderón pactó el inicio de esta guerra con el presidente Bush, ni siquiera con el entonces recién llegado Obama. Y la pactó en términos de ofrecerla en bandeja. Y la pactó en condiciones absurdas. La guerra contra el narco no era, no debería ser, una guerra mexicana, porque era, es en esencia, una guerra estadounidense, generada por el mayor consumo de droga a escala planetaria, el que se producía dentro del territorio de Estados Unidos. Así, la propuesta mexicana no debió haber pasado de una oferta de apoyo a una guerra que debería librarse en territorio gringo, combatiendo las redes de distribución, las estructuras financieras, controlando la frontera. En su territorio, no en el nuestro. Pero no fue así. En tres años no ha habido más de media docena de operaciones importantes de aquel lado de la frontera, mientras que de éste se ha desatado la más sangrienta de las confrontaciones que hemos tenido los mexicanos desde la guerra cristera.

Lesen Sie den kompletten Text von Paco Ignacio Taibo II:
«México: Narcoviolencia. Ocho tesis y muchas preguntas».

Foto: Ausschnitt aus Foto auf Wikipedia

[via Libro de Notas]

Premio Nadal für Alicia Giménez Bartlett

 Alicia Giménez Bartlett Am Día de Reyes werden nicht nur die spanischen Kinder beschenkt, sondern seit 1944 traditionell immer auch eine Autorin oder ein Autor mit dem renommierten und ältesten in Spanien verliehenen Literaturpreis Premio Nadal bedacht. Gestern ereilte diese Ehre eine Autorin, die ich sehr schätze und der – lange als Krimiautorin unterschätzt – damit eine höchst verdiente Ehre zuteil wurde: Alicia Giménez Bartlett ist gestern Abend in Barcelona für ihren Roman Donde nadie te encuentre mit dem 67. Premio Nadal ausgezeichnet worden.
„Premio Nadal für Alicia Giménez Bartlett“ weiterlesen

Ist die Zukunft des Buches eine elektronische? Nicht nur, aber auch.

Wenn man den kolumbianischen Architekten, Webgestalter und Dozenten Pablo Arrieta in der Buchhandlung El Virrey in San Isidro, Lima über die Vergangenheit und die Zukunft des Buches reden hört, wird einem klar, dass – wie immer in der Geschichte der Medien – die neuen Medien meist nicht die alten ersetzen, sondern diese ergänzen.

A estas alturas estamos convencidos de que el libro papel no va a desaparecer, pero ¿El libro electrónico acaso lo complementará?

El libro electrónico y el libro de papel son grandes amigos. Hay veces que leeremos en pantallas y otras en papel. Así como hay teatro y hay cine, lo mismo va a pasar con la literatura. Ahora bien, las narraciones van a ser distintas. Lo que no permite hacer el papel sí lo permite hacer la pantalla: meter video, meter sonido, meter interactividad. En el papel es realmente imposible hacer esto.

Lesen Sie das komplette Interview mit Pablo Arrieta im peruanischen Blog Leer por gusto.

Soziale Innovation zur Leseförderung: Biblioburro

Biblioburro, die Bibliothek auf dem Esel, ist vielleicht eines der schönsten Bibliotheksprojekte der Welt. Es kommt mit sehr einfachen Mitteln daher (zwei Esel und mittlerweile wenige Tausend Bücher) und ist von geradezu anrührender Schlichtheit. Und doch von einer durchdachten Philosophie getragen, die man nicht unterschätzen sollte.

Das Projekt von Luis Soriano aus La Gloria, Kolumbien, ist bekannt, mittlerweile auch schon in einem Dokumentarfilm von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library, verfilmt (dazu weiter unten mehr). Amalio A. Rey hat das Projekt anhand obigen Videos dieser Tage nochmals untersucht und ist in seinem lesenswerten Artikel Un poeta hacedor de innovación social vollkommen zurecht voll des Lobes für so viel Engagement zur Leseförderung in benachteiligten Gebieten. Das Management-Talent des doch recht ungewöhnlichen Bibliothekars Luis Soriano Borges macht er an folgenden Zitaten aus dem Film fest:

  • “Si no tienen biblioteca, hay que inventarla, hay que llevársela: Los que viven campo hacia dentro, a 15 y 20 kms. de la carretera, ¿quién les enseña?”
  • “El criterio que tengo sobre donde deben ir los biblioburros lo tengo bien escrito y bien pensado…” (vaya, con “plan de negocio” y todo…)
  • “Este es un trabajo a largo plazo, donde vamos a cultivar colombianos con mentalidad critica, con mentalidad constructiva, y con mucha imaginación” = Es que lo pienso y lo digo: ¿Se puede plantear un reto mejor? ¿Tenemos gente por aquí con las ideas tan claras? ¡¡largo plazo, sí señor, he escuchado LARGO PLAZO!!

Wer des Spanischen nicht mächtig ist, mag sich den Beitrag in diesem AlJazeera-Artsworld-Bericht (ab 5:35) auf Englisch anschauen. Empfehlenswert ist auch der folgende englisch untertitelte Filmausschnitt aus der bereits angesprochenen Dokumenation von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library:

Weitere Info: NY Times: Acclaimed Colombian Institution Has 4,800 Books and 10 Legs

Enrique Sánchez Lansch: Piano Encounters – Begegnungen am Klavier (in der Urania Berlin)

Der Dokumentarfilmer Enrique Sánchez Lansch (viele kennen ihn von seinem Erfolgsfilm „Rhythm is it!„) begleitete klavierspielende Kinder mit seiner Kamera und hat dies in der Dokumentation Piano Encounters – Begegnungen am Klavier fetsgehalten. Vom 13. – 20.12.2010 in der Urania in Berlin zu sehen.


Direktlink YouTube

Tägliches Üben. Jahre lang. Immer wieder. Und irgendwann entlockst du dem Klavier Töne, die dich daran erinnern, warum du es lernen wolltest: Musik, gespielt von den eigenen Händen. So schöne Momente. Doch nicht bei allen Klavierschülern springt der Funke über. Der britische Musikpädagoge Richard McNicol will herausfinden, woran das liegt. Gemeinsam mit dem Klavier-Festival Ruhr bringt er vier Jahre lang normal begabte Klavierschüler mit Pianisten von Weltrang zusammen. Er lädt Kinder zu Workshops ein, die Lust auf Musik machen, bei denen Lernen Spaß macht.

An diesen Terminen ist der Film im Berliner Kino Urania zu sehen:
Montag, 13.12.2010 – 17:00 Uhr
Montag, 13.12.2010 – 20:00 Uhr
Mittwoch, 15.12.2010 – 17.00 Uhr
Donnerstag, 16.12.2010 – 20:00 Uhr · anschließend Gespräch mit dem Regisseur Enrique Sánchez Lansch
Montag, 20.12.2010 – 17:00 Uhr

Filme für den Bildungsbereich: Videos Educativas

Heute möchte ich Ihnen das Portal Videos Educativas vorstellen, in dem Filme für den Bildungsbereich aus unterschiedlichen Kategorien präsentiert werden. Viele davon wurden unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht.

Da gibt es zum Beispiel den Stop-Motion-Film El últimatum evolutivo, den der Animationsfilmemacher und zweifache Goya-Gewinner Pablo Llorens für die gemeinnützige Vereinigung SETEM Comunitat Valenciana erstellt hat:


Direktlink YouTube

Para todas las edades, pero recomendado especialmente para introducir a los más peques en la sostenibilidad … aunque muchos adultos deberían verlo y reflexionar, ahora que andan los políticos peleándose por el cambio climático: hay muchas cosas que podemos y debemos hacer los ciudadanos de a pie sin esperar que de arriba vengan a arreglarnos el juguete …

Das Themenspektrum der Filme aus dem Erziehungsbereich ist sehr weit. Es findet sich etwa auch ein Beitrag eines Psychologen und Logopäden über eine automatisierte Sprecherziehungsmethode zur Behandlung von Legasthenie (Dislexia: La pizarra dinamica de lectoescritura (PDLE)).

Videos Educativas bietet eine Stichwortsuche oder eine Unterteilung in verschiedene Kategorien (Kunst, Wissenschaft, Religion, Mathematik etc.), sowie eine Auflistung der am häufigsten aufgerufenen Videos. Vielleicht schauen Sie sich das Portal einmal an und – sofern Sie im Bildungsbereich tätig sind – entdecken möglicherweise brauchbares Material für den Unterricht.

[via Libro de notas]

Mapa sonoro de la literatura actual en castellano

Mapa sonoro de la literatura actual en castellano

Eine gute Möglichkeit Einblick in neue literarische Texte unterschiedlicher Genres aus Lateinamerika und von der Iberischen Halbinsel zu bekommen, bietet die 24ª Feria Internacional del Libro de Guadalajara (FIL 2010). Da nicht jeder mal so eben vor Ort in Mexiko dabei sein kann, ist die im Literaturblog Papeles Perdidos von El País vorgestellte »Mapa sonoro de la literatura actual en castellano« eine willkommene Alternative zum Besuch vor Ort:

Durante la 24ª Feria Internacional del Libro de Guadalajara (FIL), México, veinte escritores poco conocidos a nivel hispanohablante, pero con gran futuro, uno por cada país de lengua castellana, trazarán en un audio la situación actual de la literatura de nuestro idioma. Cada día un grupo de ellos analizará los diferentes géneros literarios.