Klassische Texte der spanischen Literatur. 25 Einführungen vom Cid bis Corazón tan blanco

Klassische Texte der spanischen Literatur. 25 Einführungen vom Cid bis Corazón tan blanco

Mit diesen Worten informiert der Metzler Verlag über das gestern erschienene Werk «Klassische Texte der spanischen Literatur. 25 Einführungen vom Cid bis Corazón tan blanco» (Amazon) von Prof. Dr. Hans-Jörg Neuschäfer:

Worum geht es eigentlich in Calderóns „La Dama duende“?­ Wann­ wurde ­„Don­ Quijote“­ verfasst?­ Was ­ist­ das ­Besondere­ an ­„Corazón­ tan ­blanco“­ von­ Javier­ Marías?­ Anschauliche­ Einführungen ­fassen­ die­ wichtigsten­ Merkmale ­zu­ 25 ­Hauptwerken­ der spanischen­ Literatur ­zusammen.­ Neben­ einer­ Inhaltsübersicht­ werden ­Form,­ Gestaltung, ­Entstehungskontext­ und­ weitere ­Hintergründe­ dargestellt.­Interpretationsvorschläge ­und­ zahlreiche ­Beispiele­ helfen­ bei­ der­ Analyse­ der­ Texte.­ Die ­ideale ­Ergänzung ­zur ­Spanischen­ Literaturgeschichte.

Neuschäfer entkräftet in seinem Vorwort den Vorwurf, man solle es den Studierenden mit Einführungen nicht all zu einfach machen, mit durchaus schlüssigen Argumenten. Selbiges ist im online einsehbaren Vorwort nachzulesen. Der Verlag stellt auch ein Probekapitel im Format PDF (127 kb) zum Download bereit. Auf der Website von Neuschäfer gibt es auch ein detailliertes Inhaltsverzeichnis.

Das cibera-Team freut sich natürlich, dass die Virtuelle Fachbibliothek im Bereich Recherche genannt und empfohlen wird. Ebenfalls nachzulesen im Vorwort):

Am Ende eines jeden Kapitels stehen Hinweise auf die benutzten Ausgaben. Es sind meist solche, die einen Kommentar enthalten. Es schließt sich eine knappe Bibliographie an, […]. Darüber hinaus sei auf leicht zu erschließende online-Zugänge verwiesen: die von Christoph Strosetzki herausgegebene Bibliographie der deutschen Hispanistik, die Biblioteca virtual Cervantes und den Katalog der Madrider Nationalbibliothek, nicht zu vergessen das speziell die hispanistische Forschung dokumentierende Web-Portal cibera.

Google gedenkt Borges

Mit ihren Google Doodles (Archiv), den aus bestimmten Anlässen motivisch gestalteten Google-Logos, weist die Kreativabteilung der Suchmaschine auf besondere Anlässe hin. Heute ehrt Google Jorge Luis Borges, der vor 112 Jahren, am 24. August 1899 in Buenos Aires auf die Welt gekommen war. (Update: nicht nur – wie ich zuerst schrieb – das spanischsprachige Google, sondern auch das deutsche und auch Google weltweit.)

Was Borges von der Beschäftigung mit Verstorbenen hielt, kann in »El dulce señuelo de la inmortalidad« nachgelesen werden. 😉

[@apisanti]

Fankultur der „Bierbrauer“: Quilmes Atlético Club

Los Cerveceros de Quilmes – Die Bierbrauer aus Quilmes from FirleFranz on Vimeo.

Sehenswerte Dokumentation über die Fanszene des argentinischen Fußballclubs Quilmes Atlético Club (im spanischsprachigen Original mit deutschen Untertiteln, Dauer: 31 Minuten).

Info zum Film:

Die Stadt Quilmes liegt etwa 20km südlich von Buenos Aires am Rio de la Plata und ist v. a. durch das gleichnamige Bier bekannt. Der Quilmes Atlético Club (QAC) wurde 1887 gegründet und ist somit der älteste Fußballverein in Argentinien. Trotzdem gilt der QAC als Fahrstuhlmannschaft, während unserer Aufnahmen spielte die Mannschaft in der höchsten argentinischen Spielklasse, musste aber letztlich absteigen. Der unbändigen Leidenschaft ihrer Anhängerschaft tat diese sportliche Misere jedoch kaum Abbruch.

Der Hauptsponsor des Clubs ist das gleichnamige legendäre Bier Quilmes, in Argentinien nicht nur für seine guten Werbespots (hier ein Beispiel auf YouTube) bekannt. Wegen ihrer weltberühmten Bierbrauerei nennen sich die Fans aus Quilmes Cerveceros – Bierbrauer.

[via Andreas Herzau auf Facebook]

University of Maryland: Brain Cap – Hirn an Software

Experimente der Neurotechnik im Kontext Mensch-Maschine sind gleichermaßen interessant wie erschreckend. José L. Contreras-Vidal von der University of Maryland erklärt im Video das sogenannte «Brain Cap»-Verfahren, bei dem die Hirnströme eines Probanden mit einer neuronalen Software verbunden werden.

Information auf Spanisch bei ALT 1040: Investigadores desarrollan un sensor con el que controlar sistemas usando el cerebro

Hasta ahora, muchos de los sistemas desarrollados para el control de sistemas requerían la implantación de electrodos sobre el cerebro de los pacientes, por tanto, requerían de cirugía o de la inyección e algún tipo de implante (con los riesgos que eso conlleva). En este caso, el equipo de la Universidad de Maryland ha simplificado el problema pero ha tenido que realizar un complejo trabajo previo.

Informationen in englischer Sprache auf TechEye.net: Computer-brain interface turns power of mind into motion:

Advances in brain computer interfaces have helped researchers develop a ‘brain cap’ that can turn thoughts into motion.

A team at the University of Maryland has been working on a non-invasive method that will allow a sensor lined cap to connect with neural software.

The technology could potentially be used to control computers, robotic prosthetic limbs, motorised wheelchairs or even digital avatars.

Walter Benjamin auf Ibiza (1932-1933)

Passend zur Urlaubszeit werfen wir im ciberaBlog heute einen Blick auf Ibiza:

Ibiza
Foto: Wikipedia

Keine Sorge, nicht aus touristischer, sondern vielmehr aus literarischer Sicht. Es geht um Walter Benjamin, der bekanntlich viele Monate der Jahre 1932 und 1933 dort verbracht hatte. Wie viele andere war er von der kargen Idylle der Weißen Insel sehr angetan, davon hat sich wenig gehalten auf Ibiza. Oder wie es Kersten Knipp in ihrem FAZ-Artikel zu Benjamins: «Ibizenkische Folge» mit drastischen Worten zutreffend beschreibt: «Das Erbe wurde gründlich verhunzt».

Die Ibizenkische Folge, nachzulesen auf textlog.de schrieb Benjamin im April/Mai 1932 auf der Balearen-Insel. Großartig etwa, wie Benjamin die Anordnung der Stühle in den mehrfach im Jahr geweißten Häusern in Raum für das Kostbare beschreibt:

Durch offene Türen, vor denen Perlvorhänge gerafft sind, dringt in den kleinen Dörfern im Süden Spaniens der Blick in Interieurs, aus deren Schatten das Weiß der Wände blendend hervorschlägt. Diese Wände werden vielmals im Jahr geweißt. Und vor der rückwärtigen stehen für gewöhnlich, streng ausgerichtet und symmetrisch, drei, vier Stühle. Um ihre Mittelachse aber spielt die Zunge einer unsichtbaren Waage, in der Willkomm und Abwehr in gleich schweren Schalen liegen. Wie sie so dastehen, anspruchslos in der Form, aber mit auffallend schönem Geflecht, läßt sich manches von ihnen ablesen.

Am besten kann man sich über Benjamins Zeit auf Ibiza informieren in Vicente Valeros «Der Erzähler. Walter Benjamin auf Ibiza, 1932 und 1933» (Parthas Verlag, ins Deutsche übersetzt von Lisa Ackermann und Uwe Dehler).

Ich zitiere aus der Rezension von Helga Grebing in Kultur und Kritik (12/2008 PDF): «Walter Benjamin auf Ibiza»:

Dass Ibiza als eine Art vormodernes, beinahe noch vorzivilisatorisches Utopia von bedeutender Anziehungskraft für Intellektuelle gewesen ist, kann man sogar heute noch hinter den Fassaden der postmodernen Erlebnis»kultur« ahnen. Was diese Aufenthalte und ihre präzise Nach-Wahrnehmung für Biografie und Werk von Walter Benjamin bedeutete, wissen wir nun aber erst durch das inhaltsreiche Buch des 1963 auf Ibiza geborenen katalanischen Lyrikers Vicente Valero, das in der spanischen Originalausgabe 2001 erschien und nun in deutscher Übersetzung vorliegt.

Und eben dieser Vicente Valero kommt auch in einem ausführlichen Beitrag von RTV Española zu Wort, der die Bedeutung von Benjamins Zeit auf Ibiza für dessen Werk beleuchtet. Sie können sich den gut gemachten Film aus dem Jahr 2005 hier anschauen:

Baleares, un viaje en el tiempo - Walter Benjamin en Ibiza (1932-1933)

Baleares, un viaje en el tiempo – Walter Benjamin en Ibiza (1932-1933)

Spanien will Netzneutralität per Gesetz garantieren

En defensa de Internet. Quelle: Eneko/20minutos.es
Quelle der Grafik: eneko/20minutos.es (via Enrique Dans)

Obige Grafik war hier schon einmal zu sehen, als wir Sie vor anderthalb Jahren auf die Netzzensur-Debatte in Spanien hingewiesen haben. Mittlerweile hat sich das Symbol der Taube mit den www-Flügeln in Teilen des spanischsprachigen Raums als Bild der Verteidigung des Internets etabliert und kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Freiheit des Netzes bedroht wird. So passt sie auch zum wichtigen Thema der Netzneutralität (Begriffsdefinition siehe Wikipedia). Spanien will nach den Niederlanden und Chile das dritte Land der Welt werden, das seinen Bürgern die Netzneutralität per Gesetz garantiert.

ALT1040 schreibt dazu heute im Artikel «España sería el tercer país en garantizar la neutralidad en la red por ley»:

La protección a la neutralidad de la red está ganando terreno en las legislaciones del mundo. En este año, Chile y Países Bajos se han convertido en las primeras naciones en promulgar leyes para garantizarla. Contrario a lo que sugieren `otros esfuerzos legislativos en el país, España también se sumará a esta tendencia, cuando este jueves inicie la discusión a una reforma a la Ley de las Telecomunicaciones.

Lesen Sie weiter auf ALT1040.

Creative Commons: frei, aber nicht gratis

Wer seine Texte im freien Zugang anbietet, muss auf Einkünfte nicht verzichten. Ein Autor, der sein Buch zum Beispiel mit einer Creative Commons-Lizenz im Netz zur Verfügung stellt, bietet es damit frei, aber nicht automatisch gratis an. Público.es erklärt das für den Laien zunächst vielleicht erstaunliche Fazit anschaulich im Artikel Creative Commons: acceso libre, no gratuito:

Cada vez más escritores se apoyan en estas licencias para ampliar la difusión de su obra y generar beneficios indirectos

El pasado mes de febrero, el escritor Juan Gómez Jurado (Madrid, 1977) decidió responder a Alejandro Sanz: „Si tienes huevos cuelga tu novela gratis en internet“. Espía de Dios es su primera novela y uno puede tenerla simplemente por „la voluntad“. El éxito para el escritor fue rotundo. La novela, que ya había sido publicada en papel por Roca Editorial en 2006, recaudó en pocos días 40.000 euros. Según el autor, en junio la cuenta ascendía a los 65.000 euros. ¿Un caso de piratería? Los beneficios demuestran todo lo contrario.

Bitte weiter lesen auf público.es.