Mehr Info, mehr Praxis – und noch mehr Info. Auswertung der Umfrage zum Umgang mit digitalen Ressourcen in der Romanistik veröffentlicht

Wir haben Sie gefragt, mit welchen digitalen Ressourcen Sie sich beschäftigen und was Sie damit anstellen; wir wollten gerne wissen, welche Informations- und Schulungsbedarfe Sie im Hinblick auf digitale Ressourcen haben und welche Anbieter entsprechender Angebote Sie kennen und besonders schätzen. Das und noch mehr haben Sie uns im August und September des vergangenen Jahres in unserer Umfrage zum Umgang mit digitalen Ressourcen mitgeteilt. Danke!
Ihre Antworten haben wir ausgewertet und die Ergebnisse im FID-Portal zum Download bereitgestellt.

In die Auswertung sind die Angaben aus rund 100 Fragebögen eingeflossen; ein harter Kern von 55 Romanist*innen wusste dabei auf alle Fragen eine Antwort. All diese munter erklickten Häkchen und mühevoll getippten Freitextangaben haben wir in farbenfrohe Schaubilder umgebaut. Die Resultate helfen dabei herauszufinden, in welche Richtung der FID Romanistik seine Angebote ausbauen sollte, und können gleichzeitig auch für andere Akteure aus der Romanistik und dem weiten Bereich der digitalen Geisteswissenschaft und des Forschungsdatenmanagements interessant sein.

Zwei zentrale Bereiche, in denen wir Bedarfe abgefragt haben, waren digitale Methoden für romanistische Forschungsarbeit sowie wesentliche Aspekte für den nachhaltigen Umgang mit verwendeten und produzierten Daten. Die Gewichtungen fielen durchaus unterschiedlich aus – allgemeinere Methoden wurden häufiger ausgewählt als sehr spezifische Analysetechniken, vermeintlich trockenere Themen wie Metadatenmanagement seltener als generelle Fragen rund um die Veröffentlichung von Forschungsdaten –, dennoch wurde in allen Bereichen signalisiert, dass mehr Information, mehr Beratung und mehr Schulungsangebote gewünscht werden.

In diesem Zusammenhang waren auch die Antworten auf die Frage aufschlussreich, welche bereits existierenden Angebote genutzt und als hilfreich angesehen werden. Es konnte aus einer Liste vorgegebener Akteure (von lokalen FDM-Stellen bis zu überregionalen und nationalen Infrastrukturen, von fachspezifischen bis zu allgemein geisteswissenschaftlichen Initiativen) ausgewählt werden, mit dem Resultat, dass eine recht große Anzahl hiervon bei vielen Teilnehmenden gar nicht bekannt war. Wir schließen daraus, dass auf der Ebene der Vernetzung und Information noch mehr geleistet werden kann und sollte.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis bezieht sich auf die Art der nachgefragten Schulungs- und Informationsmöglichkeiten: Gewünscht wurden vor allem praktisch ausgerichtete Formate, allen voran Workshops und Best-Practice-Beispiele.

Aus weiteren Antworten ging ein buntes Panorama der in der Romanistik zum Einsatz kommenden Ressourcentypen und Dateiformate hervor. Wie zu erwarten war, stechen aus der Vielfalt Textformate unterschiedlichster Art heraus, was noch einmal unterstreicht, dass sich die Fachgemeinschaft in den aktuellen Bemühungen um eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) nicht zufällig in dem Konsortium Text+ verortet. Die Zusammenarbeit mit Text+ wird in diesem Sinne auch für den FID weiterhin von zentraler Bedeutung sein.

Nicht zuletzt wurden Zusatzfragen, bei denen die Antworten frei formuliert werden konnten, von den Teilnehmenden genutzt, um ihrerseits wichtige Themen anzureißen wie etwa das Problem, urheberrechtsgeschützte Verlagspublikationen als Primärkorpora nutzen zu können.  Den Hinweis auf fehlende Informationen zu diesem Punkt nehmen wir natürlich gerne auf. Auch die Beispiele für konkrete Forschungsfragen, zu denen Unterstützungsbedarf besteht, waren aufschlussreich und können uns und anderen Akteuren, wie der AG Digitale Romanistik, dabei helfen, entsprechende Workshop-Angebote zu entwickeln bzw. gezielter für bestehende Angebote zu werben.

Apropos AG Digitale Romanistik: Unsere Umfrage tritt in die Fußstapfen – oder zumindest in deren Nähe – einer Umfrage der AG aus dem Jahr 2014, in der die Wichtigkeit der Langzeitarchivierung von Forschungsdaten (etwa in einem fachspezifischen Repositorium) erhoben wurde.

Die aktuelle Auswertung, aus der hier ein paar Details verraten wurden, steht Ihnen im FID-Portal auf der Überblicksseite zu den Forschungsdaten in der Romanistik zur Verfügung. Das PDF-Dokument enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, die separate Betrachtung jeder einzelnen Frage mit Schaubildern und schließlich einen Ausblick, der erste Handlungsimpulse resümiert. Die Erkenntnisse aus dieser Umfrage werden in der künftigen Arbeit des FID berücksichtigt.

An dieser Stelle sei allen herzlich gedankt, die an der Umfrage teilgenommen haben. Wer sie verpasst hat, sei auf die nächste vertröstet, die noch nicht geplant ist, aber bestimmt kommt. Und noch einmal der Hinweis: Sie können sich jederzeit an uns wenden, wenn Sie Fragen oder Anregungen zum Forschungsdatenmanagement in der Romanistik, zum Open-Access-Publizieren oder generell zu den Tätigkeitsfeldern des FID haben.

 

Links:

Hinweise zu den grafischen Elementen:
Die Titelillustration wurde mit dem KI-Bildgenerator DALL·E 2 erstellt. Das Deckblatt und die Diagramme sind der Auswertung entnommen.

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