Les Misérables – der französische Oscar-Beitrag 2020

Mit Les Misérables von Ladj Ly tritt bei den Oscars 2020 ein Film über die Unruhen in den Pariser Banlieues an. Der Film wird momentan mit Preisen überhäuft:

Nahe liegen beim Titel Assoziationen zum Werk von Victor Hugo, in dem es auch um die Unterschicht des Pariser Vororts Montfermeil geht. Dieser ist auch der Schauplatz von Lys Film: 2005 starben dort zwei Jungen auf der Flucht vor der Polizei, woraufhin die Unruhen in den Banlieues eskalierten.  Der Regisseur Ly ist dort aufgewachsen. Mit diesem Hintergrund stellt Les Misérables eine Besonderheit in der Darstellung der Banlieues dar:

Pour le scénariste de l’œuvre de Ladj Ly, Giordano Gederlini, il s’agit du „premier film de banlieue réalisé par quelqu’un qui vient du monde qu’il décrit.“ (premiere.fr)

Die Pariser Banlieues und die dortigen Unruhen sind nicht das erste Mal Thema bei Ladj Ly. Er trat 2007 mit seinem Dokumentarfilm 365 jours à Clichy-Montfermeil über die Gewalt in den Pariser Banlieues erstmals als Regisseur in Erscheinung. 2008 filmte Ly dort einen brutalen Polizeieinsatz, was zur Verurteilung der Polizisten führte.

28 Millimètres, Portrait d’une génération, Braquage, Ladj Ly vu par JR, Les Bosquets, Montfermeil, 2004

 

 

Abbildung: JR. Diese Abbildung steht unter der Lizenz CC BY-SA 2.0.

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