Um die Beschäftigung mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) kommt die – nicht nur romanistische – Forschung und Lehre nicht mehr herum. Ende des Monats erscheint passend zu der Frage, inwiefern KI die wissenschaftliche Textarbeit und Lehre beeinflusst, im Verlag De Gruyter eine Publikation in gebundener Fassung, die schon jetzt im Open Access frei zugänglich ist und die wir heute kurz vorstellen möchten:
KI:Text
Diskurse über KI-Textgeneratoren
Herausgegeben von: Gerhard Schreiber und Lukas Ohly
https://doi.org/10.1515/9783111351490
Dort werden folgenden Fragen erörtert:
- Wenn Künstliche Intelligenz (KI) Texte generieren kann, was sagt das darüber, was ein Text ist?
- Worin unterscheiden sich von Menschen geschriebene und mittels KI generierte Texte?
- Welche Erwartungen, Befürchtungen und Hoffnungen hegen Wissenschaften, wenn in ihren Diskursen KI-generierte Texte rezipiert werden und Anerkennung finden, deren Urheberschaft und Originalität nicht mehr eindeutig definierbar sind?
- Welche Chancen, Grenzen und Risiken besitzen KI-Textgeneratoren aus Sicht von Technikethik und Technikfolgenabschätzung?
- Und welche Kriterien sind für einen ethisch bewussten Umgang mit KI-Textgeneratoren im Bildungskontext anzulegen?
Das Inhaltsverzeichnis gibt einen raschen Überblick, welche einzelnen Aspekte von welchen Expert:innen untersucht werden.
Exemplarisch sei die Conclusio von Simon Meier-Vieracker genannt (im Netz als @fussballinguist bekannt), der in seinem Artikel
„Uncreative Academic Writing: Sprachtheoretische Überlegungen zu Künstlicher Intelligenz in der akademischen Textproduktion“, Berlin, Boston: De Gruyter, 2024, pp. 133-144. https://doi.org/10.1515/9783111351490-010
diesen möglicherweise für manche überraschenden Schluss zieht:
Es gibt keinen Grund, diese Unterstützungsangebote nicht anzunehmen, solange man ihren Beitrag zum Gesamtprodukt nicht verschweigt. Wenn sie darüber hinaus bei den Schreibenden und Lesenden ein Bewusstsein für die Musterhaftigkeit des eigenen sprachlichen Tuns und dessen Bedeutung für gelingende Kommunikation schaffen können, wenn sie also die unkreativen Aspekte akademischen Schreibens bewusst machen, auf denen Kreativität erst aufbauen kann und die diese zugleich vorprägen, dann können sie erst recht und auch in einer reflexiven Weise produktiv genutzt werden.
Disclaimer: dieser kurze Blogartikel wurde ohne den Einsatz von KI-Tools geschrieben. 😉
Danke für den Shout out!