Passend zur gerade in Luxembourg und Trier stattfinden Tagung des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“ – DHd 2023 Open Humanities Open Culture weisen wir auf ein sehr interessantes hispanistisches Digital-Humanities-Projekt hin. Im Blog des NFDI-Konsortiums Text+ berichtet José Calvo Tello von der Integration eines von ihm aufbereiteten Korpus‘ spanischer Romane aus dem „Silver Age“ in das TextGrid Repositorium. Zum Korpus führt er dort aus:
Das Korpus enthält Romane spanischer Autoren, die zwischen 1880 und 1939 erstmals veröffentlicht wurden. Das Originalkorpus umfasst insgesamt 358 Prosatexte, von denen aus urheberrechtlichen Gründen derzeit nur 219 veröffentlicht werden können. Es wurde unter Berücksichtigung der Daten zweier maßgeblicher monographischer Literaturgeschichten erstellt. Jeder Text ist mit verschiedenen Arten von Metadaten annotiert. Ausführliche Beschreibungen dieses Korpus’ wurden bereits auf Englisch und Spanisch veröffentlicht.
Das Korpus umfasst Romane aus kanonisierten Gattungen des Romans wie dem realistischen, philosophischen, Gesellschafts- oder Bildungsroman, aber auch aus populären Gattungen wie dem Humor-, Abenteuer- oder Erotikroman.
Bitte weiterlesen bei Text+: Ressourcen-Reigen, #4: Corpus of Novels of the Spanish Silver Age im TextGrid Repositorium
Und weil wir eingangs die gerade stattfindende DHd-Tagung erwähnt haben, abschließend noch ein Hinweis auf den gestern gehaltenen sehr guten Vortrag von José Calvo Tello und Nanette Rißler-Pipka zu GND und Normdaten für europäische Literatur, dessen Abstract – wie alle Vortragsabstracs der DHd-Tagung – online zur Verfügung steht:
Können nicht-germanistische Projekte erwarten, Autor*innen und Werke aus ihren Literaturen in der GND zu finden? Anhand der bereits annotierten Daten in den multilingualen Korpora von ELTeC wird diese Frage beantwortet und die Daten aus der GND mit Wikidata und VIAF verglichen. Während die Abdeckung von europäischen Autor*innen in der GND mit den anderen zwei Ressourcen vergleichbar ist, gilt dies nicht für literarische Werke. Hier ist die Menge der Information und die Abdeckung in der GND für den deutschsprachigen Raum deutlich besser als für alle anderen europäischen Sprachräume. Diese Ergebnisse reflektieren und unterstützen neue Entwicklungen zwischen Forschung und GND, u. a. in den NFDI-Konsortien Text+ und NFDI4Culture.