Der kürzlich verstorbene Carlos Saura war einer der beliebtesten und international bekanntesten Filmemacher des spanischen Kinos. In diesem Jahr hat ihm die spanische Filmakademie den Goya de Honor verliehen. Um den Preis zu feiern, stellt das Instituto Cervantes vier seiner besten Filme auf Vimeo kostenlos zur Verfügung.
Carlos Saura hätte am 11. Februar 2023 seinen Preis zur Ehre seiner 60-jährigen Karriere als einer der bedeutendsten Regisseure des Landes persönlich entgegen nehmen sollen. Nur einen Tag vorher verstarb der 91-Jährige in seinem Haus in den Bergen von Madrid. „Mit ihm stirbt ein sehr wichtiger Teil der spanischen Kinogeschichte“, wie der Schauspieler Antonio Banders auf Twitter schrieb:
Con Carlos Saura muere una parte importantísima de la historia del cine español. Deja tras él una obra indispensable para la reflexión profunda sobre los comportamientos del ser humano.
Descansa en paz amigo.#DEP #CarlosSaura pic.twitter.com/B7AU9wGWbU
— Antonio Banderas (@antoniobanderas) February 10, 2023
Die Zeitung El País spricht vom letzten klassischen spanischen Filmregisseur, der nun verstorben ist (El País).
Saura wurde am 04. Januar 1932 in Huesca geboren. Unter Franco hatte er gegen die Zensur gekämpft, die Missstände in der spanischen Gesellschaft durchleuchtet und international große Anerkennung erlangt. Seinen Durchbruch auf internationaler Bühne erlebte er nach der Veröffentlichung von La caza im Jahr 1966, für den er den auf der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Regie erhielt. Der Psychothriller handelt von drei ehemaligen Soldaten, die auf der Seite Francos im spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatten. Die drei treffen sich auf dem Land zur Kaninchenjagd, doch die Spannung zwischen ihnen nehmen zu. Trotz der impliziten Verweise auf die gesellschaftlichen Traumata aus den Kriegsjahren und das Verhältnis der spanischen Gesellschaft der 1960er-Jahre mit ihrer Vergangenheit hatten der Film es durch die franquistische Zensur geschafft. Das internationale Interesse hatte vermutlich dazu beigetragen.
Das Instituto Cervantes zeigt den Film am 03. März für 48 Stunden auf ihrem Vimeokanal – kostenlos und ohne Anmeldung streambar. Weitere Werke des Regisseurs werden dort im Verluf des monats März ebenfalls gezeigt:
- ▶️ 3 de marzo: «La caza» (1965) https://vimeo.com/794410731
- ▶️ 10 de marzo: «Bodas de sangre» (1981) https://vimeo.com/794481909
- ▶️ 17 de marzo: «Goya en Burdeos» (1999) https://vimeo.com/796563637
- ▶️ 24 de marzo: «Iberia» (2005) https://vimeo.com/795545160
Alle Titel werden ab 20 Uhr des angegebenen Tages für 48 Stunden kostenlos verfügbar sein. Für alle, die mehr Zeit benötigen, lohnt sich ein Blick in unseren Katalog: Auch der FID Romanistik bietet Literatur von und über Carlos Saura im Portal . Von den über 100 verzeichneten Filmen (Link) lassen sich viele auch via Fernleihe für die eigene Forschung als DVD ausleihen.