Wir bereiten gerade in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg eine Ausstellung vor, auf die ich Sie gerne hinweisen möchte:
Cenas do Cacau, Figuras de Amado
Eine fotografische Übersetzung von Jorge Amados Werk in Bildern von Dr. Isabel Florêncio Pape
7. Oktober bis 14. November 2013; Mo. bis Fr. 9-21, Sa. und So. 10-21 Uhr.
Jorge Amado (1912-2001) ist einer der repräsentativsten Schriftsteller Lateinamerikas und einer der meist übersetzten Schriftsteller Brasiliens weltweit. Seine Arbeit war inspiriert und geprägt vom Alltag der brasilianischen Gesellschaft in Bahia. Die Ausstellung „Szenen des Kakao, Figuren des Amado“ stellt eine ikonografische Übersetzung zu vier seiner Werke dar, mit der die Medienwissenschaftlerin und Fotografin Dr. Isabel Florêncio Pape die Sprache der literarischen Werke Amados in fotografische Sprache umgesetzt hat.
Fasziniert von dem Bilderreichtum im Werk von Jorge Amado beschloss die Künstlerin 2010, das symbolische und diskursive Universum des Schriftstellers in Fotografien festzuhalten. Sie besuchte die „Costa do Cacau“ von Bahia, die Jorge Amados lebenslange Inspiration war, und machte sich auf die Suche nach der Poesie des Schriftstellers, um diese in Bildern festzuhalten. Vor Ort in das Szenario Amados einzutauchen mit der unschätzbaren Chance, in die Vergangenheit zu blicken und die Zeichen, die Gerüche, die Hitze, die Farben und die Früchte der Erde, das Licht und die Orte zu erleben, die auch Jorge Amado gesehen haben wird, eröffneten der Künstlerin nicht nur die Möglichkeit, Fotografien zu machen. Vielmehr wurde das visuelle Erlebnis auch zu einer anthropologischen Erfahrung, einer Art „erkennenden Demut“ der szenischen Realität, – als Parallele zur eigenen Imagination der Erzählungen des großen Schriftstellers.
Die Künstlerin Dr. Isabel Florêncio Pape, geboren 1965 in Brasilien, lebt und arbeitet seit 2010 in Hamburg. Am Dienstag, 22. Oktober 2013, 18 Uhr gibt es eine besondere Veranstaltung zur Ausstellung im Vortragsraum der Bibliothek:
Zusätzlich bieten die Bilder eine Aktualisierung der Werke von Jorge Amado, eine Form der emblematischen Fortschreibung der Geschichte, mit denen sich der Betrachter ein zweites Mal mit den Gegensätzen zwischen Zentrum und Peripherie in der Gesellschaft, Hoch- und Niedrigkultur , Lokal- und Globalgesellschaft auseinander setzen kann, die Amado in seinen Romanen problematisiert hat. Mit der Verfremdung des Bildes hat die Künstlerin versucht, den Betrachter in die Vergangenheit zu transportieren, als seien die Bilder in einer historischen Zeit entstanden. Dieser visuelle Effekt suggeriert eine Überlagerung von Schichten aus unterschiedlichen Zeiten und verleiht den Bildern einen Aspekt des Palimpsest, so als habe die Vergangenheit die Gegenwart überlebt. Damit wird symbolhaft die Faszination und die Aktualität des Diskurses von Jorge Amado hervorgehoben.
Veranstaltung zur Ausstellung:
Vortrag von Prof. Dr. Markus Schäffauer:
«Der Erzähler Jorge Amado und die Poesie des Kakaus»
Führung durch die Ausstellung mit der Künstlerin
Dienstag, 22. Oktober 2013, 18 Uhr im Vortragsraum der Bibliothek.
Nähere Informationen im Stabi-Blog: «Jorge Amados Werk in Bildern von Isabel Florêncio Pape».
Weitere Informationen von und über Jorge Amado finden Sie auch in der Metasuche von cibera.