Wie erst heute bekannt wurde, ist der spanische Autor, Humanist und Wirtschaftswissenschaftler José Luis Sampedro gestern Früh im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Madrid gestorben. Gerade am Wochenende war erst in der FAZ dieses Interview mit ihm über Spaniens desolate Lage und Europa zu lesen:
Sie haben die aktuelle Situation Europas auch mit dem Ende des Römischen Reichs verglichen. Wie meinten Sie das?
Damals waren es die Barbaren, die in das Römische Reich einfielen und letztlich zu Fall brachten. Es war ein fließender Übergang. Und heute erleben wir auch wieder eine Zeit des Übergangs, von einer kapitalistischen Gesellschaft hin zu einer technologischen. Es gibt in der Wissenschaft ein Wort dafür: Entropie. Etwas wächst so lange, bis es unter dem eigenen Gewicht kollabiert.
Weiter auf faz.net: «Wie Europa zum Casino wurde».
Auch in El País hat er bereits 2011 deutliche Worte zur politischen und wirtschaftlichen Krise in Europa gefunden:
El mercado no da la libertad. La libertad es como una cometa. Vuela porque está atada a la responsabilidad del que maneja. Lo sabían los revolucionarios franceses: libertad, igualdad, fraternidad. Hay que tener el pensamiento libre y crítico. Para ser yo, la poca cosa, la neurona que sea, necesito pensar con libertad. Con la libertad de la cometa. Mire las elecciones. Hay unas campañas fabulosas para inculcar a la gente lo que tiene que votar. Y como el poder tiene unos medios extraordinarios de difusión, que son de persuasión, logra que se vote a quien se vota y pase lo que pasa.
Weiter bei El País: „Somos naturaleza. Poner al dinero como bien supremo nos conduce a la catástrofe„.
Auf RTVE online zu sehen eine Dokumentation über Sampedro mit dem Titel: «Esta es mi tierra – El río que nos lleva».
Foto: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)