Biblioburro, die Bibliothek auf dem Esel, ist vielleicht eines der schönsten Bibliotheksprojekte der Welt. Es kommt mit sehr einfachen Mitteln daher (zwei Esel und mittlerweile wenige Tausend Bücher) und ist von geradezu anrührender Schlichtheit. Und doch von einer durchdachten Philosophie getragen, die man nicht unterschätzen sollte.
Das Projekt von Luis Soriano aus La Gloria, Kolumbien, ist bekannt, mittlerweile auch schon in einem Dokumentarfilm von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library, verfilmt (dazu weiter unten mehr). Amalio A. Rey hat das Projekt anhand obigen Videos dieser Tage nochmals untersucht und ist in seinem lesenswerten Artikel Un poeta hacedor de innovación social vollkommen zurecht voll des Lobes für so viel Engagement zur Leseförderung in benachteiligten Gebieten. Das Management-Talent des doch recht ungewöhnlichen Bibliothekars Luis Soriano Borges macht er an folgenden Zitaten aus dem Film fest:
- “Si no tienen biblioteca, hay que inventarla, hay que llevársela: Los que viven campo hacia dentro, a 15 y 20 kms. de la carretera, ¿quién les enseña?”
- “El criterio que tengo sobre donde deben ir los biblioburros lo tengo bien escrito y bien pensado…” (vaya, con “plan de negocio” y todo…)
- “Este es un trabajo a largo plazo, donde vamos a cultivar colombianos con mentalidad critica, con mentalidad constructiva, y con mucha imaginación” = Es que lo pienso y lo digo: ¿Se puede plantear un reto mejor? ¿Tenemos gente por aquí con las ideas tan claras? ¡¡largo plazo, sí señor, he escuchado LARGO PLAZO!!
Wer des Spanischen nicht mächtig ist, mag sich den Beitrag in diesem AlJazeera-Artsworld-Bericht (ab 5:35) auf Englisch anschauen. Empfehlenswert ist auch der folgende englisch untertitelte Filmausschnitt aus der bereits angesprochenen Dokumenation von Carlos Rendón Zipagauta, Biblioburro – the donkey library:
Weitere Info: NY Times: Acclaimed Colombian Institution Has 4,800 Books and 10 Legs