Transkribus als Werkzeug für die Kolonialforschung in Lateinamerika

Im lesenswerten Blog des Netzwerks “Red de Humanidades Digitales” haben wir den Artikel “Del manuscrito antiguo al nuevo mundo: Transkribus como herramienta metodológica en los estudios de la Historia de la América Colonial” (Link) von Gilson Mateus von der Universidade Federal do Rio Grande do Norte in Brasilien entdeckt, den wir gerne zur Lektüre empfehlen, weil auch viele romanistisch Forschende Transkribus einsetzen oder gerade evaluieren dies zu tun.

Der Artikel diskutiert den Einsatz der digitalen Plattform Transkribus für die historische Forschung zu Kolonialamerika. Die Arbeit mit handschriftlichen Quellen aus der Kolonialzeit stellt Historiker vor zahlreiche paläografische Herausforderungen. Transkribus, entwickelt im Rahmen des europäischen READ-Projekts, bietet durch maschinelles Lernen und optische Zeichenerkennung eine Lösung für die automatisierte Transkription dieser komplexen Dokumente.

Die Software ermöglicht eine effizientere Bearbeitung großer Dokumentenbestände und trägt zur besseren Zugänglichkeit historischer Quellen bei. Der Autor beschreibt seine eigene Forschungserfahrung mit Transkribus bei der Untersuchung von Landrechtsdokumenten in den Anden und hebt hervor, wie das Tool zur Demokratisierung des Quellenzugangs und zur interdisziplinären Zusammenarbeit beiträgt.

Trotz seiner Vorteile erfordert Transkribus ein initiales Training der Modelle und kann bei stark beschädigten Manuskripten an Grenzen stoßen. Die menschliche Interpretation bleibt unersetzlich – die Technologie sollte als Hilfsmittel verstanden werden, das die historische Forschung ergänzt, aber nicht die fachliche Expertise ersetzt.

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