Forschungsdaten mit romanistischem Bezug können einen vielfältigen Zuschnitt haben, was es nicht immer leicht macht, den richtigen Ort für ihre langfristige Speicherung auszuwählen. Steht Ihnen für die Publikation und Archivierung Ihrer Daten kein geeignetes institutionelles Repositorium zur Verfügung, können Sie aus einer ganzen Reihe allgemeiner Angebote auswählen. Neben Zenodo, das in diesem Blog bereits beschrieben wurde, bietet sich beispielsweise das geisteswissenschaftlich ausgerichtete Repositorium der Forschungsdateninfrastruktur DARIAH-DE an. Wie Sie Ihre Daten dort unterbringen können und dabei den romanistischen Gehalt am besten zur Geltung bringen (sollten), hat der FID Romanistik in einem neuen Leitfaden anschaulich für Sie zusammengestellt.
Das Europäische Forschungsinfrastrukturkonsortium (ERIC) DARIAH-EU verbirgt hinter dem wohlklingenden Akronym eine digitale Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Kulturwissenschaften (Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities) und hat in DARIAH-DE seinen deutschen Partner. Die Koordination für das große Projekt mit zahlreichen nationalen Kooperationen ist an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen angesiedelt. Aktuell wird im Verbundprojekt CLARIAH-DE daran gearbeitet, eine gemeinsame digitale Infrastruktur mit CLARIN-D zu schaffen, in der die jeweiligen Dienste zusammengeführt werden.
Das von DARIAH-DE betriebene Forschungsdatenrepositorium ermöglicht die Publikation und Speicherung von Datensätzen in einer Kollektion, die mit ausführlichen Metadaten beschrieben werden kann, einen DOI als Persistenten Identifikator erhält und anschließend sowohl in der integrierten „Generischen Suche“ von DARIAH-DE als auch in übergreifenden Suchmaschinen wie BASE auffindbar ist. Zu diesem Zweck werden diverse, in einer Datenföderationsarchitektur miteinander verzahnte Dienste angeboten: Neben der Generischen Suche ist das zum einen der „Publikator“, über den die Daten hochgeladen, mit Metadaten versehen und in das Repositorium eingespeist werden können, sowie zum anderen die „Collection Registry“, ein mächtiges Werkzeug, mit dem sich auch externe Sammlungen in die DARIAH-DE-Infrastruktur einbinden lassen und das unter anderem dazu dient, den eigenen Datensatz für die Generische Suche zu erschließen.
Der Prozess ist weniger komplex, als es klingt, und DARIAH-DE stellt für alle Schritte allgemein gehaltene Leitfäden bereit. Auf diesen aufbauend hat der FID Romanistik in Abstimmung mit DARIAH-DE einen fachspezifischen Leitfaden erstellt, der das Prozedere illustriert und besonders hervorhebt, an welchen Stellen es für Nutzende die Möglichkeit gibt, die romanistische Besonderheit des eigenen Datensatzes hervorzukehren und so seine Sichtbarkeit zu optimieren.
Sie finden darin Hinweise für die gezielte Schlagwortvergabe und die Ausgestaltung der inhaltlichen Beschreibung sowie Tipps, wie Sie die Mehrsprachigkeit Ihrer Kollektion und unseres Faches auch in den Metadaten erfassen können.
Denken Sie bitte in jedem Fall daran, dass sich Ihre publizierten Forschungsdaten über das Meldeformular auf romanistik.de innerhalb der romanistischen Fachgemeinschaft im Handrumdrehen bekannt machen lassen.
Das hilft dabei, die Sichtbarkeit Ihrer Forschungsleistung weiter zu erhöhen. Selbstverständlich weisen wir sie ebenfalls in der Datenbank des FID nach.
Informationen zur Meldung von Forschungsdaten
Haben Sie bereits Forschungsdaten im DARIAH-DE Repository veröffentlicht? Lassen Sie Ihre romanistischen Kolleginnen und Kollegen an Ihren Erfahrungen im Umgang mit der Infrastruktur teilhaben und schreiben Sie Ihre Eindrücke in die Kommentare unter diesem Blog-Eintrag.
Links:
- Romanistischer Leitfaden für das DARIAH-DE Repository | als PDF
- Neuer Upload mit dem DARIAH-DE Publikator
- Meldung von romanistischen Forschungsdaten
Bildnachweise:
Abb. 1 erstellt aus: Schrank von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay | Tablet von bartekhdd auf Pixabay | DARIAH-DE-Logo von DARIAH-DE
Abb. 2: Screenshot aus dem Leitfaden
Abb. 3: Screenshot aus dem FID-Portal