Wohin mit romanistischen Forschungsdaten? Teil 1: Zenodo

Die AG Digitale Romanistik, romanistik.de und der FID Romanistik haben gemeinsam auf dem Repositorium Zenodo eine Community Forschungsdatenrepositorium Romanistik eingerichtet und damit einen Bereich abgesteckt, in dem romanistische Forschungsdaten zentral gesammelt werden können. 

Abb. 1: Zenodo als Speicherort für romanistische Forschungsdaten

Die Romanistik spricht nicht nur viele Sprachen in vielen Ländern, sie praktiziert auch zahlreiche Disziplinen, die sich wiederum einer Vielfalt von Methoden bedienen. Aus dieser variablenreichen Gleichung entstehen Forschungsdaten unterschiedlichster Art an den verschiedensten Orten. Je nach Zuschnitt können diese Daten über ihre jeweilige sprachliche, teildisziplinäre oder methodische Verankerung identifiziert und veröffentlicht werden. Denn fast genauso vielfältig wie die Forschungsdaten selbst sind die Repositorien, in denen sie publiziert und archiviert werden können.

Eine besonders einfache Möglichkeit der langfristigen Sicherung bietet die fachübergreifende Plattform Zenodo.org, insbesondere in den Fällen, in denen kein institutionell betreutes oder disziplinspezifisches Repositorium zur Verfügung steht oder in Frage kommt. Auf Zenodo können Forschungsdaten mit romanistischer Relevanz zudem an einem Ort untergebracht werden, über dem die Fahne der Romanistik weht: Einer „Community“, die eigens für die Romanistik eingerichtet wurde.

Zenodo ist nach dem Bibliothekar Zenodotos von Ephesos benannt, der in der legendären Bibliothek von Alexandria für Ordnung sorgte, und wird am CERN betrieben. Das Repositorium ist dem Open Access-Gedanken verpflichtet und nimmt (fast) alle Arten von Daten auf. Der Dienst ist kostenfrei, in der Benutzung sehr komfortabel und bietet dennoch viele Möglichkeiten: z.B. Beschreibung mit Metadaten, Steuerung des Zugangs, Lizenzvergabe und dauerhafte Zitierbarkeit durch DOIs. Darüber hinaus können sogenannte »Communities« eingerichtet werden, die es ermöglichen, eine individuelle Ordnung in die kaum überschaubare Vielzahl und Vielfalt der auf Zenodo gespeicherten Datensätze zu bringen. Das für eine bestimmte Gemeinschaft von Forschenden Relevante kann so an einer Stelle gebündelt und einheitlich präsentiert werden.

Die AG Digitale Romanistik, romanistik.de und der FID Romanistik haben gemeinsam auf dem Repositorium Zenodo einen Bereich abgesteckt, in dem romanistische Forschungsdaten zentral gesammelt werden können. Die Community Forschungsdatenrepositorium Romanistik steht für alle auf Zenodo publizierten Datensätze offen, die einen deutlichen Bezug zur Romanistik haben. Forschende können sowohl einen bisher unveröffentlichten Datensatz dort unterbringen, als auch Forschungsdaten, die bereits vor einiger Zeit auf Zenodo publiziert wurden, nachträglich mit der Community verknüpfen.

Um Ihnen dabei eine kleine Hilfestellung zu geben, haben wir einen Leitfaden vorbereitet, den Sie auf den Seiten des FID-Portals finden können. Er illustriert, wie Sie in wenigen Schritten Ihre Daten hochladen, beschreiben, in die Community einordnen und publizieren können.

Abb. 2: Die »Curation policy« für die romanistische Community auf Zenodo

Die Kriterien für die Aufnahme sind bewusst offen gehalten: Geben Sie Ihrem Datensatz einen aussagekräftigen Titel, geizen Sie  bei der Beschreibung nicht mit Metadaten und der Vergabe von Schlagworten, und die Kurator*innen der Community nehmen den Eintrag im Handumdrehen auf.

Ein Hinweis zur Kommunikation: Die Plattform bietet derzeit noch keine Möglichkeit für Community-Betreibende, beim Publikationsprozess zu unterstützen oder bei Rückfragen bzw. konstruktivem Feedback Kontakt mit Datengebenden aufzunehmen. Zögern Sie daher nicht, mit den Kurator*innen in Verbindung zu treten, sollten Sie Fragen haben.

Ihre in der Community veröffentlichten Forschungsdaten verzeichnen wir selbstverständlich auch in der Datenbank für Internetquellen des FID. In jedem Fall ist es zu empfehlen, Ihre publizierten Forschungsdaten auch über romanistik.de bekannt zu machen: Nutzen Sie dafür ganz einfach das bequeme Meldeformular für Ressourcen – so werden Ihre romanistischen Kolleginnen und Kollegen spätestens mit dem nächsten romanistik.de-Newsletter darauf aufmerksam gemacht. Eine Handreichung zur Verwendung des Meldeformulars hat der FID ebenfalls vorbereitet.

Haben Sie praktische Erfahrungen mit dem Repositorium Zenodo gemacht und möchten andere Romanist*innen daran teilhaben lassen, können Sie Ihre Eindrücke und Bewertungen am besten in den Kommentaren unter diesem Blogeintrag festhalten. Informieren und inspirieren Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, indem Sie aus Ihrem konkreten Nutzungsnähkästchen plaudern.

Der nächste Beitrag in dieser Reihe wird sich dem Repositorium widmen, das innerhalb der Datenföderationsarchitektur von DARIAH-DE für die Geistes- und Kulturwissenschaft zur Verfügung gestellt wird.

Werfen Sie bei allgemeinen oder spezielleren Fragen zum Forschungsdatenmanagement in der Romanistik einen Blick auf unser Informationsangebot zum Publizieren und Speichern von Forschungsdaten. Auch mit allgemeinen Anmerkungen und Reaktionen können Sie sich darüber hinaus jederzeit an den FID Romanistik wenden.

 

Links:

 

Bildnachweise:
Abb. 1 erstellt aus: Ordner von OpenClipart-Vectors auf Pixabay | Tablet von bartekhdd auf Pixabay | Zenodo-Logo von Zenodo.org
Abb. 2 Screenshot der »Curation Policy« auf Zenodo.org

Ein Gedanke zu „Wohin mit romanistischen Forschungsdaten? Teil 1: Zenodo“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert