Mesa Redonda − Schriftenreihe zu Spanien und Lateinamerika online

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Die seit 1985 erscheinende Schriftenreihe „Mesa Redonda“ mit vielfältigen Themenstellungen zu Spanien und Lateinamerika wurde von den Universitätsbibliotheken Augsburg und Eichstätt komplett digitalisiert und steht jetzt online zur Verfügung. Die retrodigitalisierten Bände der „Alten Folge“ sind auf dem Dokumentenserver der Universität Augsburg (OPUS Augsburg) und über den Bibliothekskatalog der Universität Eichstätt-Ingolstadt abrufbar, ebenso wie auch die neuen Bände der Reihe auf dem Augsburger Server und dem Eichstätter Katalog zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sind sie natürlich auch über die Kataloge der auf Spanien und Lateinamerika spezialisierten Bibliotheken erreichbar, dem Katalog der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und dem Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin.

Die Schriftenreihe „Mesa Redonda“ wurde 1985 am Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien (ISLA) der Universität Augsburg ins Leben gerufen. Die interdisziplinär angelegte Reihe versammelte kürzere Studien der Augsburger Spanien- und Lateinamerikaforscherinnen und –forscher. Nach einer Pause zwischen 1993 und 1995 wurde die Reihe als „Mesa Redonda – Neue Folge“ neu aufgelegt, jetzt nicht nur als interdisziplinäres sondern auch als interuniversitäres Projekt. Neben dem ISLA waren nun auch das Zentralinstitut für Regionalforschung/Sektion Iberoamerika der Universität Erlangen-Nürnberg und das Zentralinstitut für Lateinamerika-Studien der Katholischen Universität Eichstätt sowie der Arbeitskreis Lateinamerika am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg mit im Boot.
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Das Denken verordnen. Über Brigitte Schlieben-Lange

Brigitte Schlieben-Lange
B. Schlieben-Lange
Foto: Univ. Frankfurt

Über die Sprachwissenschaftlerin Brigitte Schlieben-Lange (1943-2000). Mitsamt einer kurzen Reflexion über den Nutzen der Variable „Geschlecht“ in der Linguistik.

Dem heutigen Idealbild der modernen Frau, die Familie und Berufskarriere zu vereinen weiß, hat Brigitte Schlieben-Lange wohl entsprochen: mit 27 Jahren war sie bereits promoviert, mit 31 Jahren bekleidete sie ihren ersten Lehrstuhl für Romanische Philologie und Allgemeine Sprachwissenschaft in Frankfurt/Main. 1991 wurde sie zur Nachfolgerin des berühmten romanistischen Sprachwissenschaftlers Eugenio Coseriu in Tübingen berufen. Während sie die Sprachwissenschaft mit bahnbrechenden Monographien revolutionierte und verschiedenste Ämter bekleidete, erzog und versorgte sie nicht weniger als vier Kinder.

Viele Nachrufe auf die anno 2000 mit 57 Jahren sehr jung verstorbene Sprachwissenschaftlerin rühmen ihre Doppelrolle als Wissenschaftlerin und Mutter. In einer Gedenkfeier in der Stiftskirche am 22.06.2001 sagte z.B. Peter Koch (Tübingen): „Uns fehlt eine Frau, die uns in beeindruckender Weise vorlebte, wie man mit vollem Einsatz zugleich Wissenschaftlerin, Familienmutter und so vieles andere sein kann.“ (Koch 2001). Wolfgang Raible (Freiburg) hob in seinem Nachruf der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hervor, dass Brigitte Schlieben-Lange, obwohl sie zugleich die Mutterrolle meisterte, „doch nie auf einen ‚Frauenbonus’ angewiesen“ gewesen sei (Raible 2001).

Möglicherweise wäre Brigitte Schlieben-Lange ihre Idealisierung als überdurchschnittlich leistungsfähige Frau, die es ganz alleine und allem zum Trotz schafft, unangenehm gewesen, denn sie war keine Person, die sich gern hätte in gesellschaftliche Idealbilder einpassen lassen: Sie war eine Querdenkerin, eine, die hartnäckig und unerlässlich ihren ganz eigenen Blickwinkel verteidigte. „Das Denken verordnen. Über Brigitte Schlieben-Lange“ weiterlesen