Wer den hervorragenden und formal hoch interessanten Film «Güeros» von Alonso Ruizpalacios auf der Berlinale 20141 – oder die sehr gut gemachte mexikanische Dokumentation «Tempestad» von Tatiana Huezo auf der diesjährigen Berlinale – gesehen hat, weiß, auf welch hohem künstlerischen und dokumentarischen Niveau in Mexiko zur zeit Kino gemacht wird. Um so schockierender, dass so ein exzellenter Film wie «Güeros» – in seiner künstlerischen und gesellschaftspolitichen Qualität durchaus vergleichbar mit «Los Olvidados» von Luis Buñuel – in Mexiko gerade mal von 55.000 Menschen gesehen wurde. Unabhängig von der Tatsache, dass es a) Bunuel mit «Los Olvidados» vor dem Erfolg in Cannes damals auch so gegangen ist, und dass es b) das nationale Kino in jedem Land der Welt schwer hat, der Überflutung der Leinwände durch Hollywood-Produktionen stand zu halten, ist das für das kinobegeisterte Mexiko eine besonders enttäuschende Tatsache.
Gute Zahlen und Fakten zu dieser Thematik liefert der Artikel «La tragicomedia del cine mexicano» von Luis Pablo Beauregard. In der spanischen Tageszeitung El País zieht Beauregard aus Anlass des Internationalen Filmfestivals von Guadalajara ein trauriges Resümee:
México produjo en 2015 una cifra récord de películas, pero la audiencia cae por segundo año consecutivo
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- Auf der Berlinale 2014 wurde «GÜeros» mit dem den Preis für den «Besten Erstlingsfilm» ausgezeichnet. [↩]