Zum zweiten Mal heißt es vom 27. November – 5. Dezember Flamenco en Berlín. Das Festival präsentiert eine Kunstform, die ihre Inspiration und Leidenschaft gleichermaßen aus traditionellen Formen wie aus modernem Tanz schöpft und sich ebenso im Rhythmus Andalusiens wie im Takt der Weltmetropolen bewegt. In diesem Jahr sind Rocío Molina und La Tremendita, Sara Calero und Belén Maya mit dabei. Künstler der Berliner Flamencoszene präsentieren diesmal gleich zwei Abende: eine Hommage an den Gründer der einzigen deutschsprachigen Flamencozeitschrift ¡anda! sowie einen Talente-Abend.
Eröffnet wird das Festival von Ariadna Castellanos (Piano) und Ed ist Dead (Schlagzeug, Elektronik), die Flamenco, Jazz und Elektronik verbinden.
Abgerundet wird das Programm von einem Gitarrenkonzert mitt Abel Sánchez, Gesprächen (u.a mit Nacho Duato, Rocio Molina und Sara Calero), dem Dokumentarfilm Paco Lucía: la búsqueda, der Ausstellung „Por Sigiriyas“ von Ana Lessing Menjibar und Tanzworkshops mit Felipe Mato.
Veranstalltungsorte sind die Akademie der Künste im Hanseatenweg, das Instituto Cervantes und Theater Aufbau Kreuzberg und die Kulturwerkstadt. Der Vorverkauf hat bereits begonnen, das vollständige Programm finden Sie auch unter www.flamencoenberlin.com.
Fr, 27. Nov., 20 Uhr, Instituto Cervantes
Ariadna Castellanos + Ed is Dead: mju:zik
Festivaleröffnung
Ariadna Castellanos ist eine der derzeit inspirierendsten Pianistinnen des Flamenco. Sie verbindet die Kraft des Flamenco mit der Komplexität des Jazz, Klassik mit Improvisation und Elektronischer Musik. In Berlin stellt sie gemeinsam mit Ed is Dead ihr neues Album mju:zik vor.
Ariadna Castellanos studierte klassisches Klavier als Stipendiatin an der Guidhall School of Music in London und Jazz am Berklee College of Music in Boston. Sie arbeitete mit Größen wie Niño Josele, Pepe de Lucía und Jorge Pardo zusammen und stand mit Paco de Lucía, Michel Camilo, Herbie Hancock oder Richard Bona gemeinsam auf der Bühne.
Ed is Dead ist DJ, Musiker, Songwriter und einer der wichtigsten Produzenten für elektronische Musik in Spanien. Er hatte mehrere Nummer 1-Hits bei iTunes und arbeitet in unterschiedlichsten Projekten, bei denen er immer wieder die Grenzen zwischen den Genres überschreitet.
Ariadna Castellanos Piano
Ed is Dead Schlagzeug, Elektronik
Eintritt: AK 18 € / VVK 13 € + Geb. Vorverkauf
Sa, 28. Nov., 20 Uhr, Instituto Cervantes
Flamenco ¡anda! – Hommage an Oliver Farke – Berliner Flamencoszene mit Gästen
Flamencoaufführung
Mit dem Flamenco-Abend „Flamenco ¡anda!“ im Rahmen des Berliner Flamencofestivals 2015 wollen die Berliner Flamencokünstler an Oliver Farke und seine Arbeit erinnern. Flamencotänzer, -gitarristen, -sänger und weitere Künstler zeigen ihre persönliche Hommage mit einer großen Flamencoshow: Flamenco ¡anda!
Oliver Farke hat die einzige Flamenco-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, die „¡anda!“ 1994 gegründet, war der Herausgeber und der Chefredakteur.
Er hat nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz viel mit seiner Arbeit bewirkt, sondern auch in Spanien. Der Flamenco in Deutschland wäre nicht da, wo er ist, hätte es Oliver nicht gegeben. Er war ein großherziger Mensch, der immer sehr herzlich und persönlich mit seinem Gegenüber umging. Flamenco mit seinen unterschiedlichen Künstlern war seine große Leidenschaft. Dafür brannte er. Umso geschockter war die Flamencowelt als bekannt wurde, daß er am 15. Januar 2015 nach schwerer Krankheit starb.
Tanz: Christiane la Mona, Joëlle Guerrero, Ana Menjibar, Raphaela Stern, Laura la Risa, Ari la Chispa, Mariposa, Barbara Cieslewicz, Miguelete, Felipe Mato, Konzertkastagnetten Amparo de Triana, Gesang Olga Iturri, Marina Thalke, Bratsche Azusa Krist, Percussion Ylva Neumann, Gitarre Carlos el Canario, Valle Monje, Tomasito, Claudio el Compadre, Cristobal – Christof Schill, Uwe Günzler, Jakob Heidtke (Änderungen vorbehalten).
Antinéa Produktion / Künstlerische Leitung
Susanne Zellinger Moderation
Eintritt: AK 18 € / VVK 13 € + Geb. Vorverkauf
So, 29. Nov., 20 Uhr, Instituto Cervantes
Berlin in Flamenco: Neue Talente – Berliner Flamencoszene
Flamencoaufführung
Kaum eine andere Stadt außerhalb Spaniens verfügt über eine so lebendige Flamencoszene wie Berlin. Berlin ist das Labor, in dem sich Strömungen aus aller Welt vermischen, in dem internationale Künstler mit unterschiedlichen Einflüssen experimentieren – ein inspirierendes Gebräu, dessen überschäumende Kraft auch in Spanien immer wieder Bewunderung hervorruft und das immer wieder neue Talente hervorbringt.
Die Tanzschulen und Talentschmieden des Berliner Flamenco präsentieren Nachwuchskünstler und aufsteigende Sterne: Tanz, Gesang und Gitarre aus der Flamencometropole Berlin – ein Abend für Entdeckungen und Überraschungen.
Eintritt: AK 14 € / VVK 10 € + Geb. Vorverkauf
Di, 1. Dez., 20 Uhr, Kulturwerkstadt
Abel Sánchez
Gitarrenkonzert mit Gästen
Der Flamenco-Gitarrist und Komponist Abel Sánchez lernte bei einem der großen Meister der Flamenco-Gitarre Paco de Antequera, findet seine musikalische Inspiration aber auch außerhalb seiner andalusischen Heimat. Er bereiste Afrika, Osteuropa und Südamerika um seine musikalischen Grenzen zu erweitern und lebt seit sieben Jahren in Berlin, wo er u.a. das Flamenco-Worldmusic-Ensemble Azuleo gründete. Sein erstes Album „NuevaTharsis“ veröffentlichte er 2007, mit Azuleo folgten zwei weitere Alben „Contigo“ (2013) und „La Senda“ (2014).
Eintritt: AK 10 € / VVK 8 €, Bestellungen per E-Mail: kiezkulturwerkstadt@web.de
Mi, 2. Dez., 20 Uhr, TAK Theater im Aufbau Haus
Belén Maya: Romnia
Tanz
In Romnia, „Frauen“ auf Romani, choreografiert Belén Maya das Klagen von Sinti und Roma-Frauen, die von ihrem Leid und ihren die Zukunft voraussagenden Träumen singen. Sie wirft einen Blick auf das Leben der Roma, ihre Sorgen, den Schmerz, die Diskriminierung – und zeichnet ein liebevolles, kraftvolles Bild von Mut, Überlebenswillen und Freude, fernab jeglicher Opferrolle.
Mit Romnia gelang Belén Maya eine gleichermaßen traditionelle wie progressive Arbeit: Die Wurzeln und Flügel ihrer Bewegungen streben gleichzeitig hin zum Ursprung wie zur Zukunft. Belén Maya ist paradoxerweise, alleine tanzend und zugleich viele Frauen verkörpernd, mehr Belén Maya als jemals zuvor: die romnias der Zukunft und der Vergangenheit, deren Lachen und deren Klagen sie in Bewegung und Schönheit übersetzt hat.
Belén Maya (New York, 1966) ist seit 30 Jahren Flamenco-Tänzerin und Choreografin und gilt als Wegbereiterin eines avantgardistischen Flamenco. Sie erhielt mehrere spanische Nationalpreise, unter anderem den Premio de la Crítica beim Flamenco Festival in Jérez 2014, der wohl wichtigsten Auszeichnung im Flamencotanz, und zweimal den Kritikerpreis Flamenco hoy. 2014 war sie Finalistin für die Premios Max de Artes Escénicas.
Belén Maya Tanz und Choreographie
Choreographisches Konzept von Israel Galván für das Stück Asfalt Tango
Marilia Samper Dramaturgische Leitung
Joaquín López Bustamante Idee und musikalische Leitung
Ana Yacobi Bühnenlicht
Karten: http://www.theater-aufbau-kreuzberg.de/
Fr, 4. Dez., 20 Uhr, Akademie der Künste – Hanseatenweg
Rocío Molina und Rosario La Tremendita: Afectos
Flamencoaufführung
Die gemeinsame Produktion von Rocío Molina (Tanz) und Rosario La Tremendita (Gesang/Gitarre) Afectos dringt ein in die Unerbittlichkeit des Gefühls, in die Fragilität des Schmerzes und in die Vertrautheit des Vergnügens. Es ist eine ebenso dynamische wie emotionale Arbeit mit unterschiedlichen Ausdrucksebenen und Bildern. Im Zusammenspiel von Stille, Vibrationen, Ästhetik, Klang, Stimme, Tanz und Bühne begeben sich Rocío Molina und Rosario La Tremendita auf die Suche nach wahrer Tiefe.
Der Tanz der Ausnahmekünstlerin und jüngsten Gewinnerin des Premio Nacional de Danza Rocío Molina ist eine regelrechte Provokation. Er entsteht jenseits aller Moden und Konventionen, ohne ihn seines ureigenen Charakters zu berauben. Rocío Molina bringt eine neuartige Note in den Flamenco und versteht es, ein Publikum jenseits der traditionellen Flamencoliebhaber zu begeistern.
Rosario La Tremendita ist nicht einfach Sängerin. Der Terminus cantaora reicht bei weitem nicht aus, um ihren Beitrag zur Flamenco- und Musikszene zu beschreiben. Keine andere Flamenco-Künstlerin der neuen Generation hat in so unterschiedlichen Ausdrucksformen ein derartiges Talent entfalten können. Sie beherrscht nicht nur die traditionellen Flamenco-Stile, sondern ist zugleich Erneuerin des Flamenco, exzellente Komponistin und eine der zentralen Figuren des zeitgenössischen Flamenco.
Rocío Molina Tanz
Rosario La Tremendita Gesang und Gitarre
Pablo Martín Kontrabass und Loops
Eintritt: AK 35 € / VVK 27 € + Geb.
Sa, 5. Dez., 20 Uhr, Akademie der Künste – Hanseatenweg
Sara Calero: El Mirar de la Maja
Flamencoaufführung
El Mirar de la Maja ist inspiriert von Goyas Frauenbildern, der Musik von Enrique Granados und der Schauspielerin Imperio Argentina. Es ist ein Stück voller Einfühlungsvermögen und Ungezwungenheit, das den Zuschauer mitnimmt in die Welt der Malerei, in der eine unbekannte Frau wohnt, umgeben von Gemälden, Singspielen und Legenden.
Sara Calero wurde für El Mirar de la Maja beim Festival in Jerez als Beste Nachwuchskünstlerin ausgezeichnet.
Schon mit sieben Jahren betrat Sara Calero zum ersten Mal eine Tanzschule und schloss ihre akademische Ausbildung am Madrider Konservatorium als eine der Besten ihres Jahrgangs ab. Die wagemutige Künstlerin verbindet Elemente aus der Klassik und der Avantgarde. Sie schafft eigene Universen, mit denen sie szenische Landschaften aus Tanz und Poesie kreiert. Dabei übertritt sie Grenzen, sucht Herausforderungen und beherrscht ebenso technische Kunstfertigkeit wie das Spiel mit Emotionen.
Sara Calero Regie und Choreographie
Gema Caballero Musik und Gesang
Fernando de La Rua, Pablo Romero Luis y Gema Caballero Komposition, Adaption und Arrangement
Agnethe Tellefsen Lichtgestaltung, Bühnenbild-Assistenz und technische Koordination
Fernando Calero Ausstattung
Marta Azparren Zeichnungen und Videoinstallation
Carmen Granell Kostüme
Jesús Vallinas Fotografie
Eintritt: AK 35 € / VVK 27 € + Geb.
RAHMENPROGRAMM
28. Nov. – 18. Dez., Instituto Cervantes
Vernissage, Fr, 27. Nov., 19 Uhr
Por Siguiriyas – Ana Lessing Menjibar
Ausstellung
Flamenco ist ein expressiver Tanz, eine persönliche Interpretation der Musik, eine Offenbarung der Gefühle und damit des tiefsten Inneren eines jeden Tänzers. In der Arbeit Por Siguiriyas tanzen Künstler der Berliner Flamenco-Szene vor der Kamera von Ana Lessing Menjibar zur Siguiriyas. Die Schwarzweiß-Fotografien zeigen intime und ungeschminkte Momente, sie sind der Versuch festzuhalten, wie sich die intensiven Gefühle „POR SIGUIRIYAS“ im Gesicht der Tänzer widerspiegeln. Zusätzlich präsentiert die Künstlerin eine Videoinstallation zum Thema Flamencotanz.
Ana Lessing Menjíbar (Berlin, 1982) ist eine deutsch-spanische Künstlerin und Flamenco-Tänzerin. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der UDK Berlin. Ihr Fokus liegt derzeit in der Verschmelzung von Tanz, Performance, Photographie, Video und Regie. Als Flamenco-Tänzerin ist sie auf renommierten Bühnen und Festivals in Deutschland und Europa zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo-Do 15-18 Uhr, Fr 12-15 Uhr
Eintritt frei
Mo, 30. Nov., 19 Uhr, Instituto Cervantes
Paco de Lucía: la búsqueda
Dokumentarfilm, Spanien 2014, R: Curro Sánchez
Film
Curro Sánchez Varela drehte kurz vor dem Tod von Paco de Lucía im Februar 2014 diese Dokumentation über seinen Vater, den berühmten Flamenco-Gitarristen. Der Film zeigt die Anfänge des Musikers bis hin zu seinem Durchbruch. Es sind Aufnahmen von Konzerten, Studiomitschnitte und Einblicke in Paco de Lucías persönliches Refugium ebenso zu sehen wie historische Bilder. Ein umfassendes Porträt, das sowohl der Flamenco-Musik als auch Paco de Lucía ein würdiges Denkmal setzt.
Eintritt: 5 € / 3 € ermäßigt, nur Abendkasse
Do, 3. Dez., 18 Uhr, Instituto Cervantes
Flamenco: Klänge des Gefühls – Rosario La Tremendita, Gema Caballero, Manuel Moraga
Gespräch mit Musikbeispielen
Die Sängerin und Guitaristin Rosario La Tremendita, der Sänger Gema Caballero und der Flamenco-Experte Manuel Moraga stellen die verschiedenen Stile und Stilmittel, die Ausdrucksweisen und den Formenreichtum des Flamenco vor. Eine der seltenen Möglichkeiten, einen eindrucksvollen Einblick in Welt des Flamenco zu erhalten.
Spanisch mit Simultanübersetzung
Eintritt frei
Do, 3. Dez., 20 Uhr, Instituto Cervantes
Tanz im Dialog: Nacho Duato, Rocío Molina und Sara Calero
Gespräch
Nacho Duato, Rocío Molina und Sara Calero sind allesamt Künstler, die sich durch ihre unkonventionelle Herangehensweise, ihren kritischen und zugleich visionären Blick auf den Tanz auszeichnen – zeitgenössischer Tanz ebenso wie Flamenco. Sie sprechen über die Entwicklungen des Tanzes und wie sich die verschiedenen Disziplinen gegenseitig beeinflussen.
Spanisch mit Simultanübersetzung
Eintritt frei
28. – 29.11.2015, a compás Studio & Location
Workshops mit Felipe Mato
Kurs I für Anfänger mit Vorkenntnissen, 11:00-12:30 Uhr
Thema: tangos por fiesta
Kurs II für Mittelstufe, 12:45-14:15 Uhr
Thema: verschiedene Stile im 12er compás
Teilnahmegebühr: 100 €
Anmeldung an: Antinéa, antinea@antinea-flamenca.com
Karten
www.reservix.de & Reservix-Vorverkaufsstellen
Hotline: 01805/700 733
(Festnetz 0,14 EUR/Min.; Mobilfunknetz max. 0,42 EUR/Min.)
Für die Akademie der Künste: Tel. 030/20057-1000 oder ticket@adk
TAK Theater im Aufbau Haus: 030- 343 912 91 (Anrufbeantworter)
Kulturwerkstadt: kiezkulturwerkstadt@web.de
Festivalorte
- Instituto Cervantes Berlin
Rosenstr. 18-19
10178 Berlin
www.berlin.cervantes.es - Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin
www.adk.de - TAK Theater
Prinzenzstr. 85, 10969 Berlin
www.theater-aufbau-kreuzberg.de
Kulturwerkstadt
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin -
a compás Studio & Location
in den Höfen am Südstern
Hasenheide 54
10967 Berlin
www.acompas.de