GIGA Forum am 14. Juli 2010
Vortrag: Astrid Nissen (Diakonie Katastrophenhilfe, Port-au-Prince)
Kommentar: Dr. Andreas Mehler (GIGA)
Moderation: Dr. Sabine Kurtenbach (GIGA)
Termin: Mittwoch, den 14.7.2010 18:00-19:30 Uhr
Ort: Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, Raum 519
Am 12. Januar 2010 starben über 250.000 Menschen bei einem der schwersten Erdbeben in der lateinamerikanischen Geschichte. Die humanitäre Katastrophe im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre zerstörte auch die fragilen Stabilisierungsbemühungen unter Leitung der Vereinten Nationen. Das GIGA Forum fragt danach, welche internen
Strukturen nach dem Erdbeben funktionieren und welche nicht. Was tut und wie wirkt die massive internationale Hilfe? Trägt sie zum Aufbau tragfähiger Strukturen bei oder errichtet sie überwiegend Parallelstrukturen ohne lokale Verankerung? Wie wirken sich diese Entwicklungen auf die demokratischen Prozesse aus, und welche Perspektiven
gibt es für die zunächst ausgesetzten Wahlen?
Astrid Nissen leitet seit 2005 das Büro der Diakonie Katastrophenhilfe in Port-au-Prince und berichtet in ihrem Vortrag über ihre Erfahrungen mit Fortschritten und Hindernissen des (Wieder-)Aufbaus. Vor ihrer Tätigkeit in Haiti hat sie am Institut für Iberoamerika-Kunde (heute GIGA Institut für Lateinamerika-Studien) und in der Nachwuchsgruppe „Mikropolitik bewaffneter Gruppen“ der Humboldt-Universität (Berlin) gearbeitet.
Dr. Sabine Kurtenbach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am GIGA Institut für Lateinamerika-Studien mit Schwerpunkt auf Fragen der Friedens- und Konfliktforschung sowie Gutachterin für verschiedene Organisationen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Seit 1999 ist sie persönliche Mitherausgeberin des Jahrbuchs Menschenrechte.
Dr. Andreas Mehler arbeitet seit 1994 im GIGA Institut für Afrika-Studien (vormals Institut für Afrika-Kunde) und ist seit 2002 dessen Direktor. Er ist Experte für das frankophone Zentral- und Westafrika und beschäftigt sich unter anderem mit gewaltsamen Konflikten und Krisenprävention. Er wird die haitianischen Problemlagen der Staatsbildung vergleichend kommentieren.