Der Taschen-Verlag hat sein in diesem Jahr erschienenes Buch »Latin American Graphic Design« zusätzlich zur Printausgabe komplett ins Netz gestellt. Die Online-Version lädt ein, Grafiker aus 20 lateinamerikanischen Ländern virtuell kennen zu lernen. Auf der Infoseite des Taschenverlages erfährt man über die dreisprachig kommentierte (deutsch, französisch, englisch) Ausgabe:
La editorial afirma que esta publicación histórica reúne a los mejores diseñadores gráficos vivos y muertos de los 20 países de América Latina desde el año 1900 hasta la actualidad. La obra comienza con un extenso ensayo histórico que refleja la contribución del diseño y su desarrollo, relacionándolo con los acontecimientos mundiales más importantes, y finaliza con un índice práctico, que facilita el acceso a la información clave de la obra, como los nombres de los diseñadores, países, publicaciones, instituciones educativas y acontecimientos más famosos.
Ein cleverer Schachzug des Verlages: Wer sich ernsthaft für dieses spannende Thema interessiert, wird sicherlich zur Buchausgabe greifen. Wer nur mal eben einen visuellen Streifzug durch die vielfältige graphische Ausdruckswelt von über 200 Designern aus Nord- Mittel- und Südamerika machen möchte, wird mit der Online-Version vorlieb nehmen. Herausgegeben wurde das Buch von den Designern Felipe Taborda und Julius Wiedemann aus Brasilien.
Bei allen Designern bzw. Designstudios werden auch die jeweiligen Websites im Buch mit angegeben. Die für obigen Screenshot ausgewählten Grafiker sind Benito Cabañas (México, *1974, S. 132), Gonzalo García Barcha (México, *1962, S. 236) und die Agentur Ideas Frescas (gegründet im Jahr 2000, S. 262) aus El Salvador.
[via Cem Basman]
Die Idee ist zu begrüßen Schade, dass es immer so lange dauert bis die Verlage solch einen Progress in Gang setzten. In der jetztigen Zeit der immer schneller voranschreitenden Globalisierung muss Schritt gehalten werden, besser noch man ist mit seinen Ideen Vorreiter und prägt andere. Der Grafiker können problemlos grenz- oder sogar kontinentüberschreitend von zuhause aus am PC ihre Arbeiten verrichten. Was fehlt ist ein Netzwerk und geeignete Präsentationsmöglichkeiten auf den jeweiligen Märkten. Mit der Idee Grafiker aus 20 lateinamerikanischen Ländern in drei verschiedenen Sprachen vorzustellen ist ein wichtiger Schritt zu engeren Vernetzung getan. Gerade im Online Bereich gilt es immer die Augen nach neuen Strukturen aufzuhalten, um so bessere und effektivere Kommuniktionsmöglichkeiten zu schaffen. Es ist nur nicht ganz nachvollziehbar wieso die Onlineausgabe nicht auch noch in spanischer Sprache erscheint. Schließlich sprechen über 300 Millionen Menschen in Südamerika Spanisch. Ein mühsames Recherchieren in ihrer Sprache bliebe ihnen erspart.