Ein Äquivalent für ein Glas Milch – 50 Jahre Incaparina in Guatemala

In Guatemala feierte vor kurzem Incaparina seinen 50. Geburtstag: Incaparina ist ein Ersatzprodukt für tierisches Eiweiss, das v.a. in der Kinderernährung verwendet wird. Das Wort setzt sich zusammen aus INCAP (=Instituto de Nutrición de Centro América y Panamá) und harina (=Mehl).

INCAP-Gebäude in Guatemala-Stadt INCAP ist ein 1949 gegründetes ernährungswissenschaftliches Institut für ganz Zentralamerika, dessen Sitz in Guatemala-Stadt liegt. Seit den 1950er Jahren erforschte das Institut die Ernährungssituation in der Region und legte dabei einen Fokus auf die Unterernährung von Kindern in ländlichen Regionen Guatemalas. Milch und andere Quellen tierischen Eiweißes waren für die dortige Bevölkerung unerschwinglich.

Incaparina Deshalb begaben sich die Ernährungswissenschaftler auf die Suche nach einem Ersatzstoff. Ihr Ziel war es, ein bezahlbares Äquivalent zu finden, das auf pflanzlichen und lokalen Produkten basiert. Nach einer Reihe von Experimenten wurden sie fündig: Baumwollsamen lieferten die benötigte Protein-Quelle für die erste Incaparina-Formel. Der Zusatz von Mehl und Vitaminen machte die Mischung komplett, die häufig als Atole (ein Getränk auf der Basis von Maismehl) konsumiert wurde.

Der Preis betrug nur ein Drittel des Preises für ein Glas Milch, was Incaparina für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich machte. INCAP beantragte nie ein Patent für das Produkt, sondern setzte sich zum Ziel, die Idee in Zentralamerika und anderen Weltregionen zu verbreiten. Dabei kooperierte das Institut mit verschiedenen privaten Unternehmen, die die Mischung produzierten. In Guatemala existiert Incaparina bis heute: Die Mischung basiert inzwischen auf Sojamehl und wurde um neue Geschmacksrichtungen erweitert.

Sehen Sie dazu auch das Video 50 Jahre Incaparina:

50 Jahre Incaparina


Dr. des. Christiane Berth
Die Autorin arbeitet an der Universität St. Gallen in der School of Humanities and Social Sciences (Lateinamerikanische und Internationale Geschichte).

El Salvador: el sistema de partidos de posguerra y las elecciones de 2009

El GIGA Institut für Lateinamerika-Studien invita a la siguiente charla (en español):

El Salvador: el sistema de partidos de posguerra y las elecciones de 2009

Dr. Ricardo Córdova (Director Ejecutivo de la „Fundación Dr. Guillermo Manuel Ungo“, El Salvador)

Martes 2 de marzo de 2010, 14:00 a 15:30 h

GIGA, Neuer Jungfernstieg 21, 20345 Hamburg, sala 531 (quinto piso) „El Salvador: el sistema de partidos de posguerra y las elecciones de 2009“ weiterlesen