Cine cubano im 3001-Kino (29.5.-4.6.)

Dass das 3001 Kino im Hamburger Schanzenviertel ein ausgezeichnetes Programm an Arthouse-Kino mit einem Schwerpunkt auf dem Kino aus Lateinamerika und Spanien hat, wissen die Kenner der Kinoszene in der Hansestadt längst. Und dies nicht nur wegen der Filmtage zu Lateinamerika und Spanien, auf die wir hier im Blog Jahr für Jahr hinweisen. Auch über das Jahr verteilt gibt es viele spanisch- und portugiesischsprachige Filme zu sehen, in Kürze zum Beispiel in der Reihe Cine Cubano. Kuba hat ob seiner besonderen Situation eine ganz eigene Filmtradition und ein hochwertiges aktuelles Kino, dass es trotz der schwierigen Produktionsbedingungen immer wieder schafft, das internationale Publikum auf Filmfestivals zu beeindrucken. Damit das kubanische Kino nicht nur Filmfestivalbesuchern erschlossen wird, gibt es solche Reihen. Dafür ist dem 3001 Kino gar nicht genug zu danken. Also bitte den Terminkalender zücken und fleißig die noch freien Termine aus der Zeit zwischen dem 29. Mai und dem 4. Juni 2019 mit diesen Filmen befüllen:

Eliades Ochoa. From Cuba to the World, Mi. 29.05. um 19:00 Uhr

Dokumentation; Spanisch mit englischen Untertiteln
Regie: Cynthia Biestek, Rubén Gómez
Mexico, Kuba 2018, 100 Min.

Leben und Werk des kubanischen Musikers Eliades Ochoa, der vom armen Bauer zum Mitglied des weltbekannten Buena Vista Social Club wurde. Unbekannte Fotos, Archiv-material und Interviews illustrieren seine Geschichte, während er daran arbeitet, die traditionelle kubanische Musik für zukünftige Generationen zu bewahren.
Zu Gast sind die Regisseurinnen Cynthia Biestek und Rubén Gómez

Winter in Havanna, Do. 30.05. um 19:00 Uhr

Dokumentation; Spanisch mit Untertiteln
Regie: Walter Größbauer
Österreich 2018, 90 Min.

Vier Menschen, vier Schicksale in einer einzigartigen Stadt. Begleitet von Bildern pittoresker Architektur und Natur, erlaubt die Dokumentation Einblicke in die Lebensrealität des eigenwilligen, sozialistischen Inselstaates, der immer noch unter dem Embargo der USA steht, und dem die Kubaner mit Solidarität und Lebensfreude antworten, trotz aller Probleme, die der Alltag mit sich bringt.

El Regreso, Fr. 31.05. um 19:00 Uhr

Kriminalfilm; Spanisch mit englischen Untertiteln
Regie: Blanca Rosa Blanco, Alberto Luberta
Kuba 2018, 105 Min.

Die Detektivin Patricia erfährt von Marianos Tod, der zu Unrecht wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt wurde und reist in ihre Heimatstadt Matanzas, um seine Familie über das Ereignis zu informieren. Sie ist entschlossen, den wahren Täter zu finden. Obwohl sie auf vielfältige Hindernisse stößt, deckt sie alle Widersprüche auf und schafft es, durch akribische Nachforschungsarbeit den Täter in einem Showdown zu entlarven.
„Frauen neigen dazu, über ein bestimmtes gewalttätiges Verhalten zu schweigen“, sagt die Regisseurin und Hauptdarstellerin Blanca Rosa Blanco, „und das war einer der Gründe, warum ich mich mit diesem Thema befasst habe, ohne didaktisch oder langweilig werden zu wollen. Der Film ist nicht einseitig und er versucht, ein wenig über das Thema hinauszugehen“.

Antes Que Llegue El Ferry, Sa. 01.06. um 19:00 Uhr

Science Fiction; Spanisch mit englischen Untertiteln
Regie: Juan Caunedo, Vladimir García, Raúl Escobar
Kuba 2018, 84 Min.

Der Titel des Films bezieht sich auf die 2015 stattgefundene Annäherung von Cuba und den USA, auf die mögliche Wiederaufnahme eines Fährbetriebs zwischen den beiden Ländern nach der über 50jährigen von den USA verursachten Isolation der Insel. Er zeugt von den Ängsten und Hoffnungen der Kubanerinnen in dieser Situation, bevor die Fähre ankommt. So entwickeln die jungen Regisseure Juan Caunedo, Vladimir García & Raúl Escobar einen Science Fiction Film im gegenwärtigen Alltagsleben Kubas, eine “hypersurrealistische Science Fiktion”, die, wie sie selbst sagen zu keinem anderen Zeitpunkt in keinem anderen Land möglich wäre. Sie zeigen, wie sich die ökonomischen Verhältnisse, die Beziehungen der Menschen zueinander, die Ästhetik, die Politik, die Musik, das Denken verändern. So erzählen sie Geschichten kurz bevor die Fähre endgültig angekommen ist, Alltagsgeschichten aus “Absurdistan”, aus der “Surrealistischen Republik Kuba”.
Entsprechend bedienen sie sich verschiedener filmästhetischer Mittel, mischen Dokumentarisches mit Fiktion, Realfilm mit Animation und zeigen uns so den Blick einer ganz jungen Generation auf Kuba.

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Kurzfilme cine cubano, 02.06. um 17:00 Uhr

I love Lotus

Regie und Drehbuch/Dirección y guión: Patricia Ramos; Kuba 2017; 18 Min.; Spanisch mit englischen Untertiteln
Ein sehr schüchterner junger Mann arbeitet als Wächter in einem Lager für Kondome. Während seiner Schicht lernt er interessante Menschen kennen, darunter eine außergewöhnliche junge Frau. Eine Geschichte über Liebe, Initiation, von Erfolgen und Fehlern.
En un humilde barrio, un muchacho es custodio de un almacén de condones. Durante su guardia conoce a varios personajes interesantes, y entre ellos fija su atención en una muchacha especial. Esta es una historia de amor, de iniciación, de aciertos y desaciertos.

Rállame la zanahoria (Rasple mir die Rübe)

Regie/Dirección: Eduardo del Llano; Kuba 2018; 24 Min.; Spanisch mit englischen Untertiteln
Mit/con: Luis Alberto García, Nestor Jiménez

Papi la Amígdola, ein berühmter Reggaetoninterpret, wird nachts in seinem Haus durch ein Geräusch geweckt. Jemand ist in sein Haus eingebrochen. Papi will dem Einbrecher einen Hieb verpassen, doch die Begegnung verändert ihn …
Papi la Amígdola, famoso intérprete de reguetón, se despierta de noche al oír un ruido en la sala. Sí, hay alguien intentando robar su casa. Papi se apresta a darle su merecido pero no se imagina que, a partir de ese suceso, su vida no volverá a ser la misma.

I love Papuchi

Regie/Dirección: Rosa María Rodríguez Pupo; Kuba 2017; 15 Min.; Spanisch mit englischen Untertiteln
Mamuti, eine junge Hausfrau, lädt ein Filmteam zu sich nach Hause ein. Während sie das Essen für ihren »Papuchi« zubereitet, erzählt sie, wie sich durch ihn ihr Leben verändert hat. Die Stunden vergehen, Mamuti fasst Vertrauen und erzählt ihre intimsten Geheimnisse.
Mamuti, una joven ama de casa, invita a un equipo de filmación a conocer su hogar. En lo que prepara la comidita para su »Papuchi«, les cuenta cómo conocerlo le cambió la vida. Las horas van pasando, Mamuti va tomando confianza y cuenta sus más íntimos secretos.


La sed humana (Der menschliche Durst)

Regie/Dirección: Danilo C. París, Gabriel Alemán, Kuba 2018, 17 Min. Spanisch mit englischen Untertiteln
In einer Stadt im Krieg kämpfen drei Familien ums Überleben.
En una ciudad en guerra tres familias luchan por sobrevivir.
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Mujeres De La Basura Al Bienestar, Mo. 03.06. um 19:00 Uhr

Dokumentation; Spanisch mit englischen Untertiteln
Regie: Lizette Vila, Ingrid Léon Vila
Kuba 2018, 34 Min.

Frauen sind aufgrund der traditionellen Rollenverteilung diejenigen, die am meisten mit Müll interagieren. Sie kümmern sich um ihn und suchen nach Lösungen zur Wiederverwendung und Recycling.

Ellas Crean, Mo. 03.06. um 19:00 Uhr

Dokumentation; Spanisch mit englischen Untertiteln
Regie: Lourdes de los Santos
Kuba 2018, 60 Min.

Eine Tour durch Kuba mit und zu Frauen, die in ihren Räumen unendliche Welten der Schönheit erschaffen. Ihre Zeugnisse bilden den roten Faden des Films, der eben nicht nur die Hauptstadt, sondern auch andere städtische und ländliche Teile des Landes erkundet, um mittels der kreativen Tätigkeiten der Frauen weitergehende Betrachtungsweisen der kubanischen Gesellschaft zu ermöglichen.

Yuli, Di. 04.06. um 19:00 Uhr

Biografie, Drama, Musik; Spanisch mit Untertiteln
Regie: Icíar Bollaín
Mit Carlos Acosta, Cesar Domínguez
Spanien, Kuba 2018, 109 Min.

Carlos Acosta brachte es als Balletttänzer aus Kuba zu weltweiter Berühmtheit, nicht zuletzt, weil er 17 Jahre lang festes Besetzungsmitglied des Royal Ballet am Royal Opera House in London war und zum ersten dunkelhäutigen Darsteller einiger berühmter Hauptrollen wurden. Der Film Yuli von Icíar Bollaín erzählt von Carlos‘ Anfängen und verfolgt seinen Karriere-Aufstieg. Nach einer schwierigen Kindheit auf den Straßen von Havanna schafft der Junge es entgegen aller Erwartungen, seinen Traum vom Tanzen zu verwirklichen – und das, ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen.

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