Dr. Michael Studemund Halévy: Marranen-Portugiesisch und Portugiesenplatt

Im Rahmen der Ringvorlesung «Sprachliche Vielfalt in der Geschichte und Gegenwart der Hansestadt» anlässlich des Universitätsjubiläums 2019 findet an der Universität Hamburg ein Vortrag statt, der nicht nur für Forschende der Lusitanistik von Interesse sein dürfte, weshalb wir gerne im ciberaBlog darauf hinweisen möchten:

Dr. Michael Studemund Halévy: Marranen-Portugiesisch und Portugiesenplatt Dr. Michael Studemund Halévy, Centre for the Study of Manuscript Cultures

Marranen-Portugiesisch und Portugiesenplatt

Wann: Mo, 29.04.2019, 18:15 – 19:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg – Fachbereich Geisteswissenschaften, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg, Flügel Ost, Raum 221

Als Marranen oder Marranos, auch Conversos oder Neuchristen (span. cristianos nuevos, port. cristãos-novos) wurden iberische Juden und deren Nachkommen bezeichnet, die unter Zwang zum Christentum bekehrt wurden (Quelle: Wikipedia).

Mehrsprachigkeit gehört zu Hamburg wie der Hafen und die Elbe. Durch ihre geografische Lage und Handelsprivilegien wurde die Hansestadt schon früh zu einem Knotenpunkt des internationalen Warenaustausches, aber auch zum Ort der Zuflucht und Ansiedlung für Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die dadurch entstandenen Sprach- und Kulturkontakte prägen bis heute das Leben in Hamburg. Zum Spannungsfeld von Niederdeutsch und Hochdeutsch gesellten sich im Laufe der Zeit das Dänische, Portugiesische und Französische, die Sprachen der europäischen Juden und viele weitere Sprachen, bis zum globalen Englisch und den migrationsbedingten Sprachgemeinschaften der Gegenwart. Diese polyglotte Vielfalt war schon immer mit ökonomischer Prosperität eng verbunden und trägt zum kosmopolitischen Flair Hamburgs entscheidend bei. Mehrsprachigkeit stellt aber auch öffentliche Institutionen wie z. B. das Bildungs- und Gesundheitswesen vor große Herausforderungen, wenn es darum geht, einer hochgradig heterogenen Stadtbevölkerung Zugang zu Ressourcen und zur gesellschaftlichen Partizipation zu verschaffen. Diese Ringvorlesung versammelt ausgewiesene Expertinnen und Experten aus den Geistes-, Bildungs- und Sozialwissenschaften und repräsentiert die interdisziplinäre Mehrsprachigkeitsforschung an der Universität Hamburg. Die Vorträge bieten Einblicke in die kommunikative Geschichte und Gegenwart Hamburgs aus Sicht seiner wechselnden, nicht immer konfliktfreien Sprachverhältnisse und zeigen, wie eng Sprache mit dem städtischen Raum verbunden ist.

[via Universität Hamburg]

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