Digital Stylistics in Romance Studies and Beyond: Tagungsbericht online

Texten mit weniger Pronomina wird eine höhere Literarizität zugesprochen – so eine These von Andreas van Cranenburgh. Er präsentierte sie bei der Konferenz „Digital Stylistics in Romance Studies and Beyond“, die vom 27.2.-2.3. 2019 an der Universität Würzburg von der BMBF-geförderten Nachwuchsgruppe Computergestützte literarische Gattungsstilistik (CLiGS) organisiert wurde. Ein ausführlicher Bericht von José Calvo und Ulrike Henny liegt nun im Blog der Forschungsgruppe vor.

Größere Projekte wie The Riddle of Literary Quality (Groningen) – dem der genannte Vortrag entstammt -, PhraseoRom (Grenoble, Osnabrück u.a.) oder Electronic Enlightenment (Oxford) wurden ebenso wie Einzelforschungen präsentiert. Allesamt aber gehörten die Vorträge zum Bereich der Digitalen Stilistik, welche auch durch Keynotes der renommierten Experten Douglas Biber (Northern Arizona University) und Gell Roe (Sorbonne) vertreten war.

Programm der Tagung bot ein vielfältiges Panorama an Themen, Methoden und Tools Das der digitalen Stilanalyse wie Topic Modelling, Stilometrie, Principal Component Analysis, Factor Analysis,  Annotationstechniken und Tools zum Natural Language Processing. Beispielsweise ging es um die Attribution aktueller pseudonymer literarischer Produktion mit dem Tool Stylo und der Anwendung der General Imposters method:

Then George Mikros from Athens talked about the application of the General Imposters’ method to Elena Ferrante’s non literary production, with the results that she is probably Domenico Starnone in her novels, but that the journalistic production seems to be produced by several hands of the publishing house.

Auch lexikalische und syntaktische Komplexität waren Thema; Fotis Jannidis berichtete, dass Heftromane zwar häufiger aus kürzeren Sätzen als Texte der Höhenkammliteratur bestehen, aber nicht zwangsläufig ein größeres Vokabular einsetzen.

Auch ein ehemaliger FID-Mitarbeiter trug vor:

The first speaker [on Friday] was Jan Rohden from Göttingen, who analyzed the distinctive elements of Petrarca’s style when compared to his contemporaries and successors, using the tool stylo. He found out that Petrarca and his successors tended to avoid verbs and prefer nouns, especially nouns referring to the body and landscape.

Den Stil Picassos in seinen spanischen und französischen Texten verglich Nanette Rißler-Pipka:

The last talk of the morning session was given by Nanette Rißler-Pipka on cross-linguistic stylometry. She examined Picasso’s writings in Spanish and French with stylo, using the same parameters for both languages. She asked if the change of language entails a change of style in Picasso’s writings but came to the conclusion that he uses the same system of deconstructing language in both Spanish and French.

Lesen Sie weiter im Blog der Forschungsgruppe CLiGS: cligs.hypotheses.org

Abbildungen sind cligs.hypotheses.org entnommen und stehen unter der Lizenz CC BY 4.0.

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